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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand
Autoren: Wolfgang Ecke
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Und zwar jetzt gleich. Die Santa Margitta muß schon an der verabredeten Stelle liegen. Wir fahren alle zusammen zum Bootshaus runter. Alan fährt dann mit Ritchie den heutigen Transport, und wenn ihr die Pakistani ausgeladen habt, verschwindet ihr gleich in Richtung Heimat. Bob, Miles und du, Reg, ihr haut morgen früh mit dem Wohnwagen ab. Ich werde noch eine Weile hierbleiben und dann das Haus aufgeben.“
    „Und der Boß?“ fragte Ritchie, dem dieser plötzliche Meinungsumschwung nicht recht geheuer war.
    Der Doktor reagierte mit einer scharfen Erwiderung: „Kümmere dich nicht um den Boß, Ritchie. Die HAND ist sehr gut in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Du hast nichts zu tun, als deine dir gegebenen Anweisungen zu befolgen.“
    „Moment mal, Doktor“, schaltete sich nun auch Miles Gordwell gereizt ein. „Dein herrisches Gehabe geht mir langsam auf den Wecker. Den anderen Jungs geht es nicht viel anders. Diese plötzliche hektische Aufbruchstim-mung kommt mir auch verdächtig vor. Jedesmal, wenn wir Bedenken hatten in letzter Zeit, warst du derjenige, der unsere Bedenken beiseite ließ, und jetzt auf einmal kannst du die Sache nicht schnell genug abblasen. Da stinkt doch was.“
    „Nichts dergleichen“, antwortete Dr. Stanley einlenkend. „Wegen des Sturms morgen müßten wir die restlichen zwei Transporte auf unbestimmte Zeit verschieben. Schlechtes Wetter hat nämlich in dieser Gegend die dumme Angewohnheit, sich in der Regel auf längere Dauer einzunisten. Die HAND hält das Risiko für zu groß. Vor allem müßten wir dann auch Reg von seinem Außenposten abziehen. Was soll ein Maler bei Sturm und Regen im Schlamm. Das fällt auf. Seid ihr jetzt zufrieden?“
    Die anderen nickten zögernd, nur Ritchie orakelte düster: „Die Ruhe vor dem Sturm. Wenn das mal kein schlechtes Omen ist.“
    „Also, los, bringen wir es hinter uns“, forderte Bob MacDorson.
    „Womit fahren wir, Doktor?“
    „Ritchie nimmt mein Motorrad und holt den Transporter. Reg hat ja sein Fahrrad. Wir anderen fahren in meinem Wagen. Wir treffen uns dann alle bei Langbys Bootshaus.“
    Perry Clifton und Dicki verfolgten kurz darauf atemlos den Aufbruch der Phantombande, deren zahlenmäßige Stärke der Detektiv damit zum ersten Mal vollständig vor Augen hatte. Er wartete, bis alle außer Sicht waren, dann forderte er Dicki auf: „Nimm das Sprechfunkgerät, Dicki, und mach eine Durchsage an alle.“
    Das ließ sich Dicki nicht zweimal sagen. Sofort drückte er die Taste: „Dicki Miller an alle, Dicki Miller an alle. Bitte melden.“

    Nichts rührte sich, ebensowenig als Dicki wiederholte: „Dicki Miller an alle. Bitte melden.“
    Nichts als Rauschen kam aus dem Apparat. Halb verzweifelt, halb wütend funkelte Dicki das verflixte Ding an, bis Perry Clifton ihn aus der peinlichen Lage mit der Bemerkung befreite: „Wenn du die Antenne so mit Gewalt gegen den Felsen drückst, wirst du nie durchkommen, Dicki.“
    „Oh.“ Dicki reckte die Antenne gen Himmel, und diesmal klappte es: „Hier Ridley“, kam es knapp aus dem Funkgerät, und Dicki gab aufgeregt Bescheid: „Die gesamte Phantombande ist auf den Beinen, Sir. Einer strampelt mit dem Fahrrad, ein anderer mit dem Motorrad des Doktors, vier weitere sitzen im Wagen des Doktors. Er selber ist auch dabei. Ist mächtig was los, Sir.“
    „Verstanden“, kam Ridleys Antwort. Dann knackte es.
    „Jetzt hat er aufgelegt“, entfuhr es Dicki, der sich aber sofort selbst verbesserte: „Jetzt habe ich fast so was Dummes gesagt wie Ilias, wenn er bei Booten von ,parken’ spricht. Habe ganz vergessen, daß das kein Telefon ist. Was machen wir jetzt, Mister Clifton?“
    „Wir halten erst mal unseren Beobachtungsposten, bis Inspektor Ridley durchgibt, daß wir ihn verlassen können.“
    „Ja, aber... aber da sind wir ja ganz weit weg vom Schuß“, fiel Dicki jetzt siedendheiß ein. „Da bekommen wir ja überhaupt nicht mit, wie die Gangster hopsgenommen werden. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Mister Clifton, daß wir hier untätig herumsitzen, während andere den Ruhm an ihre Fahnen heften.“
    „Aber Dicki“, versuchte der Detektiv seinen Freund zu beruhigen. „Wir alle sind doch am Erfolg beteiligt, und jeder Posten ist gleich wichtig. Wir dürfen hier nicht einfach alles stehen- und liegenlassen. Stell dir nur mal vor, bei den anderen geht etwas schief, einer von der Bande kann fliehen und kommt hierher zurück. Da müssen wir zur Stelle sein.“
    „Hoffentlich
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