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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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gesamte Lager meinen Tod planen kann?«, fragte Jig
    mit einer Stimme, die kurz davor stand, sich zu überschlagen. Wenn die Hysterie bei ihm anklopfte, hatte das immer diese Auswirkung. »Was ist mit dir?«, wollte er von Grell wissen. »Was hat sie dir versprochen?«
    »Sie hat gesagt, wenn ich dich umbringe, sorgt sie dafür, dass ich nie wieder in dieser elenden, ekelhaft stinkenden Traglingskammer arbeiten muss.«
    »Das kannst du nicht machen!«, protestierte Braf und hob seinen Hakenzahn. »Kralk hat doch mir befohlen, ihn zu töten!«
    Jigs Hand berührte den Griff seines Schwertes. Aus diesem Winkel könnte er Grell wahrscheinlich einen Stich in den Rücken versetzen, aber Braf war außer Reichweite. Außerdem missbilligte Schattenstern es, Leuten in den Rücken zu stechen. Jig hatte das nie verstanden, aber er war nicht so dumm, über diesen Punkt mit dem Gott zu diskutieren.
    Walland schnaubte verächtlich, trat an Jig vorbei und gab Braf einen kleinen Schubs, der den Goblin von der Wand abprallen ließ. Braf landete auf dem Hintern und spießte sich fast mit seiner eigenen Waffe auf. »Ihr seid ja ein vertrauenswürdiger Haufen, ihr Goblins«, stellte der Oger fest.
    Jig gab keine Antwort. Entgegen allgemeinem Glauben besaß die Goblinsprache tatsächlich ein Wort für Vertrauen. Es war von dem Wort für vertrauenswürdig abgeleitet, was in Goblin dasselbe Wort wie das Wort für tot war.
    Jig sah in das ledrige Gesicht des Ogers und hoffte, dass er jetzt keinen Fehler beging. »Walland ist zu uns gekommen, weil er Hilfe sucht«, sagte er. »Er hat nach mir gefragt. Nach Jig Drachentöter.« Er kniff die Augen zusammen und gab sich Mühe, bedrohlich auszusehen, als er sich an die beiden Goblins wandte.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass er sehr unzufrieden wäre, falls mir etwas zustoßen sollte, bevor wir ihm helfen konnten.«
    Braf stand auf und rieb sich den Hintern. »Ich hab keine Angst vor ‘nem Oger«, erklärte er und bestätigte damit Jigs Einschätzung seiner Intelligenz aufs Neue. Aber er verstaute seinen Hakenzahn zwischen Schild und Rücken und machte keine Anstalten anzugreifen.
    »Grell?«, fragte Jig.
    Grell zuckte die Schultern. »So wie ich das sehe, stehen die Chancen gut, dass du da unten sowieso irgendwie ums Leben kommst und ich mir die Mühe sparen kann.«
    »Fein.« Das Wissen, dass sie vermutlich Recht hatte, verursachte ein mulmiges Gefühl in Jigs Bauch, so als hätte er etwas gegessen, das noch nicht richtig tot war. Sein einziger Trost, als er die Laterne hob und sich in den Tunnel aufmachte, war, dass, was immer ihn tötete, zweifellos die anderen Goblins ebenso töten würde.
     
     
     

Kapitel 2
     
    »Der Weg zum Ruhm beginnt mit einem einzigen Schritt.
    Natürlich gilt dasselbe für den Weg zum Richtblock.«
     
    Jasper der Götterjäger
    aus Der Weg des Helden (Zaubererausg.)
     
    ekas Bücher baumelten gegen ihre Hüften, als sie aus dem Goblinlager hastete. Sie zog ihren Umhang fester um sich. Sie hätte mehr Wattierung in die Taschen nähen sollen.
    Sie murmelte vor sich hin und übte die großartige Rede ein, die sie vorbereitet hatte, um den Wachen ihr Weggehen zu erklären. Beginnen würde sie damit, dass sie den Ruf des Schicksals vernommen und beschlossen habe, auf eigene Faust loszuziehen, um gegen die Invasion in ihr Zuhause zu kämpfen. Der Weg verhieß große Gefahr und gewaltige Prüfungen, die nur die allergrößten Helden überleben mochten.
    Als sie die Wachen erreichte, die mitten in einer Partie Kakerlak waren, blieb sie stehen. Beide Wachen stampften mit den Füßen auf, um die drei Kakerlaken auf die andere Seite des Tunnels zu scheuchen. Das Ziel war, sie dazu zu bringen, am Gegner vorbeizurennen, ohne dabei sie oder den anderen Goblin zu berühren. Das Spiel endete für gewöhnlich mit zerquetschten Schaben und gebrochenen Zehen.
    Veka klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Nichts passierte. »Wollt ihr mich nicht anrufen?«
    Die Wachen stampften weiter mit den Füßen auf.
    »Beweg dich, blöde Wanze!«, rief einer.
    Veka räusperte sich. »Ich sagte …«
    »Ich hab’s gehört«, sagte die Wache. »Was glaubst du, mit wem ich geredet habe?«
    Sein Kollege lachte, und der erste Wachtposten ergriff die günstige Gelegenheit, vor den nächsten Kakerlak zu springen und ihn zurückflitzen zu lassen.
    Veka zog die Schultern hoch und eilte vorbei. Sie versuchte sich mit der Tatsache zu trösten, dass viele Helden den Spott ihresgleichen ertrugen. Man
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