Die Geliebte des Piraten

Indianer würden mich Die, die watschelt nennen.«
    Leise lachend drückte Raiden den Kopf an ihre Stirn. »O meine Geliebte, nichts auf der Welt ist so schön für mich wie du und unsere Kinder.«
    Willas Augen füllten sich plötzlich mit Tränen, und sie wollte Raiden dafür danken, dass er Mason liebte, denn ihr scheuer, stiller Sohn blühte unter seiner zärtlichen Fürsorge auf. Sie wollte ihm für dieses Baby danken, weil sie geglaubt hatte, sie könnte nie wieder ein Kind empfangen. Und sie wollte ihm dafür danken, dass er sie so sehr liebte, dass sie nichts mehr wollte als ihr Leben in seinen Armen zu verbringen, in seinem Bett, in seiner Seele. Aber sie kannte ihn. Er würde sie für ihre Worte necken, würde seine Liebe mit einem Schulterzucken abtun, wenn sie doch wusste, dass er noch so viel mehr zu geben hatte.
    »Ich liebe dich, Raiden.«
    Er küsste sie zärtlich, gestand ihr noch einmal leise seine Liebe und Willa legte den Kopf an seine Brust. Raiden dachte nicht mehr an die Vergangenheit. Und die Zukunft war wie ein weites unbekanntes Land. Der Schwarze Engel war tot, er hatte sein Grab auf dem Grund der Malakka-See gefunden, zusammen mit dem Mann, der ihn vor Jahren dazu gemacht hatte. Raiden hatte all das, was er immer gewollt, sich aber nie zu erträumen gewagt hatte – eine von der Liebe erfüllte Seele, eine Familie, die sein Haus mit Lachen füllte, und eine Frau, für die er sein Leben hergeben würde. In diesem Augenblick wusste Raiden, dass er Willa gehörte wie sie ihm, dass sie sich in sein Leben gestohlen hatte, um sein Herz zu rauben und einem müden, einsamen Abtrünnigen die kostbarste Belohnung von allen zu schenken.