Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
daß wir für zwei Monate fort sind. Sie kann mit jedem Problem fertig werden, das …«
    Jeremiel schüttelte müde den Kopf. »Nein.«
    »Warum nicht, zum Teufel? Sie ist ein verdammt guter Commander.«
    »Horeb leidet unter einem gewaltsamen Umsturz. Gamanten töten Gamanten. Die Wüstenväter haben mich um Hilfe gebeten. Ich kann sie nicht im Stich lassen. Wenn ich ihnen nicht helfe, wer dann? Außerdem wird mir die Veränderung guttun. Ich muß nicht mehr ständig die gleichen Korridore anstarren, durch die Sy …« Sein Herz pochte laut. » … durch die wir immer gemeinsam gingen. Es wird mir Zeit geben, um …«
    »Dann laß mich mit nach Horeb gehen. Du brauchst mich! Deine Begabung für Strategie und Taktik ist praktisch nicht mehr vorhanden, und das weißt du verdammt gut. Davon abgesehen wirst du jemanden brauchen, auf den du dich verlassen kannst. Du hast genug Verrat …«
    »Ich will nicht!« brüllte Jeremiel und beugte sich drohend vor, während der Abgrund in ihm sich weiter öffnete und ihn zu verschlucken drohte. Dannon, der Betrüger … denk nicht an ihn! »Ich will nicht darüber sprechen, Rudy. Laß es gut sein.«
    Kopal rieb sich die Stirn. »Na schön. Aber eines Tages, und zwar schon sehr bald, wirst du darüber reden müssen. Und wirst du dich dann nicht viel besser fühlen, wenn du mich in der Nähe hast, um darüber zu sprechen? Mich, der Syene ebenfalls kannte und liebte?« Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Hör doch, ich kann dir helfen, Schlachtpläne zu entwerfen und die Truppen auf Horeb auszubilden. Und ich kann …«
    »Rudy«, stöhnte Jeremiel und versuchte, die Verzweiflung zu unterdrücken, die in ihm hochstieg. »Ich … ich will nur …« Er sah, wie Kopal sich aufrichtete und unwillkürlich die Fäuste ballte. »Ich weiß dein Angebot zu schätzen. Du bist wirklich mein bester Freund. Aber ich muß allein gehen. Die Wüstenväter haben es so verlangt und es gibt keinen Grund, ihnen das abzuschlagen.«
    »Keinen Grund? Keinen Grund, außer daß es verdammt einfach wäre, einen Hinterhalt für einen einzelnen Mann zu legen. Glaubst du, die Milliarde, die die Magistraten auf deinen Kopf ausgesetzt haben, wären kein Anreiz? Die halbe Galaxis würde versuchen, ihnen an deiner Stelle den eigenen Bruder anzudrehen. Jeder würde alles tun, um die Chance zu erhalten, an ein solches Vermögen zu kommen.«
    Jeremiel lächelte. »Zuerst muß ich Zadok Bericht erstatten. Und wenn es außer dir jemanden gibt, dem ich absolut vertraue, dann Zadok. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß er nur das Beste für die gamantische Zivilisation im Sinn hat. Und wenn auch nur der geringste Verdacht wegen dieser Geschichte auf Horeb besteht, wird er davon wissen.«
    »Und dann?«
    »Was meinst du?«
    Rudy breitete gereizt die Arme aus. »Falls sich herausstellt, daß die Wüstenväter dich reingelegt haben, was ist dann aus dir geworden? Du sitzt gefangen auf Kayan, mitten zwischen sechs militärischen Stützpunkten der Magistraten mit ein paar tausend Soldaten. Und ich bin dann schon längst wieder fort! Du weißt, daß ich mich in einem so gefährlichen Raumgebiet nicht lange aufhalten kann.«
    »Nein, das kannst du nicht.« Jeremiel schloß die Augen und rieb sich den Nacken. Rudy hatte natürlich recht. Doch irgendwo tief in seinem Innern wollte es ihm einfach nicht so erscheinen, als würde das eine Rolle spielen. Der Tod mochte hinter der nächsten Ecke lauern, und er scherte sich einfach nicht darum. Nichts im ganzen Universum war ihm noch wichtig. Nichts außer einem fatalen Fehler, den er gemacht hatte, und dem schwarzen Abgrund, der in seinem Innern heranwuchs, um sein ganzes Leben zu verschlingen.
    »Und was ist mit Tahn?« fragte Rudy verdrossen. »Er wartet noch immer dort draußen. Wenn er Wind davon bekommt, wohin du gegangen bist, stürzt er sich mit seinen Männern auf dich wie Enten auf den Maikäfer.«
    Ein Schauer lief Jeremiels Wirbelsäule entlang. Tahn war der brillanteste Kommandeur des magistratischen Militärs. Im letzten Jahr war es ihm sechsmal fast gelungen, die Untergrund-Flotte einzukreisen. Nur die verzweifelten Aktionen Jeremiels hatten sie retten können. Doch falls sich nicht weitere Truppen und Schiffe der Sache der Gamanten anschlossen, dann würde der Tag kommen, an dem Tahn den Sieg errang. »Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, findet man mich nicht so leicht, als wenn mich zehn Schlachtkreuzer begleiten.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Im All
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher