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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)
Autoren: Michael Scott
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Straßen?«
    Er hatte den unsterblichen Humani Machiavelli und Billy the Kid erlaubt, nach San Francisco zurückzugehen, damit sie die Kreaturen auf der Gefängnisinsel Alcatraz auf die Stadt losließen. Hatten sie ihre Mission nicht erfüllt? Oder war er zu spät gekommen?
    Das Bild im Glas veränderte sich. Es zeigte die langgestreckte Insel und Quetzalcoatl entdeckte Bewegung im Wasser. Etwas schwamm durch die Bucht. Es kam von Alcatraz und hielt auf die Stadt zu. Quetzalcoatl rieb sich die Hände. Nein, er war nicht zu spät gekommen, sondern gerade rechtzeitig, um Zeuge einer netten kleinen Chaosveranstaltung zu werden. Es war lange her, seit er das letzte Mal die Zerstörung einer Stadt miterlebt hatte, und er liebte solche Spektakel.
    Plötzlich flackerte das farbige Bild und verschwand dann. Der Ältere stach sich noch zweimal mit der Nadel in den Finger und ließ nährendes Blut auf das Glas tropfen. Es kam wieder Leben in den Spiegel, und erneut erschien das Bild der Stadt, gestochen scharf und dreidimensional. Quetzalcoatl konzentrierte sich, das Bild verschob sich nach unten und seine Aufmerksamkeit wurde auf aufgewühltes Wasser mit weißen Schaumkronen gelenkt. Unter der Oberfläche lauerte etwas Riesiges: eine Seeschlange. Der Ältere kniff die Augen zusammen. Es war schwierig, Einzelheiten zu erkennen, da die Kreatur sich hin und her wand, aber wie es aussah, hatte sie mehr als einen Kopf. Er nickte zufrieden. Das gefiel ihm. Eine nette Idee. Und es ergab einen Sinn, dass die Meereswesen zuerst in die Stadt geschickt wurden. Als er sich vorstellte, wie die Monster durch die Straßen toben würden, lächelte er und zeigte dabei seine spitzen Zähne.
    Quetzalcoatl beobachtete die Seeschlange, wie sie über die Bucht schoss und sich auf einen der Piers zuringelte, die in die Bay hineinragten. Er runzelte kurz die Stirn und nickte dann erneut. Sie würde am Embarcadero an Land kriechen. Ausgezeichnet! Das bedeutete jede Menge Touristen, jede Menge Öffentlichkeit.
    Das Licht veränderte sich. Ganz schwach konnte er einen rotblauen, öligen Fleck auf dem Wasser ausmachen und stellte verdutzt fest, dass die Schlange direkt darauf zuhielt.
    Ohne es zu merken, senkte Quetzalcoatl den Kopf noch weiter. Seine Hakennase berührte fast den Spiegel. Er konnte das Meer jetzt riechen, Salz mit einer winzigen Spur Fisch und Tang … und noch etwas. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Eine Stadt sollte nach Metall und Autoabgasen riechen, nach verbranntem Essen und zu vielen ungewaschenen Körpern. Doch was er da roch, waren Düfte, die in einer Stadt nichts verloren hatten: das herbe Aroma von Minze, das blumige von grünem Tee und die Süße von Anis.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, als die riesige Kreatur – es war der Lotan – sich aus dem Wasser erhob und sieben Köpfe auf den bewegten, rotblauen Fleck zuschossen. Jetzt erkannte Quetzalcoatl die Auradüfte und -farben: Das Rot war Prometheus und das Blau der unsterbliche Humani Niten. Und der eklige Minzegeruch in der Luft konnte nur von einem einzigen Mann stammen: von Nicholas Flamel, dem unsterblichen Alchemysten.
    Dann sah Quetzalcoatl sie auch am Ende des Piers stehen. Und ja, die Frau war ebenfalls da, die Zauberin Perenelle, mit der er nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Automatisch ging seine Zunge zu der Lücke in seinem Gebiss, wo sie ihm einen seiner großen schwarzen Backenzähne ausgeschlagen hatte. Das war nicht gut. Das war alles andere als gut. Ein abtrünniger Älterer und drei der gefährlichsten Humani im ganzen Schattenreich …
    Quetzalcoatl grub seine rasiermesserscharfen Fingernägel in die Handflächen. Dünnes Blut tropfte auf den Spiegel und sorgte dafür, dass die Bilder nicht verschwanden. Gebannt und ohne zu blinzeln schaute er darauf.
    … der Lotan wendet sich den Auren zu und will sie sich einverleiben …
    … die Kreatur erhebt sich aus dem Wasser, balanciert auf ihrem Schwanz, alle sieben Köpfe schießen nach vorn, die Mäuler weit aufgerissen …
    … ein grüner Feuerblitz und der überwältigende Gestank von Minze …
    »Nein!«, rief der Ältere, als er mit ansehen musste, wie der Lotan sich in ein kleines, blau geädertes Ei verwandelte. Er sah, wie das Ei in die ausgestreckte Hand des Alchemysten fiel. Flamel warf es triumphierend in die Luft … und eine über ihm kreisende Möwe schnappte danach und verschluckte es ganz.
    »Nein! Neineineineinein …« Quetzalcoatl brüllte seine Wut hinaus. Sein
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