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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)
Autoren: Michael Scott
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Magier entgleisten die Gesichtszüge. »Sag, dass das nicht die fehlenden Seiten aus dem Codex sind«, wisperte er mit brüchiger Stimme.
    Josh nickte. »Doch, sie sind es.«
    Dee brach in Lachen aus, aber die Anstrengung war zu groß, und es wurde ein Husten daraus, der seinen ganzen Körper schüttelte. Er krümmte sich und rang nach Luft. »Du hattest sie die ganze Zeit«, murmelte er.
    Wieder nickte Josh. »Von Anfang an.«
    Dee lachte lautlos in sich hinein, schloss die Augen und legte sich in das seidige Gras zurück. »Du hättest einen grandiosen Lehrling abgegeben«, flüsterte er.
    Josh betrachtete den sterbenden Unsterblichen, bis Osiris ihn endgültig zur Eile mahnte. »Lass ihn liegen, Josh. Wir müssen jetzt gehen. Wir sind die Weltenretter.«
    »Welche Welt müssen wir retten?«, fragten Sophie und Josh gleichzeitig.
    »Alle Welten«, antworteten Isis und Osiris gleichzeitig.

KAPITEL DREI
    D ie Schreie gingen durch Mark und Bein.
    Ein Schwarm Sittiche, Pflaumenkopfsittiche mit grünem Körper und rotem Kopf, flog in geringer Höhe über den Embarcadero, die Hafenstraße von San Francisco. Die Vögel schossen an den drei Männern und der Frau vorbei, die dicht am Wasser an dem hölzernen Geländer lehnten. Das laute, schrille Kreischen zerriss die Luft an diesem Spätnachmittag. Einer der Männer, er war größer und kräftiger als die anderen, hielt sich die Ohren zu.
    »Ich hasse Sittiche«, knurrte Prometheus. »Sie sind laut, dreckig –«
    »Die armen Dinger sind ganz aufgeregt«, unterbrach Nicholas Flamel das Gegrummel des Älteren. Er atmete tief ein und seine Nasenflügel bebten. »Sie spüren die Auren in der Luft.«
    Prometheus legte dem Alchemysten seine schwere Hand auf die Schulter. »Mich hat fast ein siebenköpfiges Seeungeheuer gefressen. Ich bin auch ein wenig aufgeregt, aber schreie ich deshalb so herum?«
    Der dritte Mann, ein schlanker Japaner mit fein geschnittenen Gesichtszügen, blickte in Prometheus’ breites, zerfurchtes Gesicht. »Nein, aber garantiert wirst du den Rest des Tages herumnörgeln deshalb.«
    »Wenn wir den Rest des Tages überhaupt erleben«, brummte Prometheus. Ein Sittich flog so dicht an dem Älteren vorbei, dass er fast sein graues Haar gestreift hätte. Auf dem karierten Hemd des Hünen erschien ein klebriger weißer Fleck. Angeekelt verzog er das Gesicht. »Na, super! Einfach perfekt! Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?«
    »Wollt ihr endlich still sein!«, schalt die Frau. Sie steckte eine Münze in den Schlitz in der blauen Säule des Fernrohrs und richtete es dann auf die Insel Alcatraz. Sie lag direkt vor ihnen in der Bucht. Perenelle drehte an dem Rädchen, bis sie die Gebäude auf der Insel deutlich erkennen konnte.
    »Was siehst du?«, fragte Flamel.
    »Geduld, Geduld.« Seine Frau schüttelte den Kopf. Ihr Zopf hatte sich gelöst und jetzt fiel ihr das schwarze Haar silbrig glänzend über den Rücken. »Nichts Ungewöhnliches. Auf dem Land bewegt sich nichts und im Wasser kann ich auch nichts erkennen. Über der Insel fliegen keine Vögel.« Sie trat zurück und ließ ihren Mann durch das Fernrohr schauen. Eine Weile stand sie nachdenklich da, dann runzelte sie die Stirn. »Es ist zu ruhig.«
    »Die Ruhe vor dem Sturm«, murmelte Flamel.
    Prometheus stützte die kräftigen Unterarme auf das hölzerne Geländer und schaute über die Bucht. »Aber wir wissen, dass die Gefängniszellen voller Ungeheuer sind. Außerdem sind Machiavelli und Billy, Dee und Virginia Dare dort. Mars, Odin und Hel müssten inzwischen auch eingetroffen sein …«
    »Moment mal«, unterbrach Flamel ihn. »Ich sehe ein Boot.«
    »Wer ist am Steuer?«, wollte Prometheus wissen.
    Nicholas drehte das Fernrohr etwas und richtete es auf das kleine Boot aus, das hinter der Insel hervorgekommen war. Das Kielwasser schäumte weiß.
    Niten stellte sich in seinem schwarzen Anzug auf die unterste Querstrebe des Geländers und beschattete die braunen Augen. »Ich sehe eine Person im Boot. Es ist Black Hawk. Er ist allein. …«
    »Wo sind dann die anderen?«, überlegte Prometheus laut. »Flieht er etwa …?«
    »Nein, er ist schließlich Black Hawk«, unterbrach Niten den Gedankengang des Älteren. »Entehre seinen Namen nicht.« Der Japaner schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ma-ka-tai-me-she-kia-kiak ist einer der mutigsten Krieger, denen ich je begegnet bin.«
    Die drei unsterblichen Menschen und der Ältere beobachteten das Boot, das schaukelnd aufs Ufer zuhielt.
    »Moment
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