Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
bewegen aufhörten.
    »Aye«, gab Darnak ihr Recht. »Aber dennoch waren sie meine Familie.« Mit diesen Worten zog er seine Keule und ging auf Jig zu. Er bewegte sich langsam und ließ Jig absichtlich Zeit, das Zepter einzusetzen.
    Die paar Augenblicke waren genug für Jig gewesen, wieder zu Atem zu kommen. War er stark genug, das Zepter noch einmal zu benutzen? Er glaubte es nicht. Aber war er bereit, zu sterben und Schattenstern erneut Gesellschaft zu leisten?
    Jig stieß einen Seufzer aus und packte das Zepter mit beiden Händen. Noch ein Mal schwappte die Magie durch seinen Körper. Er kämpfte um Kontrolle. Er wollte Darnak nicht töten, und das verkomplizierte die Angelegenheit. Dann wurde ihm klar, was zu tun war; er konzentrierte sich auf eine andere Gestalt.
    Darnak fiel. Sein Körper wand sich und bäumte sich auf. Die Wände begannen sich zu drehen, und Jig verlor das Bewusstsein.
     

19
ABSCHIEDSGESCHENKE
    Als Jig aufwachte, blickte er in Rianas grüne Augen, die auf ihn herabsahen. »Mein Kopf tut weh.«
    Er hielt immer noch das Zepter in den Händen; sie hatte es ihm nicht abgenommen. Er fragte sich, warum nicht. »Was ist mit Darnak passiert?«
    »Du hast ihn in einen Vogel verwandelt«, sagte sie. Dieses eine Mal lag keine Spur von Sarkasmus in ihrer Stimme. Sie klang beeindruckt. »Er ist vor ein paar Minuten weggeflogen.«
    »Gut.« Er verzog das Gesicht. Im Raum hatte es angefangen nach Fisch zu stinken. Er warf einen Blick den Tunnel hinunter und wünschte, er hätte Darnak noch sehen können. »War es ein guter Vogel?«, fragte er.
    Sie kicherte. »Das hässlichste Federvieh, das ich je gesehen habe! Schmutzig braun, mit schwarzer Haube und tief liegenden Augen. Und er konnte sprechen. Hat gesagt, ich soll dich warnen, dass es trotzdem nicht vorbei ist mit den Abenteurern, die in den Berg kommen werden. Barius und Ryslind hatten andere Brüder, und die werden nach Rache dürsten.«
    »Ich weiß.« Er schaffte es, sich aufzusetzen. »Was wirst du tun?«
    Ihre Augen verfinsterten sich. »Was kann ich tun?«
    Da war die Bitternis, die Jig gewohnt war.
    »Mein Leben wieder als Diebin fristen?« Sie deutete auf die Kostbarkeiten, die im Raum verstreut waren. »Wenn ich mir etwas hiervon nehme, wird mich nur irgendwer umbringen, um es sich unter den Nagel zu reißen.«
    »Du könntest immer eine Abenteurerin sein.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Ich habe für den Rest meines Lebens die Nase voll von Abenteuern. Ich hasse die Dunkelheit, ich hasse die Kälte, ich hasse die ganzen Monster, angefangen bei diesen hässlichen Würmern bis hin zu diesem Koloss von einem Drachen. Keine Reichtümer der Welt sind das wert. Wenn das alles ist, auf das ich mich freuen kann, kannst du mich genauso gut hier und jetzt töten. Du würdest mir damit einen Gefallen tun.«
    Jig grinste. Erst als sie zurückzuckte, fiel ihm ein, dass Barius’ Blut vermutlich noch an seinen Fangzähnen klebte. Er war ohnehin nicht mit einem besonders beruhigenden Gesicht gesegnet, selbst für einen Goblin nicht. Als er nach etwas Ausschau hielt, womit er seine Zähne säubern konnte, fiel sein suchender Blick auf die aschenen Überreste von Klecks’ Netz. Seine Augen brannten.
    »Ach Klecks«, murmelte er. »Es tut mir leid.« Er hätte Barius nicht so dicht herankommen lassen dürfen. Ein ganzer Raum, und er hatte den Prinzen geradewegs zu Klecks’ Versteck geführt.
    Er krabbelte hinüber und hob die zerquetschte Spinne auf. Er streichelte den pelzigen Kopf, dann steckte er Klecks in seine Tasche. Er würde sich später um den Leichnam kümmern.
    Jig degradierte das Zepter der Schöpfung zum simplen Spazierstock und zog sich daran hoch. Er hatte keine Lust mehr, hier zu sein. Er wollte nach Hause.
    »Warte«, sagte Riana. Sie biss sich auf die Lippen, dann sprach sie weiter: »Was ist mit mir?«
    Jig zuckte die Schulter. Warum sollte ihn das interessieren? Er fragte sich, ob sie es vorhin ernst gemeint hatte, als sie gesagt hatte, er brächte sie besser an Ort und Stelle um.
    »Ich will nicht zu diesem Leben zurückkehren.« Sie schnappte sich die Laterne, die Darnak fallen lassen hatte, und eilte Jig nach.
    »Du hast dich verändert. Du bist nicht wie die anderen Goblins, sonst hättest du Darnak getötet. Nun, auch ich habe mich verändert. Ich will keine Diebin mehr sein, aber ich weiß nicht, wie ich etwas anderes sein kann. Du kannst wenigstens zurück zu deinen Leuten gehen – ich habe nichts. Ich fürchte mich, Jig.«
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher