Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Funktioniert auch nicht.«
    »O Gott!« kreischte Dannon hysterisch. »Er hat Ihr Schiff übernommen! Sie Narr! Sie haben ihm Ihr Schiff ausgeliefert! Sie hätten wissen müssen, daß er …«
    Tahn raffte all seine Kraft zusammen, erhob sich und schlug Dannon ins Gesicht. Der Mann stolperte gegen einen Stuhl und sank schluchzend zu Boden. Jemand schrie auf, und Tahn ließ sich schwer in seinen Sessel zurückfallen. Wie betäubt blickte er auf den Frontschirm. Körper stürzten aus dem Schiff und verschwanden im All wie blutige Eier, die ein riesiger Fisch ablegte.
    Es kam Tahn plötzlich so vor, als wäre er in einem Alptraum gefangen, aus dem es kein Entrinnen gab.
    »Halloway … Carey! Geschätzte Verluste?«
    Er bemerkte, daß ihre Hände zitterten, als sie antwortete. »Annähernd zweitausendsiebenhundertfünfzig.«
    Tahn schloß die Augen. »Welche Ebene hat er versiegelt? Sieben?«
    »Aye, Sir.«
    »Captain«, sagte Macey mit tränenerstickter Stimme. »Was ist passiert?«
    Tahn kämpfte gegen die Bewußtlosigkeit, die ihn immer wieder zu übermannen drohte. Und tief in seinem Innern wurde ihm klar, daß Carey recht gehabt hatte. Er hätte irgend etwas tun müssen, mit den Magistraten reden, seinen Abschied nehmen, irgend etwas. Dann wäre er selbst der einzige Verlust gewesen, und nicht …
    Auf den Zusatzbildschirmen sah er, wie sich die planetaren Schiffe der Hoyer näherten, und plötzlich durchschaute er Jeremiels Plan.
    Er holte tief Luft. »Macey, verbinden Sie mich mit dem Maschinenraum.«
     
    Jeremiel richtete sich auf, als der Bildschirm auf der Kom-Konsole zum Leben erwachte und Tahns Gesicht erschien.
    »Baruch … wir sollten miteinander reden.«
    »Ich höre.«
    »Mir scheint … jetzt zu sagen, daß wir uns ergeben, wäre ein wenig unsinnig. Aber wenn Sie darauf bestehen …«
    »Nicht nötig.«
    Tahn nickte erschöpft. »Was kann ich tun, um den Rest meiner Mannschaft zu retten?«
    »Ich wünsche Ihre Kooperation. Die Leute, die ich an Bord bringe, sind fähig, aber nicht ausreichend geübt. Befehlen Sie Ihren Wissenschaftlern, sie entsprechend zu schulen, und ich garantiere Ihnen, daß wir Sie wohlbehalten auf dem nächsten gamantischen Planeten absetzen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie uns damit einen Gefallen erweisen … aber gut, ich gebe die entsprechenden Anweisungen. Gibt es sonst noch etwas, das ich tun kann?«
    »Nein.«
    Tahn zögerte einen Moment. »Ich hätte noch eine Bitte.«
    »Und das wäre?«
    »Wenn Sie die Decks wieder mit Sauerstoff geflutet haben … in meiner Kabine steht noch eine Flasche mit hundert Jahre altem Whiskey. Ich möchte, daß wir uns zusammensetzen … nur Sie und ich. Es gibt ein paar Dinge, die ich gern mit Ihnen besprechen würde.«
    Jeremiel focht einen innerlichen Kampf mit sich aus. Eine Falle? Nein, das bezweifelte er. Eine Bitte von einem Kommandanten an den anderen – auch wenn sie sich jahrelang als Feinde gegenübergestanden hatten? Oder vielleicht auch gerade, weil es so war? Er nickte langsam. »Sagen Sie mir, wann.«
    »Heute abend. Einundzwanzig Uhr?«
    »Ich werde dort sein.« Seine Hand schwebte über dem Schalter, der die Verbindung unterbrach, doch er drückte ihn noch nicht. Tahn wirkte so ausgebrannt und müde, daß er unwillkürlich fragte: »Ist alles in Ordnung, Tahn? Ich habe Sie ziemlich hart getroffen.«
    »Das ist auch eine Sache, die ich gern mit Ihnen … ›diskutieren‹ würde … Sobald ich wieder in Form bin. Im Moment brauche ich nur ein paar Tabletten und etwas Schlaf. Ich sehe Sie heute abend.«
    »In Ordnung.«
    Jeremiel schaltete den Monitor ab und wandte sich an Harper. »Avel, ich muß mich jetzt um die ankommenden Samuels kümmern. Ich möchte, daß Sie unterdessen zwei Dinge für mich erledigen. Ich habe die Scanner auf Maximum gestellt. Sie können von diesem Pult aus das Polargebiet absuchen. Wenn Sie Probleme haben, wenden Sie sich an den Bordcomputer, er wird Ihnen helfen. Ich will wissen, ob Rachel noch lebt.«
    »Verstehe. Wenn ich sie finde, schicke ich sofort einen Samael, um sie zu holen.«
    »Gut.« Bitte, Epagael, laß sie am Leben sein. »Die zweite Sache … Senden Sie eine gebündelte Nachricht zum Pitbon-System. Versuchen Sie, mit meiner Flotte Kontakt aufzunehmen. Wenn es klappt, sagen Sie Rudy Kopal, wir hätten einen weiteren Schlachtkreuzer für ihn. Und bitten Sie ihn, uns auf Tikkun zu treffen.«
    »Wird gemacht.«
    Jeremiel ging zu einem der Schränke hinüber, in denen die Raumanzüge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher