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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kennard und verlangte Lady Bruna Leynier, Kennards Schwester, zur Frau.
    »Denn dann«, sagte er, »werden unsere drei Häuser mit doppelten Banden gebunden und wir alle Freunde sein.«
    Es sah so aus, als werde das der Alton-Domäne Frieden bringen, und so wurde die Heirat unter dem Mannsvolk abgesprochen. Doch als der Hochzeitstag kam, sagte Lady Bruna Leynier: »Dies wird nicht geschehen; ich werde für keinen Mann der Welt Armbänder tragen, und ganz bestimmt nicht für einen Mann aus der Lindir-Sippe, dessen Hände rot sind vom Blut meiner Verwandten.« Und so verließ Domenic Lindir das Haus von Leynier sehr zornig, und die Fehde brach von neuem aus und tobte, heftiger als je zuvor, ein weiteres Jahr. Sie kämpften, bis kein erwachsener Mann der Lanarts und der Leyniers mehr am Leben war, sondern nur noch ein paar kleine Jungen. Und in dieser Zeit fiel auch Kennard Leynier und wurde zu dem Beerdigungsplatz bei Hali getragen, und an seinem Grab enthüllte Margali, dass sie ein Kind trug und dass dieser Erbe Kennards in einem halben Jahr geboren werden würde.
    Und als Kennard in der Erde lag, kam Domenic Lindir wieder nach Armida und sagte zu dem alten Cathal Leynier, der die Regentschaft über die Domäne für Margali übernommen hatte, obwohl er an die hundert Jahre alt war und die Garde nicht befehligen konnte, wie die Leyniers von Armida es zu jener Zeit taten: »Ich will Lady Bruna heiraten, wenn sie mich jetzt haben will. Und ich will schwören, dass ihr ältester Sohn Erbe von Armida in der Alton-Domäne sein und die Garde befehligen soll, wenn er zum Mann herangewachsen ist, aber in der Zwischenzeit werde ich die Garde befehligen und Regent der Alton-Domäne sein.«
    Lady Bruna sah Domenic nicht an, nur den alten Cathal, und sagte zu ihm: »Ich habe einen Eid geschworen, dass ich die catenas für keinen Mann der Welt tragen will. Und ich wundere mich über dich, Onkel, dass du daran denkst, in unsere Sippe einen Mann zu bringen, dessen Hände befleckt sind von dem Blut all unserer Verwandten und von meines Bruders Kennard Blut.«
    Domenic Lindir sagte, den Blick auf Bruna gerichtet: »Nicht einmal für die Herrschaft über Alton möchte ich dieses bösmäulige, scharfzüngige Mannweib heiraten, das sich herausnimmt, in der Anwesenheit von Männern zu sprechen. Soll sie, was mich angeht, doch als Jungfrau leben und sterben.«
    »Das Schicksal will ich gern auf mich nehmen«, sagte Lady Bruna, und sie hielt die Hand in das Feuer von Hali und beschwor es.
    Domenic Lindir sagte: »Da Kennards Schwester geschworen hat, nicht zu heiraten, und deshalb keinen Mann haben wird, der Anspruch auf die Herrschaft über Alton erhebt, will ich Kennards Witwe zur Frau nehmen. Ich schwöre, dass ihr Sohn, wenn er geboren ist, aufgezogen werden soll wie mein eigener, und er soll die Garde befehligen, wenn er erwachsen ist, und mein ältester Sohn soll immer an zweiter Stelle nach ihm kommen.«
    »Das scheint mir ein ehrlicher Handel zu sein«, sagte der alte Cathal und besiegelte den Vertrag. Aber die Frauen sprachen insgeheim miteinander, und als Margali vor Domenic gebracht wurde und mit ihm verheiratet werden sollte, sagte sie: »Du bist schnell bereit zum Heiraten, wenn Armida die Mitgift ist, aber ich will keinen Mann heiraten, an dessen Händen das Lebensblut meines Gatten klebt.
    Willst du, Domenic, deine Hand ins Feuer von Hali halten und mir schwören, dass du in Rat und Tat keinen Teil am Tod meines Gatten und dem Vater des Sohnes hattest, den du so gern aufziehen möchtest?«
    Domenic blickte zornig und fragte den alten Cathal: »Willst du dein Haus von diesen Frauen regieren lassen? Denn wenn das auch die Stimme Margalis ist, sind es doch die Worte Lady Brunas, und ich werde mich ihrem Willen nicht unterwerfen!«
    Cathal fragte ihn: »Dann willst du nicht schwören, dass du weder in Rat noch in Tat keinen Teil am Tod meines Urenkels hattest und unbefleckt bist von seinem Blut?«
    »Ich bin nicht hergekommen, um erzwungene Eide zu schwören«, sagte Domenic, »sondern um ein ehrliches Angebot zu machen, das dieser Fehde ein Ende setzen wird. Ich werde keinen Eid auf das Geheiß irgendeiner Frau schwören.«
    »Aber du wirst ihn auf mein Geheiß schwören«, sagte Cathal Leynier, »oder du wirst Lady Margali nicht heiraten, weder heute noch an einem anderen Tag.«
    Domenic lachte und zog den alten Mann am Bart. »Willst du mich aufhalten, alter Mann? Und du, Domna Margali, wenn du mich nicht heiraten willst, dann
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