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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Blick wurde hart. »Ich nehme jedes loyale Mitglied meines Stabes samt Familie mit. Dieser Männer wissen das.«
    »Sie halten Sie für vertrauenswürdig?« Jeremiel lachte verächtlich. »Dann haben Sie ihnen vermutlich nicht erzählt, daß Sie Zadok Calas getötet haben? Oder daß dank meiner Auslieferung an die Magistraten die Untergrundbewegung ihrer Führung beraubt wird und vermutlich Tausende von Gamanten sterben werden, bis meine Nachfolge geregelt ist?«
    »Ihre Lügen werden Ihnen nicht weiterhelfen, Baruch. Meine Männer sind loyal. Ich habe sie immer belohnt …«
    Draußen auf dem Flur wurden schwere Schritte laut. Die Tür flog auf und violette Strahlen durchzuckten den Raum. Jeremiel ließ sich zu Boden fallen. Schreie erklangen, während er Deckung suchte.
    »Die Waffen runter!« rief jemand.
    Jeremiel blickte auf und entdeckte Harper und seine Männer, die sich über die gefallenen Wächter beugten und nachschauten, ob jemand überlebt hatte. Ornias lehnte zitternd an der Wand und hatte die Hände hoch über den Kopf erhoben. Hinter Harper spähte Funk in den Raum hinein. Sein graues Haar stand in allen Richtungen vom Kopf ab.
    »Harper!« rief Jeremiel und richtete sich auf. »Schnell, nehmen Sie mir die Fesseln ab.«
    Der große Mönch eilte zu ihm und durchtrennte den Stahl mit zwei Schüssen aus seiner Pistole. »Schön zu sehen, daß Sie noch in einem Stück sind. Wir fürchteten schon …«
    »Später. Tahn erwartet, daß ich in zehn Minuten zu seinem Schiff gebracht werde. Sobald ich dort bin, wird er Horeb vernichten.«
    Harpers braunes Gesicht wurde vor Schreck grau. »Dann passiert es also. Ich nehme an, damit ist Operation Abba in Kraft getreten.«
    »Ich fürchte ja.« Jeremiel stand auf und rieb sich die Handgelenke. »Als erstes müssen wir einen Samuel zu den Höhlen schaffen. Nehmen Sie Calas und Funk mit, und holen Sie Sybil und jeden anderen, den Sie dort finden …«
    »Janowitz«, rief Harper scharf. Der blonde Mönch schaute auf. »Benutze die die Kom-Einheit des Ratsherrn und stell fest, wie viele Schiffe unsere Leute inzwischen erobert haben. Schick zwei davon zu den Höhlen.«
    »Nehmen Sie auch Kontakt zu den Samaels am Pol auf«, fügte Jeremiel hinzu. »Widerrufen Sie alle früheren Befehle. Sagen Sie ihnen, wenn sie Rachel Eloel finden, sollen sie die Frau unversehrt an Bord nehmen. Falls nicht, sollen sie in dreißig Minuten in den Orbit gehen.«
    »Alles klar.« Janowitz eilte zum Kom-Gerät.
    Harper wandte sich Jeremiel zu. »Was kommt als nächstes?«
    »Lassen Sie Janowitz über das Kom-Netz zu den Bewohnern von Seir sprechen. Sie sollen sich zum Raumhafen begeben. Wir werden nicht jeden retten können, aber …«
    »Jeremiel, Horeb … ist verloren, nicht wahr?«
    »Nicht unbedingt.« Er lächelte den Mönch an. »Ich wollte Operation Abba schon immer mal ausprobieren. Rudy, mein Stellvertreter, ist von der Wirksamkeit absolut überzeugt.«
    »Hat das überhaupt schon jemals einer ausprobiert?«
    »Nein. Im Moment ist alles noch reine Theorie. Passen Sie jetzt genau auf. Tahn wird damit rechnen, daß ich von Wachen begleitet werde. Nehmen Sie zwei Ihrer besten Männer und machen Sie sich bereit.«
    Er lief durch den Raum und nahm die Waffe eines der toten Wächter an sich.
     
    Rachel erwachte in bitterer Kälte und konnte ihre Beine nicht bewegen. Eis bedeckte ihren Schutzanzug. Sie versuchte, die Finger zu krümmen, mußte jedoch feststellen, daß sie zu steif waren. Sie lehnte den Kopf gegen die Wand und schaute zur Decke empor. Der Glanz des Meas war erloschen – ein verschlossenes Tor.
    »Ich … ich sterbe.« Der hohle Klang ihrer Stimme erschreckte sie. Sie wollte nur noch schlafen.
    Ihre Augen schlossen sich.
    Eine ruhige Stimme durchbrach ihre Betäubung. »Ah, hier bist du.«
    Sie blinzelte schwach. Ein dunkler Schatten huschte über die Wand. Dann erleuchtete ein blendender Blitz die Höhle und ein Mann von kristallener Schönheit tauchte vor ihr auf. Panik erfüllte sie, als sie den zum Leben erwachten Gott des Freskos erkannte. Er betrachtete sie mitleidig und kniete neben ihr nieder.
    »Wer … wer bist du?«
    Er neigte den Kopf. »Adom kannte mich als Milcom. Doch du weißt, daß mein wahrer Name Aktariel lautet.«
    Sie zwang sich zu einem Nicken. Die Wärme in seinem Blick gab ihr das Gefühl, ihn schon ihr Leben lang zu kennen. Es war, als teilten sie einen Schmerz, der zu groß war, um in Worte gefaßt zu werden.
    »Ep … Epagael …«
    »Ja. Tut
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