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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)
Autoren: Michael Scott
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mal …«, rief der Alchemyst plötzlich leise.
    »Was gibt’s?«, erkundigte sich Niten.
    Durch das Fernrohr sah Flamel um das Boot herum ein Dutzend Köpfe aus dem Wasser ragen. Es hätten Seehunde sein können, doch als er die Augen zusammenkniff, erkannte er, dass es die Köpfe junger Frauen waren. Sie hatten grünes Haar und waren wunderschön – bis sie den Mund öffneten und ihre Piranha-Zähne zeigten.
    »Seehunde?«, fragte Prometheus.
    Flamel schüttelte den Kopf. »Nereiden. Und es werden immer mehr.«
    Bald war das Boot so nah, dass alle auf dem Pier die Kreaturen darum herum sahen. Schweigend beobachteten sie, wie eine davon sich aus dem Wasser erhob und an Bord zu klettern versuchte. Der stämmige Unsterbliche mit der kupferfarbenen Haut lenkte das Boot zur Seite. Der Rumpf krachte in die Kreatur mit dem Fischschwanz und sie fiel ins Wasser zurück. Black Hawk beschrieb einen so engen Kreis, dass das Boot fast kenterte, und steuerte dann geradewegs in die Nereidengruppe hinein. Das Wasser schäumte, als sie auseinanderstoben.
    »Er hält sie ganz bewusst auf Trab«, stellte Niten fest. »Er will sie von der Insel fernhalten.«
    »Was bedeutet, dass Mars und die anderen in Schwierigkeiten stecken«, vermutete Prometheus. Er wandte sich an Niten. »Wir müssen ihnen helfen.«
    Flamel schaute Perenelle an. »Und was sollten wir tun? Was meinst du?«
    Ein gefährliches Lächeln huschte über das Gesicht der Zauberin. »Ich meine, wir sollten die Insel angreifen.«
    »Nur wir vier?«, fragte er leichthin.
    Perenelle beugte sich vor, bis ihre Stirn die ihres Mannes berührte, und blickte ihm tief in die Augen. »Das ist unser letzter Tag, Nicholas«, sagte sie leise. »Wir haben immer versucht, nicht aufzufallen, haben uns immer bedeckt gehalten, keine Energie vergeudet, kaum einmal unsere Aura eingesetzt. All das ist jetzt nicht mehr nötig. Ich denke, es ist Zeit, den Dunklen Wesen des Älteren Geschlechts wieder in Erinnerung zu rufen, weshalb sie uns einmal gefürchtet haben.«

KAPITEL VIER
    D as Rukma Vimana vibrierte, der Motor heulte. Das gewaltige dreieckige Luftschiff war beim Kampf vor Abrahams Kristallturm beschädigt worden. Eine Seite war völlig zerschrammt, Bullaugen waren zu Bruch gegangen und die Tür schloss nicht mehr richtig. Eiskalte Luft pfiff durch die Ritzen. Die Bildschirme und Konsolen auf der einen Seite waren schwarz und auf denen, die noch in Betrieb waren, pulsierte rot ein unregelmäßiges, kreisförmiges Symbol.
    Scathach, die Schattenhafte, stand hinter Prometheus. Sie wusste, dass er ihr Onkel war, doch er hatte keine Ahnung, wer sie war. In diesem Zeitstrang war sie noch nicht geboren – sie würde erst nach dem Untergang der Insel auf die Welt kommen. Der Ältere hatte Mühe, das Fluggerät unter Kontrolle zu halten.
    Scathach hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, damit sie nicht in Versuchung kam, sich an Prometheus’ Stuhllehne festzukrallen. Ihr war speiübel. »Kann ich helfen?«, fragte sie.
    Prometheus grunzte. »Hast du je ein Rukma Vimana geflogen?«
    »Ein kleineres, ja«, erwiderte sie, »aber das ist lange her.«
    »Wie lange?«
    »Schwer zu sagen. Zehntausend Jahre, plus oder minus ein Jahrhundert.«
    »Dann kannst du mir nicht helfen.«
    »Wieso nicht? Hat sich die Technologie denn überhaupt verändert?« William Shakespeare saß auf der rechten Seite des Luftschiffs und neben ihm Palamedes, der bullige sarazenische Ritter. Der unsterbliche Engländer blickte Scathach an. Seine hellen blauen Augen wirkten riesig hinter der starken Brille mit den großen Gläsern. »Du weißt, ich bin neugierig«, bekannte er. »Manche würden sogar sagen, naseweis.«
    Sie nickte.
    »Das war schon immer meine schlimmste Schwäche … und meine größte Stärke.« Er lächelte und ließ dabei seine schlechten Zähne sehen. »Aber ich finde, man lernt so viel mehr, wenn man Fragen stellt.«
    »Dann frag endlich«, murmelte Palamedes.
    Shakespeare ignorierte ihn. »Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es Fragen gibt, die man nie stellen sollte. Aber ich glaube, ich will wirklich wissen, was das bedeutet.« Er zeigte auf das kreisförmige Symbol, das auf den wenigen noch funktionierenden Bildschirmen rot aufleuchtete.
    Palamedes lachte grollend. »Die Frage kann ich dir beantworten, William. Ich bin zwar kein Experte in alten Sprachen, aber meiner Erfahrung nach deutet es immer auf Probleme hin, wenn etwas rot blinkt.«
    »Größere Probleme?«
    »Es bedeutet, dass
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