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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Brücke. Alle anderen Ebenen werden dem Vakuum ausgesetzt.«
    »Vakuum? Sie … Sie wollen Tausende von Menschen töten?«
    »Wäre es Ihnen lieber, wenn sie hier bei uns wären?«
    Harper schloß die Augen und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Nein.«
    »Jeder magistratische Soldat, der überlebt, stellt eine Gefahr für uns dar. Ich will kein Risiko eingehen.«
    »Was ist mit Ebene sieben?«
    »Dort befinden sich rund fünfhundert Wissenschaftler, die das Schiff in- und auswendig kennen. Könnte sein, daß wir sie noch brauchen. Wo sind Janowitz und Uriah?«
    »Aufräumarbeiten. Sie sehen nach, ob wir beim ersten Angriff jemanden verfehlt haben.«
    »Aha. Gut«, murmelte er, während er die Angriffsbefehle rückgängig machte. Die Monitore zeigten an, daß der Energieausstoß rapide sank. »Ich weiß nicht, welcher Schaden schon angerichtet worden ist, aber vorerst ist Horeb sicher.«
    Harper seufzte erleichtert. »Gott sei Dank.«
    »Avel, setzen Sie sich an das Kommunikationspult dort drüben. Es funktioniert so ähnlich wie die Geräte auf dem Planeten. Öffnen Sie einen Kanal zu den Samaels mit Ihren Kameraden. Wir brauchen die besten Techniker. Und stellen Sie auch fest, wo sich Yosef Calas befindet. Er ist jetzt der neue Führer der gamantischen Zivilisation, ob ihm das nun paßt oder nicht. Suchen Sie …«
    Harper runzelte die Stirn. »Die besten Techniker? Wozu?«
    »In etwa fünf Minuten hängt dieses Schiff tot im Raum. Wir können uns zwar praktisch unbegrenzt im Orbit halten, aber wenn wir dies Schiff behalten und damit einen anderen gamantischen Planeten erreichen wollen, brauchen wir eine loyale Crew.«
    »Sie wollen Gamanten dafür einsetzen?«
    »Sehr richtig. Ich bezweifle, daß es Tahn gefallen wird, aber …«
    »Sie haben ihn nicht getötet?« fragte Harper ungläubig.
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist er doch tot. Ich habe darauf spekuliert, daß er sich sofort zur Brücke begibt. Falls nicht, habe ich mein As im Ärmel verloren, und wir haben es in der Technologieabteilung mit einem tausendarmigen, kopflosen Monster zu tun. Wenn Tahn überlebt hat, ist er noch immer ihr Captain, auch wenn er sein Schiff verloren hat. Er kann uns sehr nützlich sein, wenn es darum geht, die Leute zur Kooperation zu überreden.«
    »Glauben Sie, er wird uns helfen?«
    »Ich glaube, Menschen tun so ziemlich alles, wenn man ihnen eine Pistole an den Kopf hält.«
    »Klingt überzeugend.«
    »Gehen Sie ans Kom. Ich öffne alle Schleusentüren, damit die Samaels landen können.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Jeremiel fühlte sich plötzlich schwach. Er stützte sich auf das Pult und ließ seinen Blick über die Displays gleiten. Zweitausendfünfhundert Tote, schätzte er. Seine Gedanken wanderten zurück nach Silmar. Wieder hörte er die Verzweiflung in Rudys Stimme, empfand den Schmerz, als er Syene fand. Er erinnerte sich, daß er an jenem Tag geschworen hatte, Tahn zu Tode zu foltern, wenn es ihm gelang, ihn in die Hand zu bekommen. Doch jetzt, wo er ihn hatte, wollte er ihn nicht mehr töten. Sie alle hatten nur getan, was der Kampf ums Überleben von ihnen verlangte – auch Tahn. Doch seine Freunde würden ein Exempel an dem Mann statuieren wollen, der so viele ihrer Verwandten getötet hatte.
    Er richtete sich auf und versuchte verzweifelt, so etwas wie ein Triumphgefühl zu verspüren. Doch es wollte ihm nicht gelingen.
     
    Als Halloway ihn auf die Brücke schleppte, waren Tahns Kopfschmerzen so schlimm geworden, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    »Tahn!« rief Neil Dannon, als sie den Raum betraten. »Was ist passiert?«
    Carey ließ ihn sanft auf seinen Sessel gleiten und eilte dann zu ihrem Kontrollpult.
    »Statusbericht, Lieutenant«, verlangte Tahn.
    Macey meldete stotternd: »Wir … wir wissen es nicht, Sir. Wir …«
    »Ist es wahr?« Dannon beugte sich über Tahn und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Ist Baruch an Bord?«
    Tahn biß die Zähne zusammen und versuchte, die Benommenheit abzuschütteln. »Was, zum Teufel, tun Sie hier? Verschwinden Sie von der Brücke!«
    »Ich will wissen, ob er …«
    Die Sirenen verstummten plötzlich. Niemand sagte ein Wort. »Nein …« keuchte Tahn, »er kann nicht …«
    »Captain!« schrie Macey. »Dekompression! Überall im Schiff. Wir …«
    »Druck ausgleichen!«
    Halloways Finger huschten über ihre Konsole. Mit ruhiger Stimme sagte sie: »Funktioniert nicht. Er hat die Kontrolle übernommen.«
    »Überbrücken!«
    »…
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