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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten
Autoren: Amy J. Fetzer
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wieder nach vorn, konzentrierte sich auf die Renegade und die Schiffe, die zu ihr aufholten. Er konnte Lindsey fluchen hören, als der Union Jack fiel und an dessen Stelle die Flagge des Piraten gesetzt wurde.
    Schild und Schwert auf schwarzem Grund.
    Woher zum Teufel waren sie gekommen? Sie waren hundert Meilen von Borneo und der malayischen Halbinsel entfernt. Selbst von Java oder Malakka.
    »Wir sind umzingelt«, keuchte Lindsey. »Ihr habt uns in eine Falle geführt!«
    Dunfee musste nicht daran erinnert werden, dass sein Plan, die Piraten zur Strecke zu bringen, fehlgeschlagen war. »Dann müssen wir den Spieß jetzt eben umdrehen!«
    »Wir sind in der Minderzahl!«
    »Schlagt Ihr etwa vor, dass wir uns ergeben, Mr Lindsey?«
    »Natürlich nicht, aber was schlagt Ihr vor, wie wir den anderen in diesem teuflischen Nebel Signal geben sollen?« Auch die Piratenschiffe waren in den grauen Dunst zurückgeglitten – wie Geister auf einem Friedhof.
    »Haltet freundlicherweise Euren Mund, Mister Lindsey«, knurrte Dunfee, »oder wollt Ihr, dass er uns hört und von unserer Lage erfährt? Dann hätten wir ihn ja gleich zu uns einladen können.« Dunfee überschaute das Geschehen der Schlacht. »Schickt eine Salve hinüber«, befahl er. »Und dann zwei weitere, kurz hintereinander.«
    »Das wird ihnen unsere Position verraten.«
    »Ich möchte Sie daran erinnern, dass ich den Befehl hier führe, Mister Lindsey«, wies er den Captain zurecht, und der Gesichtsausdruck des Mannes verfinsterte sich. »Die Mündungsfeuer werden das Signal für die anderen sein, auszuschwärmen, die Salven, die sie absetzen werden, werden den Schwarzen Engel verwirren, und wenn er versucht anzugreifen, werden wir das Leitschiff außer Gefecht setzen. Das ist alles was ich will: den Anführer.«
    Wenn er nach London zurückkehrte, dann mit dem an den Großmast der Yorkshire gebunden Piraten.
     
    »Verdammt, Roarke«, knurrte Raiden und hastete mit großen Schritten zum Achterdeck. Er war wütend, weil sein Bruder sein Leben in diesem Kampf riskierte, empfand aber Stolz, als seine Schiffe aus dem Dunkel auftauchten. Die Sea Warrior, die Isis, die Eclipse, die Beast Rider und die Lady Rajah – hoch im Wasser liegend segelten sie stolz und auf einen Kampf brennend auf die Renegade zu. Diese verdammten Piraten können wohl nicht anders, dachte er mit einem kleinen Lächeln, ehe er sich zur Yorkshire umwandte. Die Mündungsfeuer der Geschütze erhellten den Himmel, Bälle aus Feuer fielen spiralenförmig in die See herunter, und Raidens Blick heftete sich auf den Mann in der Takelage des Achterschiffs, das weiße Hemd, die weiße Weste und das schwarzes Halstuch zeigten seinen Rang an. Dunfee.
     
    Percival Dunfee kletterte aus der Takelage herunter und sprang das letzte Stück aufs Deck, wo er polternd landete. Er nahm die Yorkshire in Augenschein, um die Schäden festzustellen. Das Schiff trieb im Wasser, und die Segel waren heruntergeschossen, aber noch verfügten sie über ihre Feuerkraft. Er befahl, jedes Geschütz zu besetzen.
    »Feuert, wenn ihr bereit seid!«, rief er, und die Gewalt des Rückstoßes erschütterte das Schiff.
    Die Renegade zahlte alles zurück, noch ehe der zweite Schuss traf, die Salve der Yorkshire stutzte nur den Bugsprit, während die Piratenflotte nun ausschwärmte, um Jagd auf das Kriegsschiff und die Schiffe der East India Company zu machen. Dunfee rannte zu den Kanonieren herunter, schrie die Männer an, dass sie ihre Zielposition höher ausrichten sollten, und musste dann hilflos mit ansehen, wie die Piraten ihre Taktik wiederholten, indem sie heranstürmten, die Decks noch weiter zerstörten und damit jede Chance auf eine Flucht oder darauf, den anderen zu helfen, vernichteten. Ein gerissener Bastard, dachte Dunfee und spürte Panik in sich aufsteigen, als die Renegade gefährlich nah herangesegelt kam. Es war eine arrogante Demonstration ihrer Überlegenheit.
    Aber Dunfee war vorbereitet. Während der letzten Wochen hatte er dieses Szenario immer wieder in Gedanken durchgespielt. Er würde sein Schiff einbüßen, aber er wollte verdammt sein, wenn er den Kampf verlieren würde.
     
    Der Wind tobte mit der Kraft eines Taifuns über die See, peitschte den Nebel fort und gab die Sicht auf das britische Flaggschiff frei. Es hätte eine lohnende Prise abgeben, dachte Raiden, während er zu den Geschützen auf dem Hauptdeck ging und Befehl gab, sie kampfbereit zu machen und sie auf die Wasserlinie der Yorkshire zu
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