Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
abgelenkt worden. Lorlen folgte seinem Blick und sah, dass Sonea auf sie zukam.
    Als der Kreis der Magier sich teilte, um ihr Platz zu machen, verneigte sich Sonea.
    »Meinen Glückwunsch, Sonea«, brummte Balkan. »Das war ein guter Kampf.«
    »Ich danke Euch, Lord Balkan«, erwiderte sie, und ihre Augen leuchteten.
    »Wie fühlst du dich?«, wollte Lady Vinara wissen.
    Sonea neigte den Kopf zur Seite, dachte kurz nach und zuckte dann die Achseln. »Hungrig, Mylady.«
    Vinara lachte. »Dann hoffe ich, dass dein Mentor ein Festessen für dich bereitstehen hat.«
    Wenn Soneas Lächeln ein wenig gezwungen ausfiel, so schienen die anderen es jedenfalls nicht zu bemerken. Sie beobachteten stattdessen Akkarin, der sich zu seiner Novizin umdrehte.
    »Gut gemacht, Sonea«, sagte er.
    »Vielen Dank, Hoher Lord.«
    Die beiden musterten einander schweigend, dann senkte Sonea den Blick. Lorlen, der die anderen genau beobachtete, fiel Vinaras wissendes Lächeln auf. Balkan wirkte erheitert, und Sarrin nickte anerkennend.
    Lorlen seufzte. Die anderen Magier sahen nur eine junge Novizin, die von ihrem mächtigen Mentor beeindruckt und ein wenig eingeschüchtert war. Würden sie jemals mehr sehen? Er betrachtete den roten Stein an seinem Finger. Wenn sie irgendwann mehr sehen sollten, werde ich nicht derjenige sein, der es ihnen zeigt. Ich bin genauso seine Geisel, wie Sonea es ist.
    Er wandte sich wieder zu Akkarin um, und seine Augen wurden schmal. Falls er eines Tages eine Erklärung für all das abgeben sollte, hoffe ich nur, dass er uns wirklich gute Gründe für sein Tun nennen kann.
     
    Dannyl öffnete die Tür zu seiner Wohnung und bedeutete Rothen, voranzugehen, dann folgte er ihm und schloss die Tür. Der Raum war dunkel, und obwohl alles makellos sauber wirkte, hing in der Luft doch der Geruch von Vernachlässigung. Die Diener hatten seine Reisetruhe ins Schlafzimmer gestellt.
    »Also, was war so dringlich, dass der Hohe Lord deine Rückkehr nach Imardin befohlen hat?«, fragte Rothen.
    Dannyl sah Rothen forschend an. Kein »Wie geht es dir?« oder »Wie war die Reise?«. Wären da nicht die beunruhigenden Veränderungen in der Erscheinung seines Freundes gewesen, hätte er sich vielleicht darüber geärgert.
    Dunkle Ringe lagen unter Rothens Augen. Er wirkte älter, obwohl dieser Eindruck vielleicht darauf beruhte, dass sie sich längere Zeit nicht gesehen hatten. Möglich, dass die tiefen Falten auf Rothens Stirn und die grauen Strähnen in seinem Haar schon früher da gewesen waren. Aber die leicht gebeugte, angespannte Art, wie sein Mentor sich bewegte, war eindeutig neu.
    »Ein wenig kann ich dir darüber erzählen«, sagte Dannyl, »aber nicht alles. Anscheinend hat Akkarin von meinen Nachforschungen über alte Magie erfahren. Er … ist alles in Ordnung mit dir, Rothen?«
    Rothen war sehr bleich geworden. Er wandte den Blick ab. »Wirkte er … verärgert über mein Interesse?«
    »Gewiss nicht«, beteuerte Dannyl, »denn er weiß nicht, dass du dich neuerdings für alte Magie interessierst. Er hatte von meinen Nachforschungen gehört, und es scheint, als billige er sie. Tatsächlich habe ich seine Erlaubnis, damit fortzufahren.«
    Rothen starrte Dannyl überrascht an. »Aber das bedeutet ja...«
    »Dass du dein Buch schreiben kannst, ohne befürchten zu müssen, ihm auf die Zehen zu treten«, beendete Dannyl seinen Satz.
    Als Rothen nur die Achseln zuckte, vermutete Dannyl, dass es etwas anderes gewesen sein musste, das seinen Freund überrascht hatte.
    »Hat er dich gebeten, noch irgendetwas anderes zu tun?«, fragte Rothen.
    Dannyl lächelte. »Das betrifft den Teil, über den ich nicht sprechen darf. Diplomatische Angelegenheiten. Aber nichts allzu Gefährliches.«
    Rothen musterte Dannyl nachdenklich, dann nickte er. »Du bist sicher müde«, sagte er. »Ich sollte dich jetzt allein lassen, damit du auspacken und ein wenig schlafen kannst.« Er ging zur Tür hinüber, dann zögerte er und drehte sich noch einmal um. »Hast du meinen Brief erhalten?«
    Jetzt kommt es, schoss es Dannyl durch den Kopf. Er dachte an Rothens Brief, den er kurz vor seiner Abreise nach Imardin erhalten hatte. Sein Freund hatte ihn darin gewarnt, dass die Gerüchte Tayend betreffend inzwischen auch die Gilde erreicht hatten.
    »Ja«, antwortete er knapp.
    Rothen hob entschuldigend die Hände. »Ich fand, ich sollte dich warnen, für den Fall, dass die Klatschbasen wieder aktiv werden.«
    »Natürlich«, sagte Dannyl trocken. Er war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher