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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
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wollte, löste sich ein Schuss! Haarscharf flitzte er an Bobs Ohr vorbei und fuhr knirschend in die Wand.
    »Himmel!« Der dritte Detektiv taumelte zurück und griff sich verstört an seinen Kopf, während die anderen Holden entsetzt anstarrten.
    »Seid ihr irre?« Holden zuckte mit seiner Waffe von hierhin nach dorthin. »Noch so eine Aktion, und ihr seid einer weniger! Jetzt aber zackig. Da rein!«
    Schweigend gingen sie durch die Tür und gelangten in einen weiteren Flur. Er war nur spärlich erleuchtet und relativ lang. An seinem hinteren Ende sahen sie eine niedrige Tür. Massiv, mit drei großen Eisenbändern und einem schweren Riegel.
    »Sie ... wollen uns da einsperren? Und dann?«, sagte Justus, während er weiterstolperte.
    »Nichts dann.« Holdens Miene wirkte wie in Stein gemeißelt.
    »Was?« Davy blieb stehen und drehte sich um. »Sie wollen uns hier unten einsperren?« Er holte stoßweise Luft. »Wir sollen hier unten ... sterben?« Das letzte Wort hauchte er nur noch.
    »Tja. Alles hat seinen Preis.«
    Auch die drei ??? wandten sich um. Peter und Bob schätzten die Situation ein. Aussichtslos. Sie würden an Holden nicht vorbeikommen, nicht, solange der eine Waffe hatte. Justus indes starrte nur vor sich hin. Als ob er über irgendetwas nachdächte.
    »Mr Holden«, begann Bob beschwichtigend auf den Mann einzureden, »Sie sind doch kein Krimineller. Das wollen Sie doch nicht wirklich tun.«
    »Ihr lasst mir keine andere Wahl.« Holdens Stimme schwankte. Gleichwohl senkte er die Waffe um keinen Zentimeter. »Wärt ihr einfach wieder verschwunden, hätte ich heute Nacht noch so viel von hier rausgeschafft, wie ich konnte. Aber so.«
    »Und das alles nur für irgend so eine Arbeit, die kaum jemand lesen wird?« Peter sah ihn beschwörend an.
    Holden lächelte bitter. »Nur? Diese Arbeit wird meine Zukunft sein. Ihr habt ja keine Ahnung, wie hart es heute da draußen zugeht, wie schwer es ist, an einer Uni Fuß zu fassen. Fragt Davy, der wird es euch bestätigen.«
    »Aber dafür bringt man doch niemanden um!«, rief Peter. Allmählich wurde ihm klar, dass Holden es wirklich ernst meinte.
    »Leute sterben für viel weniger.«
    »Mr Holden, das kann –«
    »Schluss jetzt! Geht weiter!« Holden deutete mit der Pistole den Gang hinab.
    Doch gerade, als sich die drei Detektive umdrehen wollten, floss ein riesiger, schwarzer Schatten aus einer Nische hinter Holden.

Toleranz und so
    Holden sah seine Gefangenen erstaunt an. Die Überraschung in ihren Gesichtern verwirrte ihn. Aber schon im nächsten Moment holte der Schatten hinter ihm aus, und plötzlich sauste etwas Dickes, Schweres auf seinen Kopf herab. Der dumpfe Schlag und Holdens Stöhnen ertönten fast gleichzeitig. Dann knickten seine Knie ein, und Holden fiel wie eine Puppe gegen die Wand. Langsam sank er an ihr hinab.
    Regungslos blickten die drei ??? und Davy den Schatten an. Erst jetzt registrierten sie, dass es ein Mann in einem schwarzen Umhang war. Mit einer schwarzen Maske vor dem Gesicht.
    Der Mann hingegen schien zunächst kaum Notiz von ihnen zu nehmen. Besorgt besah er sich das Buch, mit dem er Holden niedergeschlagen hatte, und strich fast zärtlich über den ledernen Einband. Anschließend bückte er sich und hob Holdens Waffe auf, die er unter seinem Umhang verbarg. Erst jetzt wandte er sich den drei Jungen und Davy zu.
    »Ich muss euch danken«, sagte er mit einer tiefen Stimme. »Und mich entschuldigen.«
    »Sind ... sind Sie ein ... Löwenritter?« Peter schob den Hals nach vorne, als wollte er dem Mann unter die Maske lugen.
    Der Mann lachte. »Ja, so ist es.«
    Davy erschauerte und faltete unwillkürlich die Hände. »Ein Löwenritter!«, wisperte er andächtig.
    »Bedanken«, fuhr der Mann fort, »muss ich mich bei euch, weil ihr die Geheimnisse unseres Bundes achtet und respektiert und dafür sogar euer Leben riskiert habt. Und entschuldigen muss ich mich, weil uns das erst sehr spät klar geworden ist und wir euch deswegen viel Ungemach bereitet haben.«
    »Dann waren Sie das mit dem Flüstern, dem Atmen und diesem irren Lachen?« Diese Frage erschien Peter im Moment am wichtigsten.
    »Bitte? Ach so, ja.« Der Mann klang amüsiert. »Aber vielleicht erkläre ich euch der Reihe nach, wie unser seltsames Verhalten zu erklären ist. Und ich hoffe, dass ihr uns danach verzeihen könnt. Und nehmt euch doch diese Gürtel ab, ja?«
    Alle nickten, und Bob, der sich als Erster von seinen Fesseln befreien konnte, half den anderen aus
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