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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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Sein Schwert war weg, und als sein Rücken die Wand berührte, wurde ihm klar, dass er nirgendwo mehr hinlaufen konnte. Fangzähne und Klauen konnten es nicht mit Stahl aufnehmen, und Jig war ohnehin nie ein großer Kämpfer gewesen.
    Sein Blick fiel auf Klecks’ Netz, das direkt rechts von ihm bereits bis auf Hüfthöhe angewachsen war. Feuerspinnen bauten schnell, wenn sie sich fürchteten.
    »Tut mir leid«, sagte Jig. Er hatte nicht beabsichtigt, Barius zu Klecks zu führen. Er hoffte, der Prinz schenkte der Spinne keine Beachtung. War er so boshaft, dass er auch noch Jigs Haustier umbrächte, wenn Jig schon tot war?
    »Ein bisschen spät für Entschuldigungen«, meinte Barius, der ihn missverstanden hatte. Er hob sein Schwert. »Falls es ein Trost für dich ist, ich werde gnädig sein. Ein einziger Streich, der deinen Kopf von deinen Schultern trennt. Eine schmerzlose Hinrichtung, was mehr ist, als du verdienst.«
    »Wenn du gnädig sein willst, dann halt die Klappe, und brings hinter dich!«
    Barius machte große Augen. »Kühne Worte von einem Goblin. Nun denn!«
    Jig beobachtete, wie Barius die Muskeln seiner starken Arme spielen ließ. Vermutlich posierte er für die anderen. Typisch. Jig richtete sich auf, fest entschlossen, dieses eine Mal tapfer zu sein. Vielleicht würden keine Lieder über ihn gesungen und keine Geschichten über ihn erzählt werden, aber er wollte wenigstens Schattenstern unter die Augen treten und von sich behaupten können, dass er am Ende nicht zurückgeschreckt war. Was würde Schattenstern sagen, wenn sie sich begegneten?
    Er erinnerte sich daran, was der Gott ihm vorher erzählt hatte. Nächstes Mal solltest du versuchen dich zu ducken.
    Jig schrie und rollte sich aus dem Weg, als das Schwert über seinen Kopf zischte. Er trat wie ein Wahnsinniger mit den Beinen um sich und trieb Barius zurück. Er versuchte aufzustehen, doch Barius verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Jig wälzte sich herum und umklammerte seine Eingeweide. Barius wich seinen unkontrolliert zuckenden Beinen aus und streifte dabei mit dem Stiefel Klecks’ Netz.
    »Jämmerlicher Wicht!«, keuchte Barius. Er sah an seinem Bein hinab. »Ekelhaft.« Mit seiner freien Hand reichte er nach unten, um das Netz wegzuwischen.
    Jeder Goblin hätte es besser gewusst. Sogar Barius hätte es wissen können, hätte er einen Moment lang nachgedacht. Klecks’ Netz, wie das jeder Feuerspinne, war hochentzündlich. Als der wutschnaubende Mensch sich bedrohlich über ihr auftürmte, reagierte die Spinne, wie sie es bei Gefahr immer tat.
    Barius schrie auf, als die Flammen sein Bein einhüllten. Er schlug seine brennenden Kleider mit der Hand aus und trampelte auf dem Netz herum. Klecks huschte weg, den Körper dicht an den Boden gepresst. Er flitzte erst in die eine, dann in die andere Richtung; Jig konnte sehen, wie seine Beine vor Furcht bebten, als er versuchte zu entkommen, aber Barius war zu schnell. Der Prinz drehte, wie ein wildes Tier knurrend, seinen Fuß, bis dieser parallel zur Wand war.
    »Nein!« Jig stürzte vor, doch er war zu langsam: Barius’ Stiefel landete auf dem verstörten und verängstigten Klecks. In Jigs Ohren klang das Knirschen von Klecks’ Körper so laut wie das Brüllen eines Drachen.
    »Nein!«, wiederholte er flüsternd. Der Großteil der Flammen war erloschen, und Jig sah, dass es nichts gab, was er tun konnte. Selbst wenn Schattenstern bereit gewesen wäre, eine unwichtige Feuerspinne zu heilen, es war zu spät. Klecks war tot.
    Jig fletschte die Zähne, als er angriff; er warf sich auf Barius und versenkte seine Fangzähne im Schwertarm des Prinzen. Das Schwert fiel klirrend zu Boden. Jigs Klauen beharkten Barius’ Körper. Der Prinz versetzte ihm einen Faustschlag auf den Kopf, doch Jig spürte ihn nicht einmal; in seinem Kopf war nur das Bild von Klecks’ zermalmtem Körper. Tränen verschleierten seine Sicht, und er biss noch fester zu. Seine Klauen bemühten sich, das Fleisch unter der Rüstung seines Gegners zu finden.
    »Sei verflucht!«, schrie Barius. Er stemmte sich mit einem Knie gegen Jigs Brust und schob. Jig suchte verzweifelt irgendwo Halt; wenn Barius sich befreien konnte, war es vorbei. Eine von Jigs Händen packte das Hemd des Prinzen, die andere umklammerte seinen Gürtel.
    Barius riss sich los. Jig wurde weggeschleudert. Eine Hand hielt immer noch einen Fetzen vom Hemd des Prinzen umklammert, die andere etwas Hartes. Er schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und rieb
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