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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten
Autoren: Amy J. Fetzer
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wissen.«
    Mason lockerte seinen Griff um Raidens Hals und beugte sich zurück. Sein Blick ging zwischen den beiden Erwachsenen hin und her und verweilte dann auf Raiden.
    »Was ist, mein Junge?«
    Willa und Raiden tauschten einen besorgten Blick, als Mason mehrere vergebliche Versuche machte, bis er stockend hervorstieß: »M-m-meine Familie.«
    Raiden zog die Augenbrauen hoch, und er lachte Mason an, bevor er ihn an sich drückte. »Ja, Sohn, das sind wir.« Mason hob die Hand und streichelte Raidens Haar, sein Gesicht. »Ich hatte dir doch versprochen, dich zu beschützen, ja?«
    »Ja«, sagte der Junge und nickte. Willa schluchzte vor Freude, als sie Raiden und Mason an sich drückte.
    Raiden presste das Gesicht in Willas zersaustes Haar und atmete tief dessen Duft ein. Mit jeder Faser seines Seins spürte er die beiden Menschen, die er in den Armen hielt. Er hatte keine Augen für seine Männer, die auf sie zugelaufen kamen, für die untergehende Sonne, für die rauschenden Wellen. Er fühlte nur den Schlag ihrer Herzen, das stete Pochen, das zu seiner Seele sprach und ihm zurief, dass er zu Hause war.

Epilog
    Raiden stand in der Nähe des Herdes und sah Mason, Jabari und Dahrein zu, die auf dem Teppich saßen und aus Stöcken und Zweigen etwas bauten, das einem Fort ähnelte. Die beiden älteren Jungen zeigten ein bemerkenswertes Maß an Geduld Mason gegenüber, und Dahrein verfügte darüber hinaus über eine große innere Stärke, die sich besonders dann zeigte, wenn er Masons Hilfe ablehnte und versuchte, allein auf seinem verstümmelten Bein zu stehen. Raidens Blick glitt zu Royce, der neben Roarke stand, dann weiter zu Ransom, der mit Willa eine Partie Schach spielte. Sein Blick blieb auf Ian Delaney, Willas Vater ruhen, der sich ebenfalls über das Spielbrett gebeugt hatte, und seiner Tochter Ratschläge gab, die sie wahrlich nicht brauchte. Raiden schaute zu Sayidda und seinem Vater, die eng aneinander geschmiegt, wie Vögel auf einem Ast, auf dem Sofa saßen. Diese marokkanische Schönheit ist die große Liebe im Leben meines Vaters, dachte er und freute sich, dass sein Vater auf seine alten Tage noch einmal die Liebe erlebte. Eine Liebe wie er sie mit Willa teilte.
    »Diese Kolonisten sind doch nichts anderes als Barbaren«, sagte Ransom, und Raidens Blick schoss zwischen Willa, ihrem Vater und seinem älteren Bruder hin und her, als er auf den Ausbruch empörten Protestes wartete.
    Während Royce, auch ein Bewohner der englischen Kolonien in Amerika, schmunzelte, legte Willa sanft die Hand auf den Arm ihres Vaters und hielt ihn so davon ab, sich in das Wortgefecht einzumischen.
    »Und erwachsene Männer, die mit nackter Brust und nackten Beinen herumlaufen – wie nennst du das, Ransom?«, fragte Willa. »Kultiviert, geschmackvoll?«
    Ransom unterdrückte ein Lächeln. »Es ist zumindest verdammt bequem. Dir scheint es ja auch zu gefallen.« Er wies auf den Sarong, den sie trug, und unter dem sich ihr runder Bauch abzeichnete.
    Als Willa auf das Schachbrett schaute, tauschten Ransom und Raiden über ihren Kopf hinweg einen Blick.
    »Ich trage ein Sarong, weil es mein Tod wäre, würde ich mich bei dieser Hitze anziehen als sei ich in South Carolina.« Sie machte einen Zug und schaute auf. »Schachmatt.«
    Ransom beeilte sich, auf das Brett zu sehen. »Du hast gemogelt.«
    »Das habe ich nicht.« Sie verschränkte die Arme über dem, was von ihrer Taille übrig geblieben war, und sah ihn mit neckend gerunzelter Stirn an. Sie zogen einander auf, seit sie sich das erste Mal begegnet waren, und Willa argwöhnte, dass es ihm Spaß machte, sie zu necken.
    »Das kannst du in so wenigen Zügen unmöglich geschafft haben!« Ransom fiel es manchmal schwer, einzusehen, dass er verloren hatte.
    »Wir Kolonisten sind einfach klüger als ihr Marokkaner, äh, Engländer …« Willa sah zu Sayidda und Granville hinüber, die noch immer eng umschlungen auf dem Sofa saßen, als Royce einwarf: »Da hörst du es.«
    »Wie würdest du diese Art von Barbaren nennen?« Willa deutete mit dem Daumen auf Ransom.
    »Einen Mann«, erwiderte Sayidda einfach.
    »Mutter!« Ransom versuchte entrüstet auszusehen, blinzelte ihr aber freundlich zu. »Das sind kämpferische Worte, Mädchen«, meinte er zu Willa.
    »Beachte ihn bloß nicht, Willa«, mischte sich Aurora ein, die das Zimmer betreten hatte, und den Kindern ein mit Leckereien gefülltes Tablett brachte. Sie blieb stehen und sah ihren Mann eindringlich an. »Manchmal ist er
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