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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter
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weiß ich nicht, wie viel Familienbande bedeuten." Maggie ging zum Ende des langen Konferenzzimmers und zurück. „Laurel verhält sich mir gegenüber immer noch reserviert, und Jo Beth, na ja, bei ihr weiß man nie, wie sie sich entscheidet."
    Seit Jacobs Beerdigung waren zehn Tage vergangen. Maggie hatte dieses Treffen so lange wie möglich hinausgeschoben. Teils, weil sie allen genügend Zeit zum Trauern geben wollte, und teils, weil sie sich Sorgen über das Ergebnis dieser Konferenz machte. Heute war die erste Versammlung der neuen Anteilseigner der Firma.
    Ein leichter Geruch nach verbranntem Holz lag noch in der Luft, und überall im Gebäude war das Geräusch von Presslufthämmern und Motorsägen zu hören. Am Ende des Flurs waren die Bautrupps damit beschäftigt, die zerstörten Büros wiederherzustellen. Der meiste Rauch war durch die zerbrochene Glaswand abgezogen. Und in den letzten beiden Wochen hatten die Sanierungstrupps die Rauchschäden in der Fabrik beseitigt. Wenn heute alles gut lief, hoffte Maggie, in einer Woche mit der Neueinrichtung beginnen zu können.
    Unruhig ging sie weiter im Raum hin und her.
    „Liebes, würdest du aufhören, dir Sorgen zu machen? Denk an die Redewendung: ,Lass niemand sehen, wie sehr du schwitzt'. Setz dich und entspann dich. Die anderen kommen jede Minute."
    Mit einem schwachen Lächeln zu Dan und ihrer Sekretärin Anna begab sich Maggie zum Kopfende des Konferenztisches. Sie hatte soeben Platz genommen, als die Tür aufging und ihre Schwestern hereinkamen, gefolgt von Art Buchanan, dem Firmenanwalt.
    Nachdem sich alle gesetzt hatten, räusperte Maggie sich und begann: „Nun, da wir alle versammelt sind ..."
    Die Tür öffnete sich wieder. Laurel stieß einen entsetzten Schrei aus, und Dan sprang auf.
    „Martin! Was willst du denn hier?" fragte Maggie. „Dein Arbeitsverhältnis bei dieser Firma wurde gekündigt, wie du weißt. Ich muss dich auffordern, sofort zu gehen!" Sie hatte gewusst, dass er bis zur Verhandlung auf Kaution frei war. Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass er es wagen würde, hier aufzutauchen.
    „Sie haben es gehört", grollte Dan. „Hinaus!"
    „Ich habe jedes Recht, hier zu sein. Bei unserer Heirat hat Laurel mir die Stimmrechte für ihr Aktienpaket überschrieben. Seither habe ich einen Sitz in diesem Gremium."
    „Das lässt sich ändern." Maggie wandte sich an den Anwalt. „Mr. Buchanan, bitte unternehmen Sie alles Notwendige, um Mr. Howe die Stimmrechte zu entziehen und sie wieder auf Laurel zu übertragen."
    „Ich habe das entsprechende Formular dabei." Er ließ seine Aktentasche aufschnappen, nahm ein Blatt Papier und einen Kuli heraus, kreuzte die Zeile an, wo Laurel unterschreiben musste, und schob ihr das Papier zu.
    Zornige Röte überzog Martins Gesicht. „Laurel, wage nicht, das zu unterschreiben!"
    „Herrgott, Martin, Sie sind wirklich dickfelliger als ein Rhinozeros!" schimpfte Dan kopfschüttelnd. „Die Scheidungspapiere wurden Ihnen bereits vor über einer Woche zugestellt. Sie können nicht hier hereinschneien und Laurel herumkommandieren!"
    „Wir sind noch nicht geschieden. Und wenn Laurel endlich zur Vernunft kommt, werden wir es auch nicht." Er sah seine Frau intensiv an, und Maggie verzog angewidert das Gesicht, als er seinen falschen Charme aufdrehte. „Laurel, mein Herz. Du weißt, dass ich dich liebe. Du kannst mich nicht einfach so verlassen."
    „Ich habe dich nicht einfach verlassen, Martin. Du hast mich betrogen, erinnerst du dich. Und als ich dich zur Rede stellte, hast du mich zusammengeschlagen."
    „Ja gut, vielleicht bin ich ein bisschen grob geworden ..."
    „Ein bisschen grob? Ich hatte eine gebrochene Nase, drei gebrochene Rippen und eine Nierenquetschung. Von den vielen Platzwunden und Prellungen will ich gar nicht erst reden."
    Martins Mund wurde schmal und sein Blick wütend. Maggie wusste, wenn er mit Laurel allein gewesen wäre, hätte er sie wieder geschlagen.
    Mit Mühe beherrschte er seinen Zorn jedoch und erwiderte in beschwichtigendem Ton; „Liebes, die Affäre mit Elaine bedeutete mir nichts. Ich musste sie auf meine Seite ziehen. Ich brauchte sie, um die Bücher zu manipulieren."
    Art Buchanan räusperte sich. „Mr. Howe, Sie sollten solche Äußerungen nicht in Gegenwart eines Anwalts machen. Als Vertreter der Justiz muss ich Sie warnen: Das Manipulieren von Geschäftsberichten ist strafbar."
    „Nur wenn man es macht, um etwas zu stehlen. Die Berichte, die ich an Bountiful
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