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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
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ein.
    »Kollegen!« Justus trat erschrocken einen Schritt zurück. »Die Wand!«
    Wie gebannt starrten alle auf die Wand unter dem Rundbogen. Wie eine Tür war sie ein kleines Stück weit aufgesprungen. Pechschwarze Dunkelheit drängte sich durch den schmalen Spalt.
    »Eine Geheimtür!«, hauchte Bob, während Peter von seiner Leiter herabstieg.
    »Das ... glaub ich nicht!«, stotterte Davy.
    Justus näherte sich wieder vorsichtig. Mit einem Finger gab er der Tür einen Schubs. Fast lautlos schwang sie nach hinten und gab den Blick frei auf ein schwarzes Loch, das in die Tiefe führte.

Der Schatz der Löwenritter
    »Mein Gott!« Davy tastete sich wie ein Schlafwandler zur Tür vor. »Das ist ... eine Sensation! Ich kann es kaum glauben!«
    Peter teilte Davys Begeisterung nicht. »Für mich ist das zunächst einmal ein dunkles Loch ins Nirgendwo. Das nicht besonders einladend aussieht.«
    »Da sind Stufen.« Bob reckte den Hals. »Scheint eine Treppe zu sein.«
    Tatsächlich konnten sie hinter der Tür ein paar Stufen ausmachen. Doch die Treppe verschwand bald in der undurchdringlichen Finsternis, die modrig zu ihnen heraufwehte.
    »Wir sollten Taschenlampen holen«, entschied Justus. »Ich gehe zum Auto.«
    Peter seufzte laut auf. »Ihr wollt da echt runter, oder?«
    »Ja!«, schallte es ihm dreifach entgegen.
    »Ist ja gut! War ja nur ´ne Frage.« Peter machte ein griesgrämiges Gesicht. Im Grunde hatte er sich das schon gedacht. Aber das ungute Gefühl in seiner Magengegend wurde dadurch nicht besser.
    Justus wollte sich eben umdrehen, als ihn Bob am Ärmel packte. »Warte, Erster, hier ist ein Lichtschalter, glaube ich.« Bob wies auf einen weißen Drehschalter, der in Augenhöhe hinter dem Eingang an der kahlen Wand angebracht war. Er streckte die Hand aus und drehte den Griff um 180 Grad.
    Sofort erhellte ein dämmriges, fahlgelbes Licht den Treppenschacht. Aber sie sahen keine Lampe oder Glühbirne. Die groben Stufen führten zwischen ungekalkten Steinwänden in einem Linksbogen nach unten, und erst hinter der Biegung, außerhalb ihres Sichtfeldes, musste die Lichtquelle sein.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, welcher Schatz sich dort unten verbirgt«, sagte Justus entschlossen. Doch eine gewisse Befangenheit schwang ebenfalls in seiner Stimme mit.
    Auch Bob wirkte recht verhalten, wie er so in die Tiefe blickte, und Peter war die Sache ohnehin nicht geheuer. Schließlich hatten sie keine Ahnung, was sie dort unten erwartete.
    Davys Neugier schien das allerdings nicht zu beeinträchtigen. Forsch betrat er die Stufen und winkte die drei ??? hinter sich her. »Kommt schon! Worauf wartet ihr?«
    »Schon unterwegs.« Justus schüttelte die Beklemmung ab und folgte ihm.
    Da fiel Bob etwas ein. »Einen Moment noch«, sagte er und betrachtete die Tür von innen.
    »Was ist?«
    »Hm«, machte er nach einer Weile, »wir sollten irgendetwas in den Spalt klemmen. Die Tür hat keine Klinke, und ich sehe nicht, wie sie von innen aufgehen sollte. Nachher sitzen wir fest, wenn sie zufällt, und werden erst entdeckt, wenn sie die Uni in 200 Jahren abreißen.«
    Peter lächelte ironisch. »Hast du noch mehr so aufbauende Sprüche auf Lager?«
    Bob nahm das erstbeste Buch aus dem Regal und stellte es so in die Öffnung, dass die Tür nicht zufallen konnte. »Nein«, erwiderte er mit Unschuldsmiene, »im Moment nicht. Aber wenn mir einer einfällt, sag ich´s dir.«
    Davy winkte ungeduldig. »Jetzt macht schon und redet nicht so viel!«
    Bob betrat die Stufen, und schließlich ging auch Peter in den Schacht. Nicht ohne sich allerdings vorher noch einmal davon zu überzeugen, dass das Buch auch wirklich an der richtigen Stelle lag.
    Die Luft war kälter hier unten, feucht und roch wie typische Kellerluft. Schweigend und einer hinter dem anderen gingen die vier die Treppe hinunter. Ihre Schritte hallten dumpf von den Wänden wider. Als Peter als Letzter um die Biegung lief, warf er einen letzten, bangen Blick nach oben zur Tür. Langsam verschwand sie hinter der rohen Mauer, dann sah er sie nicht mehr. Der Zweite Detektiv schluckte trocken und schaute wieder nach unten.
    Plötzlich erlosch das Licht. Dunkelheit.
    »Hey! Was –?«
    Dann ein Knall! Kein Schuss, eine Tür! Die zuschlägt!
    »Das war die Tür oben!«, rief Peter. Er drehte sich um, suchte mit den Händen nach den Stufen und krabbelte in der Finsternis, so schnell er konnte, die Treppe hoch.
    Oben angekommen, patschte er mit der Hand die Wand hinauf, bis er den
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