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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Autoren: Trudi Canavan
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musste. Langsam, jeden Muskel angespannt, schlich sie die Treppe hinunter. An der Tür angekommen, suchte sie nach einem Schlüsselloch oder einer anderen Möglichkeit, um in das unterirdische Gewölbe zu spähen, konnte jedoch nichts finden. Eine Männerstimme brüllte irgendetwas. Die Stimme eines Fremden. Sie brauchte einen Moment, um sich darüber klar zu werden, dass sie ihn nicht verstanden hatte, weil er eine fremde Sprache benutzte.
    Die Antwort, ebenfalls in einer fremden Sprache vorgebracht, klang schroff. Sonea erstarrte, als sie Akkarins Stimme erkannte. Dann ertönte plötzlich ein hohes, verzweifeltes Heulen, und Soneas Herz begann zu rasen. Plötzlich, fest davon überzeugt, dass sie an jedem anderen Ort der Welt sein sollte, nur nicht hier, zog sie sich die Treppe hinauf zurück.
    Die Tür wurde aufgerissen.
    Takan blickte zu ihr hoch und hielt jäh inne. Sie nahm seinen Gesichtsausdruck jedoch nicht wahr. Die Szene, die sich hinter ihm abspielte, hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.
    Akkarin stand über einem in schlichte Gewänder gekleideten Mann. Er hatte die Hand um die Kehle des Mannes gelegt, und Blut sickerte über seine Finger. In der anderen Hand hielt er ein juwelenbesetztes Messer - ein Messer, das ihr auf grauenerregende Weise vertraut war. Im nächsten Moment trat ein glasiger Ausdruck in die Augen des Fremden, und er sank zu Boden.
    Dann räusperte sich Takan, und Akkarin riss den Kopf hoch.
    Ihre Blicke trafen sich - wie in ihren Albträumen, in denen sie noch einmal die Nacht durchlebte, in der sie ihn in diesem Raum beobachtet hatte. Nur dass er sie in ihren Träumen entdeckt hatte und sie sich nicht bewegen konnte... Träumen, aus denen sie mit hämmerndem Herzen erwachte.
    Aber diesmal würde sie nicht erwachen. Dies war real.
    »Sonea.« In seiner Stimme schwang unverhohlener Ärger mit. »Komm hierher.«
    Sie schüttelte den Kopf und zog sich weiter zurück, dann spürte sie das Brennen von Magie, als ihre Schulter auf einen Schild traf. Takan seufzte und ging wieder in den Raum zurück. Als Sonea spürte, dass der Schild sich in ihren Rücken drückte, wurde ihr klar, dass er sie die Treppe hinunterschieben würde. Mit großer Willensanstrengung gelang es ihr, ihre Panik zu überwinden. Dann straffte sie die Schultern und zwang ihre Beine, sie in Akkarins Reich zu tragen.
    Als sie in den Raum trat, fiel die Tür hinter ihr mit einem bedrohlichen Klicken ins Schloss. Sie blickte auf den toten Mann hinunter, in seine leeren, weit aufgerissenen Augen, und schauderte. Akkarin folgte ihrem Blick.
    »Dieser Mann ist - war - ein Assassine. Er wurde hierher geschickt, um mich zu töten.«
    Das behauptet er. Sie sah Takan an.
    »Es ist wahr«, sagte der Diener und deutete auf Akkarin. »Glaubt Ihr, der M… Hohe Lord würde seine eigenen Räume so zurichten?«
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Wände versengt waren und eins der Bücherregale in Trümmern lag. Oben im Empfangsraum hatte sie genug gespürt und gehört, um zu argwöhnen, dass hier unten irgendeine Art von magischem Kampf stattgefunden hatte.
    Also musste der Tote ein Magier gewesen sein. Sie betrachtete ihn noch einmal näher. Er war kein Kyralier und entstammte auch keiner der Rassen, die zu den Verbündeten Ländern gehörten. Er sah aus wie... sie drehte sich um und starrte Takan an. Das gleiche breitflächige Gesicht, die gleiche goldbraune Haut...
    »Ja«, sagte Akkarin. »Er und Takan entstammen demselben Volk. Sie sind Sachakaner.«
    Das erklärte, warum der Mann über Magie gebieten konnte, ohne der Gilde anzugehören. Es gab also noch immer Magier in Sachaka... Aber wenn dieser Mann ein Assassine war, warum wollte dann er - oder sein Auftraggeber - Akkarins Tod?
    Ja, warum?, ging es ihr durch den Kopf.
    »Warum habt Ihr ihn getötet?«, fragte sie. »Warum habt Ihr ihn nicht einfach an die Gilde ausgeliefert?«
    Akkarins Lächeln war freudlos. »Weil er und seinesgleichen, wie du zweifellos erraten haben wirst, viele Dinge über mich wissen, von denen es mir lieber wäre, dass die Gilde sie nicht erführe.«
    »Also habt Ihr ihn getötet. Mit … mit …«
    »Mit dem, was die Gilde schwarze Magie nennt. Ja.« Er machte einige Schritte auf sie zu, und sein Blick war offen und fest. »Ich habe niemals jemanden getötet, der mir nichts Böses gewollt hätte, Sonea.«
    Sie wandte sich ab. Wollte er sie damit beruhigen, obwohl er wusste, dass sie sein Geheimnis aufgedeckt hätte, wenn sie es hätte tun können?
    »Der
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