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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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muss.«
    Reith stand auf und schüttelte Wang die Hand. »Habt ihr’s also auch endlich geschafft?«
    Wang senkte den Kopf. »Ja, Sir. Es ist eine große Enttäuschung für uns, dass Sie uns geschlagen haben, aber das ist nichts im Vergleich zu* unserem gegenwärtigen Missgeschick.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Ich bin ein Idiot, das ist alles. Bei der Ankunft, als ich mit meinen Touristen die Landerampe hinunterging, bin ich hingefallen und habe mir das Bein gebrochen. Jetzt sitzen sie hier fest. Das wird fürchterlichen Ärger geben, wenn ich wieder in China bin.«
    »Das tut mir leid für Sie«, sagte Reith. »Aber sind Sie denn nicht rechtzeitig wieder aus Ihrem Gips raus, bevor Ihre Tour losgeht?«
    Wang seufzte. »Der Doktor sagt, es dauert mindestens einen Monat, nach irdischer Zeit. Wenn ich wenigstens einen Ersatzmann …« Er brach mitten im Satz ab und starrte auf Reith. »Mister Reith, könnten Sie nicht meine Gruppe übernehmen? Es ist alles vorbereitet. Und was die Bezahlung betrifft, werde ich dafür sorgen, dass Sie dasselbe kriegen, was ich gekriegt hätte.«
    »Alles, nur das nicht!« rief Reith entsetzt. »Großer Gott, ich habe gerade erst den Staub Krishnas von den Füßen geschüttelt! Ihr Angebot ehrt mich, Mister Wang, aber was ich hier in den letzten Monaten an Nervenkitzeln durchgemacht habe, reicht mir den Rest meines Lebens. Abgesehen davon spreche ich kein Chinesisch.«
    »Das wäre auch gar nicht nötig«, versicherte Wang. »Ich habe vierzehn Chinesen, einen Koreaner und einen Japaner dabei. Mister Kamimura, Mister Chien und Missis Li sprechen ganz ausgezeichnet Englisch, und die meisten anderen können immerhin ein bisschen.«
    Reith beharrte weiter höflich, aber bestimmt auf seiner ablehnenden Haltung, bis Wang sich vorbeugte und in sehr ernstem Ton sagte: »Mister Reith, wie Sie wissen, ist in China alles staatlich. Meine Regierung hat einen Notfonds eingerichtet, für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes passiert – wie zum Beispiel das jetzt. Ich bin bevollmächtigt, frei darüber zu verfügen. Wenn Sie meine Leute übernehmen, überweise ich Ihnen den gesamten Betrag auf Ihr persönliches Konto. Wir können uns einen so großen Gesichtsverlust einfach nicht erlauben.«
    »Wie viel wäre das?« fragte Reith.
    »Einhunderttausend Liang.«
    Reith unterdrückte den Impuls, einen Pfiff durch die Zähne auszustoßen. »Wohin wollten Sie fahren?«
    »Unsere Route ist fast dieselbe wie Ihre. Majbur, Zamba, Katai-Jhogorai und Dur.«
    »Nach Dur kriegen mich keine zehn Pferde! Warum, erkläre ich Ihnen ein andermal. Als Ersatz dafür böte sich aber eine Kreuzfahrt auf der Sabadao, auf Prinz Ferrians Dampfer, nach Varzeni-Ganderan und Sotaspé. Ferrian und ich sprachen darüber, als er mich nach Majbur brachte. Er müsste natürlich die Garantie haben, dass ihr WF-Leute nicht wieder sein Schiff entert und verbrennt, wie damals die Kerukchi. «
    »Er braucht sich in diesem Punkt keine Sorgen mehr zu machen«, versicherte Castanhoso. »Wir sind davon ab, irgendwas gegen seine Schiffe zu unternehmen. So, wie die Dinge sich entwickeln, werden die Krishnaner das, was an technischen Informationen nicht durch die Blockade sickert, früher oder später ohnehin selbst rausfinden. Wir rechnen sowieso schon jeden Tag mit der Nachricht, dass irgendeiner das Schießgewehr erfunden hat«, fügte er grimmig hinzu.
    »Mensch, Fergus, mach’s!« sagte Strachan. »Wenn du wieder zu Hause auf der Erde bist, kannst du dir von dem Geld für den Rest deiner Tage einen sonnigen Lenz machen. Außerdem bist du jetzt der fähigste und erfahrenste lebende Krishnaführer.«
    »Dem kann ich wohl schlecht widersprechen, da ich neben Mister Wang ja wohl auch der einzige bin«, erwiderte Reith. »Aber ich bin auch entschlossen, weiter am Leben zu bleiben.«
    Mjipa stopfte sich die Pfeife. »Tatsache ist«, knurrte er, »dass du ein verdammter Held bist, ob dir das passt oder nicht. Wenn man deine Touristen hört, dann bist du der größte Reiseführer seit Moses. Nach dem, was du erlebt hast, bist du auch geheilt von jeglichen albernen sentimentalen Vorstellungen über die Eingeborenen. Dir kann keiner mehr was vormachen.«
    »Genau«, ließ sich jetzt auch Heggstad vernehmen. »Und du hättest eine gute Gelegenheit“ deine Fechtkenntnisse zu verbessern, bis es losgeht.«
    »Mister Reith«, brach Lund sein gewohntes Schweigen, »Sie sind jetzt gewissermaßen der große alte Mann des Krishna-Tourismus. Sie
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