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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)
Autoren: James Lee Burke
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Lärchenwäldchen stehen, in dem es kühl und schattig war, und warf eine Nassfliege aus, sah, wie sie in den Sonnenschein flog und hinter einer Landzunge an einer tiefen Stelle versank, durch die lange dunkle Schatten pfeilschnell hin und her huschten.
    Irgendetwas biss mit solcher Wucht an, dass mir die Fenwickrute fast aus der Hand flog. Im Nu lief die Schnur ab, und die Spitze meiner Angel bog sich bis aufs Wasser, und noch ehe ich zur Rolle greifen und mehr Schnur geben konnte, schnellte meine Rute zurück, und das Vorfach war wie mit einem Rasiermesser gekappt.
    »Was war das?«, fragte Temple.
    »Ein großer Hecht vermutlich«, erwiderte ich.
    »Wir müssen uns hier ein Stück Land zulegen, Billy Bob.«
    »Unbedingt.«
    Ich schaute auf das abgerissene Vorfach. Die Luft hier im Schatten kam mir mit einem Mal kalt vor, und das Licht draußen auf dem Wasser wirkte hart und grell.
    »Was ist denn los?«, sagte sie.
    »Ich möchte Lucas nicht allein lassen«, erwiderte ich.
    Aber offenbar hätte ich mir um meinen Sohn keine Sorgen zu machen brauchen. Als wir zu Docs Haus zurückkamen, saß er auf der vorderen Veranda, hatte seine Martin auf den Schenkel gestützt und sang:
    »I wish they’d stop mäkin’ them ole pinball machines.
    They’d caused me to live on crackers and sardines.«
    »Alles okay, Doc?«, rief ich in die Küche.
    »Der Sheriff hat angerufen. Er hat gesagt, dass man Wyatt Dixons Auto in einem Graben hinter der kanadischen Grenze gefunden hat. Keine Spur von Dixon«, erwiderte er. Er spülte gerade das Geschirr ab, hatte eine Schürze umgebunden, und seine Arme waren bis zu den Ellbogen nass.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich.
    »Ich glaube, Dixon und General Giap wären prima miteinander zurechtgekommen. Als uns die NVA nach Khe Sanh gelockt hat, hat Victor Charlie Saigon auseinander genommen.«
    »Vielleicht ist Dixon nicht ganz so schlau«, sagte ich.
    »Richtig«, sagte er und warf mir ein Geschirrtuch zu. Ich schaute aus dem Fenster und sah eine Schar Elstern, die auseinem Seidenholzbaum aufflogen und über den Himmel schwärmten.
    Später sollten wir feststellen, dass er vor einer Papierfabrik in Frenchtown, westlich von Missoula, einen verschrammten braunen Pick-up gestohlen hatte. Wie sein Auto nach Kanada gelangt war, sollten wir nie erfahren. Aber im Lauf der Nacht hatte Wyatt Dixon oberhalb von Docs Haus den Blackfoot überquert und auf einem Campingplatz geschlafen, wo er mit einer Spitzzange die Messerklinge aus seiner Brust gezogen, die Wunde verbunden und sich mit Schokoriegeln und Kakaomilch gestärkt hatte.
    Er hatte sich einen Weg durch den Staatswald gebahnt und in einer durch Bäume geschützten Senke am Fluss geparkt, die Vorderseite von Docs Haus mit einem Fernglas beobachtet, einen .44er Magnum Revolver griffbereit neben sich auf dem Sitz, und abgewartet, bis er feststellen konnte, wer daheim war und wer nicht.
    Er verfolgte, wie Temple und ich wegfuhren und wieder zurückkehrten. Dann sah er, wie Doc und Maisey gemeinsam herauskamen und an Lucas’ Zelt vorbeigingen, in Docs Pick-up stiegen, durch das Feld hinter dem Haus davonfuhren und ein paar Minuten später mit einem Pferdeanhänger zurückkehrten, den sie von einem Nachbarn gekauft hatten.
    Wyatt Dixon spürte, dass er schwächer wurde, sah, dass sich die Rötung rund um die entzündete Wunde unter dem Rand des Verbandes über die Brust ausbreitete. Er riss das Klebeband ab, nahm eine Flasche Wasserstoffsuperoxyd und goss es auf den Gazebausch. Er sah zu, wie das schäumende Wasserstoffsuperoxyd mitsamt dem ausgespülten Eiter an seinem Bauch hinablief.
    Die Zeit läuft mir davon, dachte er. Und alles bloß, weil ersich von einer Knastfotze wie Terry ein Messer in den Leib hatte stoßen lassen. Vielleicht war er so blöd, dass er nichts anderes verdient hatte. Unwillig schüttelte er den Kopf, trank eine Packung Kakaomilch aus und warf den leeren Karton aus dem Fenster.
    Dann kam der Augenblick. Regentropfen schlugen auf das Laubdach über ihm und überzogen den Fluss mit zahllosen, ineinander übergehenden Ringen, als ob hunderte von Forellen mit einem Mal nach Fliegennymphen schnappten. Lucas stand von der Treppe auf, verstaute seine Martin im Koffer und schnappte die Laschen zu, trug dann den Gitarrenkoffer zu seinem Zelt am Flussufer hinab, ging hinein und zog die Klappe zu. Kurz darauf kratzte Dogus an der Klappe und huschte ebenfalls hinein.
    Wyatt Dixon warf seinen Pick-up an und preschte mit Vollgas
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