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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wenn ich heute Abend ein Schiff besteige, sollte sie besser mit mir kommen. Ich werde ihre Schulung beenden, und ihr wird ihr Wunsch erfüllt. Vielleicht wird sie es sogar müde, mit Leuten zu reden - und fängt an, stattdessen zuzuhören. Sollte das geschehen, werden wir eine gute Arbeiterin gewinnen - und eine Schwester, auf die wir stolz sein können.« (Und anfangen, mein Mädchen, kannst du damit, dass du lernst, dein laran ein wenig zu kontrollieren - und dein Temperament auch!)
    Eine Reihe bewaffneter, wohlhabend wirkender Entsagender begleitete ihre Schwestern zum Checkpoint und ließ sie dort in der Sicherheit der Terranan- Wachposten und der gelben Lichter zurück.
    Margali und Catriona schlugen die Richtung zum Startplatz ein.
    Catriona keuchte auf, als der Gleitweg unter ihren Füßen anruckte, und klammerte sich ans Geländer, als er sie in steilem Winkel zur Eingangsschleuse des Schiffes brachte.
    Im Innern des Schiffes zuckte sie nicht mit der Wimper angesichts des Sperrfeuers von Fragen und Untersuchungen. Ein Arzt impfte sie mit einer Schachtel voller Nadeln, die summten und stachen. Danach war ihr Arm heiß und geschwollen, und im Kopf fühlte sie einen dumpfen Schmerz.
    »Du brauchst die Medikamente, um den Sprung durchzustehen«, erklärte Margali, Catriona war zu benebelt, als dass sie gefragt hätte, was ›Sprung‹ zu bedeuten habe.
    »Möchtest du dich hinlegen?«, fragte Margali.
    Es würde interessant sein, ihre Kabine zu erkunden, und der Gedanke an ein weiches, ruhiges Bett war ungeheuer verlockend.
    Trotzdem schüttelte Catriona den Kopf, bereute, das getan zu haben, und ging an ein Bullauge. Sie war kein Baby, und ihr würde nicht übel werden.
    Aber als das Schiff in den violetten Himmel stieg und sie von Darkover wegtrug, füllten sich Catrionas Augen mit Tränen. Ganz plötzlich hatte sie schreckliche Angst. Was habe ich getan?, fragte sie sich.
    Ihr fiel ein, was die alte Lauria gesagt hatte: »Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst; du könntest es bekommen.«
    Dann sah sie aus dem Bullauge auf die unzähligen flammenden Sterne - und erkannte, dass sie es bekommen hatte.

    Über Jaida n’ha Sandra und
    ›Der Eid der Freien Amazonen: Terra, technische Periode‹
    Jaida, deren ursprünglicher Name Kim lautet, ist seit ihrem siebzehnten Jahr Mitglied meines Haushalts und meine Pflegetochter.
    Sie hat ihren Namen als Erste amtlich auf die Amazonen-Version abgeändert, wahrscheinlich wegen eines Familienstreits, ob sie im College den Namen ihres biologischen Vaters, ihres Stiefvaters oder den Mädchennamen ihrer Mutter tragen solle. Vernünftigerweise schickte sie sie alle zum Teufel und wurde einfach Jaida. Tochter Sandras.
    Bei einem Amazonen-Workshop, der vor ein paar Jahren hier in Berkeley stattfand, präsentierte Jaida eine ›moderne‹ oder
    ›terranische‹ Version des Eides, der in meinen Gedanken die Grundlage für die Brückengesellschaft und als Hintergrund für den jüngsten Darkover-Roman Die Schwarze Schwesternschaft benutzt wurde.
    Jaida sieht mit ihrem roten Haar und ihren grünen Augen ganz wie eine Darkovanerin aus. Man könnte sie für die Romilly aus Herrin der Falken halten. Sie ist Absolventin von UC Berkeley und für die höheren Fachsemester in Linguistik nach Australien gegangen.
    MZB

    Der Eid der Freien Amazonen:
    Terra, technische Periode
    von Jaida n’ha Sandra
    Von diesem Tag an verzichte ich auf das Recht zu heiraten, außer als Freipartnerin. Kein Mann soll mich besitzen, und ich will in keines Mannes Haus als seine Mätresse wohnen. Auch werde ich keinen Mann gegen seinen Willen an mich binden oder festhalten.
    Ich schwöre, dass ich bereit bin, mich zu verteidigen, wenn man mich mit Gewalt angreift, und dass ich mich an keinen Mann um Schutz wenden werde.
    Ich schwöre, dass ich von diesem Tage an nie wieder unter dem Namen eines Mannes bekannt sein werde, sei er Vater, Vormund, Liebhaber oder Gatte, sondern einzig und allein als Tochter meiner Mutter.
    Ich schwöre, dass ich mich von diesem Tag an keinem Mann hingeben werde, wenn es nicht mein freier Wille, mein eigenes Begehren und der von mir gewählte Zeitpunkt sind. Ich werde niemals mein Brot als Objekt der Lust eines Mannes verdienen, und ebenso wenig werde ich meine Sexualität dazu benutzen, ein menschliches Wiesen zu manipulieren oder in eine Falle zu locken.
    Ich schwöre, dass ich von diesem Tag an einem Mann ein Kind nur dann gebären will, wenn es zu meiner eigenen Freude, zu
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