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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten
Autoren: Amy J. Fetzer
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da, als die beiden Männer sich abschätzend gegenüberstanden.
    »Komm, Percival«, höhnte Raiden und kam näher und näher. »Komm und bezahl für deine Verbrechen.«
    »Du sprichst zu mir von Verbrechen, Pirat?«
    »Ich spreche nur von einem. « Je näher Raiden kam, desto tiefer und drohender klang seine Stimme. »Von dem, das mich für fast zehn Jahre auf ein Gefangenenschiff gebracht hat.«
    Dunfees Gesichtszüge spannten sich scharf an. »Verdammt, Mann, wer bist du?«
    »Raiden Montegomery, Ehemann von Shamir, der Frau, die du ermordet hast.«
    Dunfee riss die Augen weit auf. »Montegomery«, rief er und erhob die Waffe. »Genau der Mann, den ich haben wollte.« Dunfee schlug zu, doch Raiden – nicht länger von seiner Rache getrieben –, fing den Schlag mit seinem Schwert ab. Raiden kämpfte nicht mehr mit Zorn und Schmerz, sondern mit seinem Herzen. Er hatte eine Frau, zu der er zurückkehren wollte, und er würde diese Sache hier jetzt schnell beenden und für immer damit fertig sein.
    »Du hast meine Welt zerstört, und ich habe für deine Sünden bezahlt.« Raiden schlug Dunfee Schlag um Schlag.
    »Du bist eine Sünde.« Dunfee schlug zurück, weigerte sich, nachzugeben. »Du stehst für alles, das ich verloren habe.«
    Metall klirrte auf Metall, der Lärm der Seeschlacht erfüllte die Nacht, während Raiden vordrang und Percival mit einer Reihe betäubender Schläge zurückzuweichen zwang. »Ich bin nur das Ergebnis einer einzigen Liebesnacht.«
    »Liebe?« Dunfee hieb wütend zu. »Dein Vater ist ein verdammter Schuft!«
    »Ja, das ist er. Und glaub mir, wenn ich sage, dass er noch ein halbes Dutzend Söhne wie mich hat, die meinen Platz einnehmen werden.« Die Schwerter schlugen aufeinander, Raiden stieß zu und die Klingen kreuzten sich, glitten bis zum Heft aneinander herunter, Gesicht vor Gesicht standen sich die beiden Männer gegenüber.
    »Dein Mord hat den Mann geschaffen, den du vor dir siehst, Admiral.«
    »Ich werde erst dich töten, Montegomery, und dann deinen Vater.«
    »Das bezweifle ich.« Raiden trieb seinen Gegner zurück, und als Dunfee strauchelte und um sein Gleichgewicht rang, sagte er: »Jetzt wirst du aufhören zu existieren, wie du schon vor langer Zeit damit hättest aufhören sollen.«
    Percival verstand, was den Piraten trieb, verstand dessen Durst nach Vergeltung, und ein Teil von ihm hasste es, gegen diesen Mann zu kämpfen, hasste es, in Elises Augen zu sehen, wenn er ihn ansah. Er hasste es, dass er das Unfassbare getan hatte, als er jung und unbekümmert gewesen war. Aber jetzt hatte er keine Wahl. Montegomery war der einzige Zeuge seiner Untat, und seine Erhebung in den Grafenstand hing davon ab, wer überlebte – er oder der Pirat.
    Dunfees Arm wurde schwächer, jeder Schlag des jüngeren Mannes ließ sein Ziel in weitere Ferne rücken. Der Pirat war unerbittlich, war erschreckend ruhig, und Percival kämpfte darum, einen sicheren Abstand von ihm zu halten. Aber Montegomery würde das nicht zulassen, würde ihm Stück um Stück das Fleisch von den Knochen schneiden – wie ein Bildhauer, der Splitter um Splitter von einem Felsbrocken herunterschlug.
     
    Der Matrose, der mit gebrochenen Beinen und in seinen Schmerzen gefangen unter den Trümmern lag, beobachtete das Duell zwischen dem Piraten und dem Admiral. Mühsam befreite er seine Hand und streckte sie nach dem verrosteten Eisengitter über sich aus und zog an dem daran befestigten Metallring. Der Matrose lag unter heruntergestürzten Segeln und dem zerbrochenen Mast, und die Luft um ihn herum roch nach Schwefel und Pulver. Der Regen strömte auf die Trümmer nieder, als der Mann unter großen Mühen das verstreut liegende Schießpulver zu einem Häufchen zusammenkratzte. Er schlug den verrosteten Bing immer wieder gegen einen der Messingbeschläge und hoffte, er könnte einen Feuerfunken herausschlagen. Einen Funken, der ihn von diesem Schmerz erlösen und den Piraten mit sich in die See ziehen würde. Seine Kräfte schwanden, während das Blut aus seinem Mund floss. Der Mann schlug ein letztes Mal zu, und endlich sprang der Funke und entzündete das Pulver.
    Die Explosion war zunächst nur klein, aber er setzte die zerfetzten Segel und das Holz in Brand.
    Raiden duckte sich zusammen, als die Welle der Explosion durch das Mittelschiff lief, und diese Sekunden der Unaufmerksamkeit nutzte Dunfee aus. Der Admiral sprang vor und stieß Raiden das Schwert zwischen die Rippen. Raiden packte die Waffe am Heft, ehe
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