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Die goldene Göttin

Die goldene Göttin

Titel: Die goldene Göttin
Autoren: Larry Maddock
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zwanzig Jahre, bevor er sich nach Westen bewegte. Fortune folgte seinem Weg bis Gibraltar, durch die Meerenge und weiter nach Westen. Schließlich kam der Lichtpunkt zur Ruhe, am Ostrand einer Landmasse, die weit draußen im Atlantik lag und dort nichts zu suchen hatte. Es war eine größere Insel, etwa von den Ausmaßen Sardiniens. Fortune trug die neue Position des Lichtfunkens ein: 27°N.,26°W. Das Jahr war 11662 v. Chr. Das Licht glühte weitere zwanzig Jahre lang, ohne seinen Standort zu verändern, dann erlosch es.
    »Da würde sich sogar Pohl Tausig wundern«, meinte Webley. »Elftausendsechshundertdreiundachtzig vor unserer Zeitrechnung ist verdammt weit von Zuhause.«
    »Ich glaube, wir gehen nicht bis an den Anfang zurück«,, sagte Fortune. »Wir würden Kronos erwischen, wie er gerade anfängt. Ich möchte lieber sehen, was für eine Art von Zivilisation er in zwanzig Jahren auf die Beine gebracht hat. Außerdem möchte ich wissen, warum das Fundstück von dort weggebracht wurde und auf Kreta landete, fast viertausend Kilometer entfernt. Ist dir elftausendsechshundertzweiundsechzig recht?«
    »Du bist der Stratege«, sagte Webley.
    Als der Zeittransporter schließlich in der normalen Raumzeit hoch über dem unbekannten Inselkontinent erschien, erkannte Fortune mit einigem Erstaunen, daß die Reise von der TERRA-Zentrale, an die 12 234 Jahre in der Zeit und über 200 Quadrillionen Kilometer im Raum entfernt, fast genau vier Stunden gedauert hatte. Es wäre mehr als angenehm, so beschloß er, hinauszugehen und sich die Füße zu vertreten.
    Doch zuvor gab es Arbeit. Er brachte den Transporter wieder außer Phase und ließ das unsichtbare Fahrzeug niedergehen. Der Inselkontinent war von zwei langen Gebirgsketten durchzogen, die zahlreiche tätige Vulkane aufwiesen. Zwischen ihnen erstreckte sich eine weite Schwemmlandebene mit dichter Vegetation. Direkt unter dem Transporter und an der Ostseite der Insel lag eine Stadt zwischen dem auslaufenden Hang eines großen Vulkans und dem Meer, das hier eine schöne halbrunde Bucht bildete. Das Ufer säumten große Lagerhäuser, Bootswerften und Anlegebrücken. Ein verschachteltes Gewirr niedriger Häuser und winkliger Gassen zog sich von dort landeinwärts den sanft ansteigenden Hang hinauf. Ungefähr fünfhundert Meter vom Ufer entfernt, wo die Bebauung allmählich lockerer wurde, war ein kreisrunder Wassergraben mit einem riesigen viereckigen Gebäude in der Mitte. Es war schneeweiß getüncht und mit einer golden schimmernden kleinen Kuppel bekrönt.
    Dies war keine primitive Siedlung! Fortune mußte erkennen, daß alle gelehrten Theorien und Mutmaßungen, die er in den vergangenen zwei Wochen pflichtschuldigst studiert hatte, in einer solchen Stadt und auf dieser fremden Insel so gut wie wertlos waren.
    Südöstlich des palastartigen Bauwerks befand sich ein zweites großes Gebäude, ein massives weißes Rechteck, das sich zwischen den beiden breitesten Straßen der Stadt erhob. Am Westrand der Stadt war eine Gruppe niedriggedrungener siloartiger Rundbauten zu sehen, die dicht beisammenstanden. Eine Straße führte in südwestlicher Richtung aus der Stadt, schlängelte sich das Ufer entlang und verschwand hinter einem hügeligen Kap.
    Fortune ging weiter herunter und lenkte den Transporter näher an den schimmernden Kuppelbau heran, der auf dem Bildschirm des Spurenfinders als Aufbewahrungsort des Kronos-Fundstücks angegeben war.
    Kunstvoll gearbeitete Basreliefs aus einem alabasterartigen weißen Stein bedeckten die Außenwände bis in etwa drei Meter Höhe; das eigentliche Mauerwerk schien aus getünchten Lehmziegeln zu bestehen. Das einfache Portal der Vorderseite war mit hohen Steinsäulen dekoriert, die einen vorspringenden Holzgiebel trugen. Die künstliche Insel, auf der das eindrucksvolle Gebäude stand, hatte man in einen gepflegten Garten mit Teichen, Buschgruppen, Blumenrabatten und geometrisch angelegten Wegen verwandelt. Eine von Wächterhäuschen flankierte geschnitzte Holzbrücke überspannte den Wassergraben und stellte den einzigen Zugang zu Garten und Palast dar.
    Fortune lenkte den Transporter über eine der größeren Straßen und ließ ihn mehrere Minuten lang in kaum zehn Meter Höhe schweben, während er die Menschen beobachtete.
    Die Straße war kaum vier Meter breit und belebt. Die Passanten waren in verschiedenfarbige und meist lange Gewänder gehüllt und trugen reichlich Schmuck. Alle gingen barfuß. Fortune sah einen kleinen Trupp
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