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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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cèilidh anlässlich Dòmhnalls Geburtstag im Burghof von Glenbharr Castle gesehen hatte, doch sie wagte nicht, ihn danach zu fragen. Bisher hatte sie ihm noch immer nicht gestanden, dass sie ihn damals beobachtet hatte und widerstrebend von ihm fasziniert gewesen war.
    Trotz der vielen Menschen fanden sie schließlich den Rest der Familie, und nachdem man gespeist hatte, lösten sich allmählich die Gruppen auf und zogen sich in ihre Zelte zurück.
    Ewan und Joan hatten ein kleines Zelt für sich und Donny alleine, darauf hatte Ewan bestanden. Màiri, Marion und Darla bewohnten ein etwas größeres Zelt mit den Kindern, während Dòmhnall sich ein Zelt mit Peader und Brian Ferguson teilte, der nicht in rechter Stimmung war. Er machte sich noch immer Vorwürfe wegen Anna, seine Erkundigungen waren bisher ohne Erfolg geblieben.
    Eigentlich hatte Brian auf der Burg bleiben wollen, doch Dòmhnall hatte ihn zum Mitkommen überredet. Etwas Zerstreuung würde ihm guttun, und immerhin war es möglich, dass Angehörige anderer Clans Anna gesehen hatten.
    Allmählich wurde es ruhiger im Zeltlager, nur einige ganz Hartnäckige saßen noch immer um das Lagerfeuer herum, grölten und labten sich an Whisky und dunklem Bier.
    Das provisorische Bett, das aus mehreren Lagen Fellen bestand, war erstaunlich weich, und mit einem zufriedenen Seufzer sank Joan an die Brust ihres Mannes. Sie hätte gerne seinen schönen warmen Körper gestreichelt, doch die dünnen Stoffwände des Zeltes hielten sie davon ab.
    Ewans Nähe beruhigte sie, und kurz darauf konnte sie an seinen regelmäßigen Atemzügen erkennen, dass er eingeschlafen war. Auch sie glitt in einen leichten Schlaf hinüber, aus dem sie jedoch rasch aufschreckte. Ungewohnte Geräusche waren zu hören, sodass sich Joan irritiert aufrichtete und angestrengt lauschte.
    Doch es war nicht Ceanas Geist für das Schnaufen, unterdrückte Stöhnen und Wispern verantwortlich. Es kam von einigen Paare in den angrenzenden Zelten.
    Erleichtert grinsend legte sich Joan wieder an Ewans Brust, der im Schlaf sogleich einen Arm um seine Frau legte. Einmal mehr wunderte sich Joan über die Widersprüchlichkeiten des achtzehnten Jahrhunderts. Einerseits war es unschicklich für eine Frau, ihre Beine zu zeigen, andererseits vergnügten sich die Paare ungeniert, obwohl ihnen klar sein musste, dass sie gehört wurden.
    Der neue Tag begann, wie der voran gegangene geendet hatte. Die Leute trafen sich vor den Zelten und schwatzten, die Frauen trieben ihre Kinder zusammen und die Männer schlugen sich freundschaftlich die Hände gegenseitig auf die Schultern. Erst jetzt, im hellen Tageslicht, sah Joan, wie groß das Zeltlager tatsächlich war, es zog sich über die hügelige Landschaft wie ein breites Band.
    Während Joan ihren Sohn stillte, organisierte Ewan das Frühstück, das aus starkem Kaffee, Brot und dicker, gelber Butter bestand. Da es noch ziemlich kühl war, beschloss Ewan, im Zelt zu frühstücken, danach würde er den anderen Männern helfen, Holz für das große Lagerfeuer aufzuschichten, das am Abend entzündet werden sollte.
    Der festliche Akt würde bereits am Nachmittag damit beginnen, dass alle männlichen Mitglieder eines Clans sich sammelten und jeder Clan sein Erscheinen kundtat. Dazu trug jeder Krieger seine Festtagstracht, und Joan freute sich schon auf das Spektakel.
    Später, nachdem Ewan gegangen war, wanderte Joan mit Donny auf dem Arm zwischen den Zelten umher, um nach ihrer Mutter und Màiri zu suchen. Marion fand sie mit Darlas und Màiris Kindern vor ihrem Zelt; sie winkte erfreut, als sie ihre Tochter erkannte.
    »Endlich ein vertrautes Gesicht!«, rief sie lachend und streckte die Arme nach Donny aus, der aufgeregt zappelte und gluckste, als er seine Großmutter entdeckt hatte. Sie herzte den Kleinen, dann wandte sie sich wieder Joan zu. »Wie hast du heute Nacht geschlafen – falls du überhaupt schlafen konntest bei den eindeutigen Geräuschen ringsum.«
    »Und da soll noch mal einer sagen, die Menschen seien früher prüde gewesen. Ich habe gut geschlafen, auch wenn das Felllager recht gewöhnungsbedürftig war.« Joan blickte sich um. »Wo sind Màiri und Darla?«
    »Darla hat ein paar Freundinnen aus anderen Clans getroffen und Màiri ist … na, du kannst dir wohl denken, dass sie sich bei den Leuten des MacGannor Clans aufhält.« Marion schaukelte ihren Enkel sanft in den Armen, doch der Knirps war total aufgeregt. Er strampelte mit den Beinen und fuchtelte mit
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