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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand
Autoren: Wolfgang Ecke
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wird’s so“, brummte Dicki unzufrieden. Es war unschwer zu erkennen, wie ungern er sich in diese Lage fügte, die Perry Clifton und Inspektor Ridley so beschlossen hatten, um Dicki nicht unnötig einer zu großen Gefahr auszusetzen. Schließlich konnten sie nicht hundertprozentig sicher sein, ob die Verbrecher bewaffnet waren, auch wenn die Phantombande bisher nie Gewalt angewendet hatte. Aber bisher hatte ja auch noch niemand versucht, sie zu verhaften.
    Kurz vor 21 Uhr fuhren Miles Gordwell und Bob MacDorson von Langbys Bootshaus mit dessen Kajütboot hinaus, nachdem von der Santa Margitta die Antwort auf Alan Gilmans Lichtsignal geblinkt worden war.
    Dr. Stanley sagte zu Alan: „Noch eine knappe halbe Stunde, und alles ist vorbei, Alan. Was wirst du mit dem Geld anfangen, das du bei der Sache verdient hast?“
    Alan überlegte: „Vielleicht werde ich tatsächlich die Weltreise antreten, zu der ich mich zu Hause von meinen Kunden verabschiedet habe... Oh, da kommt Reg.“
    Reg Stewart schnaufte: „Ich hätte doch mit dem Wagen mitfahren sollen, statt mich noch einmal mit dem Drahtesel abzustrampeln. Hab’ gar nicht mehr daran gedacht, daß es hierher ein ganz schönes Ende ist. Wie läuft’s?“
    „Keine Komplikationen“, versicherte der Doktor. „Das Wetter scheint auch zu halten.“
    „Wo ist Ritchie?“
    „Der sitzt im Transporter da drüben.“ Dr. Stanley deutete auf einen dunklen Schatten gut fünfzig Meter weiter. Ritchie Carryl hatte die Lichter ausgeschaltet.
    Draußen auf dem Meer befanden sich Bob MacDorson und Miles Gordwell mit den letzten Pakistani auf dem Rückweg von der Santa Margitta, die bereits den Anker lichtete. Wie Dr. Stanley vorausgesagt hatte, waren schon erste Anzeichen eines nahenden Sturmes zu bemerken. Das Meer war längst nicht mehr so ruhig wie während der vergangenen Tage. Eine spürbare steife Brise peitschte schmutzigen Schaum auf die höher werdenden Wellen. Miles Gordwell fröstelte. Zu Bob MacDorson gewandt, sagte er: „Anscheinend hat der Doktor uns doch nicht angelogen, als er von schlechtem Wetter sprach. Ich habe ihm in letzter Zeit eigentlich immer weniger getraut. Und sein Ton ließ mir sehr zu wünschen übrig.“
    Bob gab ihm recht: „Ich bin auch echt froh, daß wir die Sache jetzt gleich hinter uns haben. Mir war verdammt nicht wohl dabei, daß wir uns bei einem so wichtigen und riskanten Unternehmen zum Schluß immer häufiger in den Haaren gelegen haben. Vor allem Ritchie und der Doktor hätten sich am liebsten die Schädel eingeschlagen. Und ich muß gestehen, ich war da mehr auf Ritchies Seite als auf der vom Doktor, auch wenn der meiner Meinung nach doch die HAND ist.“
    Miles nickte: „Ich bin auch langsam deiner Meinung. So wie der sich uns gegenüber aufgeführt hat. Außerdem, wer sollte sonst der Boß sein? Reg ist es ja wohl nicht. Und wir sind’s auch nicht. Bleibt sonst keiner mehr übrig.“
    „Ist ja auch egal.“ Bob MacDorson wechselte das Thema: „Was machst du jetzt mit deinen vierzigtausend Pfund, Miles?“
    Miles Gordwell mußte nicht lange überlegen: „Ach, weißt du. Mir macht die Hundezucht tatsächlich so viel Spaß, daß ich das Geld da reinstecken werde. Außerdem bekommt mir die Luft auf dem Land ausgezeichnet.“ Bob lachte leise: „Auf jeden Fall besser als gesiebte Luft. Und was ist in Zukunft mit krummen Geschäften?“ Miles verneinte energisch: „Kommt für mich nicht mehr in Frage, Bob. Ich habe jetzt wirklich genug Geld zusammen. Außerdem wird man ja schließlich älter und ruhiger mit den Jahren..Er kicherte: „Möglicherweise wacht ja auch die Polizei mal aus ihrem hundertjährigen Dornröschenschlaf auf. Und da will der alte Miles Gordwell bereits ein nützliches Mitglied der Gesellschaft sein. Vielleicht bilde ich sogar Polizeihunde aus. Das wäre ein tolles Ding. Miles Gordwell liefert Scotland Yard vierbeinige Spürhunde. Haha.“
    Bob MacDorson stimmte in das Lachen ein: „Haha. Die Idee hat was für sich, Miles. Vielleicht bekommst du sogar noch einen Orden vom Polizeipräsidenten höchstpersönlich. Ich für meinen Teil werde zu der Zeit schon mit meiner eigenen Jacht auf einem der sieben Meere schippern und die große Freiheit genießen...“
    „Da, ich sehe schon Alans Licht“, unterbrach ihn Miles. „In ein paar Minuten haben wir es geschafft.“
    An Land wartete man bereits ungeduldig auf das Boot. Allerdings wußten die Mitglieder der Phantombande nicht, daß mit ihnen noch gut versteckte
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