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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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abzukratzen. Er konnte nicht entscheiden, ob Braf mitzunehmen seine Überlebenschancen vergrößern oder verringern würde. Braf verzog das Gesicht und reckte den Kiefer vor, um mit der Spitze seines Fangzahns in seinem frisch geheilten Nasenloch zu scharren. Eindeutig verringern.
    »Es hat sich noch jemand freiwillig zu deiner Begleitung gemeldet«, fügte Kralk hinzu.
    »Ich komme, ich komme!«, rief aus dem hinteren Teil der Höhle eine Goblin mit einer Stimme, die so alt war, dass sie knarrte.
    Kralk grinste wieder. »Jig wird sicher ein Kindermädchen brauchen, das nach ihm schaut!«
    Goblins kicherten, als Grell sich ihren Weg durch die Gruppe bahnte, um sich zu Jig zu gesellen. Wenn es einen Goblin gab, der von noch geringerem Nutzen wäre als Braf, so war das Grell.
    Die Spazierstöcke, die sie benutzte, um ihr Gewicht zu stützen, waren glatte Stecken, dunkelgelb gefärbt von Hobgoblinblut. Grell war älter als irgendein Goblin, den Jig kannte, mit Ausnahme vielleicht von Golaka, der Küchenchefin. Aber während Golaka mit den Jahren größer und gemeiner geworden war, war Grell zusammengeschrumpft, bis sie fast so klein wie Jig selbst war. Ihr Gesicht erinnerte ihn an zerschrumpeltes, faules Obst. Solange Jig denken konnte, hatte Grell in der Traglingskammer gearbeitet, und Generationen zahnender Goblinbabys hatten ihre Hände und Unterarme mit Narben überzogen. Dunkle Flecken übersäten ihr ärmelloses Hemd; Jig versuchte, nicht über ihren Ursprung nachzudenken.
    »Bist du sicher?«, vergewisserte sich Jig. »Es wird gefährlich werden. Die Oger …«
    »Oger, ha!«, meinte Grell. Ein Hauch ihres Atems ließ den Vergleich mit dem faulen Obst noch viel treffender erscheinen. Einer ihrer vergilbten Fangzähne war in der Nähe des Zahnfleischs abgebrochen, und der Geruch von Verwesung reizte Jig zum Würgen. »Verbring mal eine Woche mit dreiundzwanzig Goblinbabys und dazu noch neun Krabblern – dann reden wir nochmal über Gefahr!«
    »Aber …«
    Grell rammte Jig das Ende eines ihrer Spazierstöcke in die Brust. »Hör zu, Jungchen. Wenn ich nur noch einen einzigen Tag mehr mit diesen Monstern verbringe, werde entweder ich sie umbringen oder, was wahrscheinlicher ist, sie mich. Ich weigere mich, begraben unter greinenden, rotzenden Bälgern zu sterben. Kralk hat zugestimmt, mir eine Pause vom Traglingsdienst zu gönnen, falls ich mit dir und diesem grünhäutigen Tölpel gehe, also gehe ich mit euch. Verstanden?«
    »Was ist mit der Traglingskammer?«, fragte Jig verzweifelt. »Wer wird sie übernehmen?«
    »Riva ist immer noch drin, aber du hast Recht. Ohne Unterstützung werden sie sie wahrscheinlich schnell überwältigen.« Grell drehte sich zu den Küchen um. »Hey, Golaka! Schick einen deiner Küchenkulis zum Bälgerbeaufsichtigen her!« An Jig gewandt fügte sie hinzu: »Das sollte funktionieren. Sie können ja immer damit drohen, die Älteren zu grillen, wenn sie aus der Reihe tanzen.«
    Golaka spähte aus der Türöffnung; ihr rundes Gesicht glänzte vor Schweiß. Sie fuchtelte mit ihrem Rührlöffel in der Luft herum und bespritzte die Goblins in ihrer Nähe mit Fleischsaft. »Meine Helfer sind alle damit beschäftigt, Würmer fürs Abendessen zu zermanschen!«
    »Ich will nur einen. Und dein Wurmpudding schmeckt sowieso wie wochenalte Kotze!«, rief Grell zurück.
    Jig zuckte zusammen. Er sah, wie sich andere Goblins davonstahlen, so weit wie möglich weg von Golaka. Vielleicht musste er Grell ja gar nicht mitnehmen!
    Golaka drohte Grell mit ihrem Löffel. »Der Letzte, der sich über meine Küche beschwert hat, hat es mit seiner Zunge bezahlt! Danach hat ihn der Geschmack überhaupt nicht mehr gestört.«
    »Pah!«, sagte Grell. »Schick einfach den Idioten rüber, der neulich abends das Schlangenfleisch überwürzt hat. Ein Tag Umgang mit zahnenden Goblinbabys, und er wird doppelt so hart arbeiten, sobald er wieder in die Sicherheit deiner Küche zurückkommt.«
    Golakas Löffel verharrte mitten in der Bewegung. Die Wut auf ihrem Gesicht schwand, und sie begann leise in sich hineinzulachen. »Das gefällt mir!« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in die Küche. »Hey, Pallik! Hör auf, den Hammer abzulecken, und komm her! Ich habe eine neue Arbeit für dich!«
    Jig drehte sich zu dem Oger um, der den ganzen Wortwechsel mit zunehmend skeptischem Gesichtsausdruck verfolgt hatte.
    »Lass uns gehen«, sagte Jig. Bevor noch jemand seine ›Hilfe‹ anbietet.
     
    Das Gelächter der
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