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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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brauchte sich nur anzuschauen, wie die Krieger Jig Drachentöter behandelt hatten, damals, bevor er das Glück gehabt hatte, von Abenteurern gefangen genommen und mitgeschleppt zu werden, um gegen Zauberer und Drachen und dergleichen zu kämpfen.
    Tja, und jetzt war sie an der Reihe. Sie malte sich aus, wie sie zurückkehrte mit der Macht, einen Zauber zu verhängen, der Wachen und Schaben verwandelte und die Goblins hin und her huschen ließ, bis sie unter riesigen Schabenfüßen zermalmt wurden. Sie hatte den Weg des Helden betreten, und wenn sie zurückkehrte, würde es mit der Macht geschehen, all die Goblins zu bestrafen, die im Lauf der Jahre über sie gelacht und sie verhöhnt hatten.
    Im ersten Kapitel vom Weg des Helden war von ›Der Weigerung‹ die Rede, wenn der Held zum ersten Mal den Weg sieht und sich abwendet. Veka war sich nicht sicher, warum der Held das machte, insbesondere wo sie ja schließlich sowieso alle auf dem Weg landeten, aber Josca bestand darauf. Alle wahren Helden fingen damit an, dem Weg den Rücken zuzukehren, genau wie Jig es getan hatte, als er vorgeschlagen hatte, dass Veka mit dem Oger gehen sollte, anstelle von ihm.
    Zum Glück hatte Jig ihr die perfekte Gelegenheit verschafft, ihre eigene Weigerung zu verkünden, und gleichzeitig hatte sie Jig wie einen Idioten dastehen lassen können. Geschah ihm ganz recht, wo er die ganze Magie für sich selbst hortete! Veka hatte sich solche Mühe gegeben, um Braf reinzulegen, und das alles nur, damit sie Jig beim Ausüben seines Heilungszaubers beobachten konnte. Doch für all ihr Planen und Spionieren hatte sie nichts Neues geboten bekommen: Jig benutzte nie ein Zauberbuch, nie wirkte er einen Bindespruch, er nahm weder einen Zauberstab noch sonst eins der traditionellen Zauberutensilien zu Hilfe. Er fasste die verletzten Goblins an, und die Magie geschah einfach. »Wie soll ich davon etwas lernen?«, grummelte Veka.
    Die letzte Spur von Licht blieb hinter ihr zurück, als der Tunnel eine Linkskurve beschrieb. Veka begab sich auf eine Seite und strich beim Gehen mit den Fingern an der schmutzbedeckten Wand entlang. Sie hatte eine kleine Schmodderlaterne aus der Destillerie mitgebracht, aber in deren Licht wäre sie viel zu gut zu sehen.
    Während sie weiterging, veränderte sich der Geruch der Luft und nahm den muffigen Duft von Tierkot und Hobgoblinküche an, die für Vekas Nase gleichermaßen übel rochen. Sie war erst zweimal in ihrem Leben hier gewesen; beide Male hatte sie sich mit anderen Goblins durch diese Tunnel geschlichen, um Straums Hort weiter unten zu plündern. Dort hatte sie auch ihr Zauberbuch gefunden, zusammen mit ihrer Abschrift vom Weg des Helden.
    Der schroffe Klang von Hobgoblingelächter riss sie aus ihren Gedanken. Sie beschleunigte ihre Schritte, bis sie Jig erblickte, der mit den Hobgoblinwachtposten diskutierte. Er hatte seine Begleiter zurückgelassen und war den Wachen allein gegenübergetreten, wie es sich für einen wahren Helden gehörte. Durch die Krümmung des Tunnels konnte sie die Hobgoblins nicht sehen, aber sie hörte mindestens zwei verschiedene Stimmen neben Jigs eigener. Die anderen Goblins und der Oger warteten vor der Biegung.
    Jig sagte gerade: »Wir müssen in die tieferen Tunnel.«
    »Tatsächlich? Was habt ihr denn für die netten Tunnelwächter mitgebracht?«, erwiderte einer der Hobgoblins.
    »Frisch gekochtes Fleisch?«, erkundigte sich der andere. »Vielleicht etwas von diesem würzigen Echsenschwanz, den eure Köchin mit Feuerspinneneiern zubereitet?«
    »Falls du das nicht hast, könnten wir uns auch auf ein paar Streifen deines eigenen Fleisches einigen.« Beide Hobgoblins lachten.
    Veka beugte sich vor und strengte sich an, um Jigs Antwort zu verstehen. Würde er sein Schwert ziehen und beide Posten töten, oder würde er Magie benutzen? Sie hoffte auf Letzteres.
    Jig tat weder das eine noch das andere. »Wir haben kein Essen übrig, also werdet ihr euch mit Fleisch-streifen begnügen müssen.« Veka schlich dichter heran und hoffte, dass die anderen Goblins nicht nach hinten schauten. Jig gab dem Oger ein Handzeichen, der daraufhin schwerfällig ins Licht trat.
    »Warum fangt ihr nicht mit ihm an?«
    Ein Seufzer der Enttäuschung bahnte sich zischend den Weg durch Vekas Zähne. Das war so typisch für Jig: Immer fand er einen Weg, sich vor etwas Heldenhaftem zu drücken! Wieder einmal musste sie sich über ›Das Lied von Jig‹ wundern: Hatte dieser Goblin wirklich den Nekromanten
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