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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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und den Drachen getötet? Viel wahrscheinlicher hatte er sich in den Schatten verborgen und den Abenteurern das richtige Kämpfen überlassen und sie dann von hinten niedergestochen, als sie mit nichts Bösem rechneten. Allerdings war das immer noch ziemlich heldenhaft für einen Goblin.
    Unterdessen fingen die Hobgoblins an zu stammeln und traten sich gegenseitig auf die Füße in ihrem Eifer, Jig vorbeizulassen. Veka rührte sich nicht, bis die Gruppe verschwunden und das Pochen von Grells Spazierstöcken verklungen war.
    Jetzt war die Reihe an ihr, den Hobgoblins gegenüberzutreten. Sie hatte keinen Oger, der sie beschützte, falls die Hobgoblins beschlossen, sie für die soeben erlittene Demütigung zu bestrafen – was sie fast sicher tun würden. Veka hatte in ihrem Leben genug Demütigungen eingesteckt, um zu wissen, wie es sich anfühlte.
    Sei’s drum! Das wäre das ›Erste Hindernis‹. Genau wie der Zwergenheld Yienti Bartbrenner die neun bewaffneten Wächter des schwarzen Flusses überwältigen musste, so würde sie, Veka die Goblin, diesen beiden Hobgoblinwächtern die Stirn bieten.
    Yientis ›Erstes Hindernis‹ klang viel beeindruckender.
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und bereitete sich innerlich auf das Zusammentreffen vor. Abgesehen von ihren Büchern und ihrem Stab hatte sie nur sehr wenig mitgenommen. Ihre Schmodderlaterne, die momentan an ihrer Gürtelschnur hing. Ihren Zauberstab. Einen Bratspieß vom gestrigen Abendessen, den sie geklaut hatte, um ihn als Waffe zu benutzen; Stücke geschwärzten Rattenfleisches klebten immer noch daran. Zuerst hatte sie versucht, ihn in ihrem Ärmel aufzubewahren, aber nachdem sie sich zweimal damit in die Achselhöhle gestochen hatte, gab sie sich damit zufrieden, ihn in den Gürtel zu schieben und zu hoffen, dass er nicht herausrutschte.
    Veka straffte sich, warf die Schultern nach hinten und versuchte, mit dem einem Helden angemessenen Selbstvertrauen und sicherem Auftreten zu gehen. Die Hobgoblins beobachteten sie von der Tunnelkreuzung aus. Beide waren mindestens einen Kopf größer als Veka. Einer stützte sein Gewicht auf einen dicken Speer; ein gekrümmtes Schwert hing vom Gürtel des anderen, der in kleinen Schlucken etwas aus einem dickbäuchigen Schlauch zu sich nahm, das dem Geruch nach Bier sein mochte.
    Neben den Wachen erblickte Veka die Statue eines Hobgoblinkriegers. Sie war aus schwarzem Glas und markierte die Grenze des Hobgoblinterritoriums. Eine ähnliche Statue hatte immer in der Nähe der Goblinhöhle gestanden, bis einer der Wachtposten vor ein paar Monaten versucht hatte, auf sie zu klettern. Den hatte Jig nicht retten können.
    Das Standbild überragte die Wachen; die Spitzen auf seinem Helm berührten fast die Decke. Ein Ohr war abgebrochen, die zweiblättrige Streitaxt in seinen Händen an vielen Stellen abgeblättert. Eine brennende Laterne hing vom linken Fangzahn und milderte mit ihrem Schein den grimmigen Blick der Statue.
    Hobgoblins sahen aus wie eine größere, hässlichere Ausgabe der Goblins. Ihre Haut war gelber und ihre Muskeln ausgebildeter, aber aus ihren Unterkiefern wölbten sich die gleichen spitzen Fangzähne nach oben, und große, Goblineske Ohren überragten die breiten Köpfe.
    Zwischen den Wachen und der Statue kam sich Veka wie ein Kind vor. Für sie, die es gewohnt war, in jeder Gruppe die Größte zu sein, war das ein mulmiges Gefühl.
    Der mit dem Speer kratzte sich an einer langen Narbe, die sich schräg über eine Seite seines Gesichts zog. Er trug einen gehärteten Lederbrustharnisch, und seine Hose war aus weißem Tunnelkatzenfell; ein kleiner Tierschädel diente ihm als Gürtelschnalle. Seine schwarzen Haare waren im Stil eines Hobgoblinkriegers mit Fett nach hinten gestrichen. Nach einem vorsichtigen Blick den Tunnel hinunter – vermutlich um sich zu vergewissern, dass Jig und der Oger auch wirklich weg waren – grinste er höhnisch und feixte: »Noch eine von den Rattenfressern!«
    Sein Kollege boxte ihm auf den Arm und meinte:
    »Vergiss die Ratten! Die hier sieht aus, als ob sie eine ganze Tunnelkatze intus hätte!«
    Vekas Nervosität schwand. Schlimm genug, dass ihre Mitgoblins sie hinter ihrem Rücken ›Wabbel-Veka‹ nannten und ihr noch Übleres ins Gesicht sagten. Von Hobgoblins musste sie sich diese Geringschätzung nicht bieten lassen.
    Sie ließ das Ende ihres Stabes so hart auf den Boden krachen, dass beide Hobgoblins zusammenfuhren. »Ich bin Veka«, sagte sie. »Ich werde die
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