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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Autoren: Trudi Canavan
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später, wenn sie den Flur in der Universität hinunterging und hörte, was die Novizen murmelten, oder wenn sie Regin und seinen Freunden spätabends in einem der Gänge begegnete.
    »Ich erkläre dieses Duell für beendet«, verkündete Balkan. Dann trat er von seiner erhöhten Position herunter und gesellte sich zu Garrel und Akkarin. Garrel beantwortete irgendeine Bemerkung des Kriegers mit einem Nicken, dann ging er durch die Arena auf den Ausgang zu, ohne dabei auch nur einen Moment den Blick von dem immer noch reglos am Boden liegenden Regin abzuwenden.
    Sonea betrachtete Regin nachdenklich. Sie trat näher an ihn heran und sah, dass sein Gesicht weiß war und er zu schlafen schien. Offensichtlich war er erschöpft, und sie wusste, was für ein schreckliches Gefühl das war. Aber so oft sie auch vollkommen erschöpft gewesen war, sie hatte doch nie das Bewusstsein verloren.
    Zögernd, für den Fall, dass er sich verstellte, ging sie neben ihm in die Hocke und berührte zaghaft seine Stirn. Seine Erschöpfung war so gewaltig, dass sein Körper einen Schock davongetragen hatte. Sie ließ ein wenig heilende Energie von ihrer Hand in seinen Körper fließen, um ihn zu stärken.
    »Sonea!«
    Sie blickte auf. Garrel starrte missbilligend auf sie hinab.
    »Was tust …«
    »Ngh...«, stöhnte der Junge.
    Ohne auf Garrel zu achten, senkte sie den Blick und sah, dass Regins Lider sich flatternd öffneten. Er starrte sie an, dann zog er mühsam die Brauen zusammen.
    »Du?«
    Sonea lächelte schief und stand auf. Sie verneigte sich vor Garrel und ging an ihm vorbei in die Kühle des Arenaportals.
    Während der größte Teil der Zuschauer die Arena verließ, blieben die Höheren Magier zurück. Sie hatten einen Kreis gebildet und erörterten den Kampf.
    »Ihre Kräfte haben schneller zugenommen, als ich es für möglich gehalten hätte«, sagte Lady Vinara.
    »Ihre Stärke ist tatsächlich erstaunlich für eine Novizin ihres Alters«, stimmte Sarrin ihr zu.
    »Wenn sie so stark ist, warum hat sie Regin dann nicht einfach gleich zu Beginn erschöpft?«, fragte Peakin. »Warum hat sie versucht, ihre Stärke zu schonen? Das hat sie zwei Runden gekostet.«
    »Weil es bei diesem Kampf nicht darum ging, dass Sonea den Sieg davontrug«, sagte Yikmo leise. »Sondern dass Regin ihn verlor.«
    Peakin musterte den Krieger zweifelnd. »Und der Unterschied ist?«
    Lorlen lächelte über die Verwirrung des Alchemisten. »Wenn sie ihn einfach mit roher Gewalt in die Knie gezwungen hätte, hätte sie sich damit keinen Respekt verdient. Indem sie den Kampf auf eine andere Ebene - die Ebene des Könnens statt der Stärke - gehoben hat, hat sie bewiesen, dass sie trotz ihres Vorteils bereit war, fair zu kämpfen.«
    Vinara nickte. »Sie wusste nicht, wie stark sie wirklich ist, nicht wahr?«
    Yikmo lächelte. »Nein, das wusste sie nicht. Nur dass sie stärker war als Regin. Wenn sie gewusst hätte, wie stark sie ist, wäre es ihr schwer gefallen, sich eine Niederlage zu gestatten.«
    »Wie stark ist sie denn nun?«
    Yikmo blickte vielsagend zu Lorlen hinüber und dann über die Schulter des Administrators hinweg. Als Lorlen sich umdrehte, sah er, dass Balkan und Akkarin näher kamen. Er wusste, dass es nicht Balkan war, den Yikmo angesehen hatte.
    »Vielleicht habt Ihr Euch mehr aufgeladen, als Ihr tragen könnt, Hoher Lord«, sagte Sarrin.
    Akkarin lächelte. »Das halte ich für unwahrscheinlich.«
    »Ihr werdet schon bald anfangen müssen, sie selbst zu unterrichten«, erklärte Vinara.
    Akkarin schüttelte den Kopf. »Alles, was sie braucht, kann sie an der Universität lernen. Darüber hinaus gibt es nichts, was ich sie lehren könnte oder was sie von mir lernen wollte - für den Augenblick.«
    Bei diesen Worten überlief Lorlen ein kalter Schauer. Er sah Akkarin forschend an, aber nichts in der Miene des Hohen Lords verriet, dass er auf ebenjenes Thema angespielt hatte, das Lorlen fürchtete.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals Verständnis für die Kämpfe und Intrigen der Häuser aufbringen oder gar Gefallen daran finden wird«, stimmte Vinara zu, »obwohl ich die Vorstellung, die Gilde könnte ihre erste Hohe Lady wählen, recht interessant finde.«
    Sarrin runzelte die Stirn. »Wir wollen doch ihre Herkunft nicht vergessen.«
    Als Vinara die Brauen hob, räusperte sich Lorlen. »Hoffentlich wird das noch für viele Jahre kein Thema sein.« Er wandte sich zu Akkarin um, aber die Aufmerksamkeit des Hohen Lords war
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