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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Erlaubnis, eine Breitband-Nachricht über den Status der Überlebenden auf Horeb auszusenden, Sir.«
    »Eine Breitband-Sendung? Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Nein, Sir. Ich will jedes Handelsschiff in Reichweite alarmieren, das gegebenenfalls seinen Kurs ändern kann. Das könnte für viele die Rettung …«
    »Sie entwickeln selbstmörderische Tendenzen, Lieutenant.«
    »Aye, Sir.« Ihre Finger trommelten einen unregelmäßigen Rhythmus auf der weißen Konsole. »Die Botschaft?«
    Gottverdammt. Eine Breitband-Nachricht mochte Jeremiels eigene Streitmacht zur Hoyer führen. Das wußte sie so gut wie er selbst. Andererseits konnte dadurch das Leben Tausender Gamanten gerettet werden.
    »Macey«, befahl er, »senden Sie eine Breitband-Nachricht über den Status von Horeb. Dann weisen Sie die Sicherheitsabteilung an, ein volles Kontingent zum Transporterraum zu schicken. Ich will, daß Marc Simons das Shuttle steuert, das Baruch abholt. Sagen Sie ihm, er soll sich auf alles gefaßt machen.«
    Carey senkte den Blick und wandte sich wieder ihrem Schaltpult zu.
    Macey warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und fragte dann: »Soll ich auch die Magistraten über die Entscheidung des Ratsherrn Ornias informieren, Sir?«
    »Ja. Und sagen Sie ihnen auch …« Tahn holte tief Luft. »Sagen Sie ihnen, ich verlange zwei Wochen Urlaub auf Lopsen.«
    »Ja, Sir.« Ein Lächeln erschien auf den Lippen des Kommunikationsoffiziers.
    Tahn erhob sich. »Halloway, begleiten Sie mich bitte zum Transporterraum, um Baruch in Empfang zu nehmen.«
    »Schon unterwegs.«
    Sie stand rasch auf und folgte ihm in die Aufzugskabine. Sobald sich die Tür geschlossen hatte, meinte sie: »Vielen Dank für die Sendeerlaubnis. Und ich weiß es auch zu schätzen, daß Sie uns nicht auf Flüchtlinge feuern lassen.«
    »Glauben Sie, ich hätte das für Sie getan?«
    Ihre Augen verengten sich. »Nein. Ich glaube, Sie haben das als Buße für die Schuld getan, die Sie auf sich geladen haben.«
    Er schob die Hände tief in die Hosentaschen und lehnte sich gegen die Wand. »Der Teufel soll Sie holen, Carey.«
     
    Jeremiel zerrte an den Fesseln um seine Handgelenke. Seine Hände zitterten vor Panik. Er hatte ernsthaft angenommen, die Magistraten würden ihren Angriffsbefehl widerrufen, wenn es so aussah, als würde Horeb kooperieren, indem man ihn auslieferte. Narr. Verdammter Narr. Sie wollen deine ganze Kultur auslöschen. Und sie werden jede Gelegenheit nutzen, um Gamanten zu töten.
    Wieviel Zeit blieb ihm noch? Fünfzehn Minuten? Wo zum Teufel steckte Harper?
    »Ratsherr, Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit. Ein Hauptangriffs-Manöver der Stufe Eins bedeutet die Verwüstung der Planetenoberfläche bis zu einer Tiefe von hundert Fuß. Wenn Sie erwarten …«
    »Sie meinen einen Feuersturm?« flüsterte er und beäugte seine Wachen furchtsam.
    »Ja. Tahn wird dafür sorgen, daß es keine Überlebenden gibt.«
    Die sechs Wächter, die in regelmäßigen Abständen an der roten Sandsteinwand standen, bewegten sich unruhig. Ohne Harper konnte Jeremiel nichts machen. Würden sie ihn töten, wenn er versuchte, zur Tür zu gelangen? In einer Ecke des Raumes feierten Rathanial und Shassy ein tränenreiches Wiedersehen. Sie würden genau in der Schußlinie stehen, falls die Wachen ihn verfehlten. Er dachte kurz darüber nach und kam dann zu dem Schluß, daß ihr Leben wohl kaum die Zahl der Menschen in seiner Flotte aufwiegen würde, die sterben müßten, wenn die Magistraten seinen Verstand durchwühlten. Er bewegte sich in Richtung Tür.
    »Denken Sie nicht einmal daran, Baruch«, sagte Ornias scharf. »Meine Wachen haben zwar Anweisung, Sie unter keinen Umständen zu töten, aber sie dürfen Sie ohne weiteres verstümmeln. Die Magistraten werden dann immer noch Ihr Gehirn bekommen, um damit zu spielen.«
    Jeremiel starrte ihn an. »In einer halben Stunde wird dieser Planet nur noch aus Schlacke bestehen. Schalten Sie Ihren Sender ein, und geben Sie den Menschen Bescheid!«
    »Wollen Sie mir Befehle erteilen, Baruch?«
    »Sieht so aus, als müßte irgend jemand das tun.«
    »Werden Sie nicht anmaßend.«
    »Ah, ich verstehe. Sie haben Angst, die Menschen könnten die Samaels stürmen und Sie dabei einfach beiseite schieben. Habt ihr das gehört, Männer?« Jeremiel lächelte die Wachen an. »Was glaubt ihr, wie viele von euch er mitnehmen will? Und was ist mit euren Familien?«
    Die Wachen warfen sich unsichere Blicke zu und bewegten sich nervös.
    Ornias’
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