Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
werde ich dich einem meiner Brüder geben, und da du dich geweigert hast, Kennards Sohn als meinen aufwachsen zu lassen, damit er später die Garde befehligen kann, soll er beiseite gesetzt werden, und mein ältester Sohn soll die Garde an seiner Stelle befehligen.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Cathal Leynier, »denn Kennards Sohn ist Kommandant der Garde und Erbe von Alton schon im Mutterleib.«
    Und Domenic Lindir lachte und zog den alten Mann wieder am Bart und spuckte ihm ins Gesicht und warf den weinenden alten Mann auf den Boden und sagte: »Wie willst du die Domäne für ihn halten, Graubart? Will er mich aus dem Mutterleib herausfordern, oder will eine von diesen ungebärdigen Frauen die Herrschaft für ihn ausüben?« Lachend ging er weg. Und als er gegangen war, kamen Margali und Bruna und hoben Cathal auf und wischten ihm das Gesicht ab und trockneten seine Tränen und trösteten ihn und sagten:
    »Großvater, wir werden uns an diesem Mann rächen.«
    »Und wie wollt ihr das machen, die ihr zwei Frauen seid, eine davon schwer mit einem Kind? Wollt ihr beiden, dass die Herrschaft über die Alton-Domäne in die Hände der Lindir-Sippe übergeht? Ich flehe dich an, Margali, versöhne dich mit Domenic und heirate ihn, zum Besten der Domäne und um Kennards Sohn willen.«

    »Um Kennards Sohn willen«, antwortete Margali, »werde ich keinen Mann heiraten, der auf das graue Haar seines ehrwürdigen Vorfahren gespieen hat.«
    »Es gibt keine Ehre im Grab«, sagte Cathal, »und ich werde bald darin liegen. Ich bitte euch Frauen nur, irgendwie dafür zu sorgen, dass Kennards Sohn nicht neben mir liegen wird. Und da ist keiner, der die Garde befehligen kann, bis er zum Mann herangewachsen sein wird.«
    »Sag nicht, da sei keiner, der die Garde befehligen kann«, fiel Bruna ein, »denn ich selbst will das Schwert nehmen und sie anstelle meines Bruders befehligen, bis Kennards Sohn, den Margali unter dem Herzen trägt, zum Mann herangewachsen sein wird. Und wenn der Tag gekommen ist, werde ich den Befehl über die Garde an ihn abtreten, und er soll das Schwert seines Vaters aus meinen Händen empfangen und aus keinen anderen.«
    Und Cathal antwortete weinend: »So soll es sein, Bruna, denn du bist so stark und tapfer wie jeder Mann aus unserem Clan.«
    Und mit eigenen Händen gürtete er sie mit Kennards Schwert.
    »Jetzt müssen wir nur noch«, sagte er, »Margali mit einem Verwandten verheiraten, der sie und ihren Sohn beschützen kann, und da sie Domenic Lindir nicht haben will, müssen wir anderswo suchen, und zwar schnell, und wir können keine Zeit auf eine sorgfältige Auswahl verschwenden, weil Margali, solange sie nicht verheiratet ist und keinen Ehemann zu ihrem Schutz hat, Domenics Gnade ausgeliefert ist.«
    Margali sah Bruna an, die das Schwert ihres Gatten trug, warf sich weinend in ihre Arme und sagte: »Erspare mir dieses Schicksal, Schwester, du, die du Regentin von Alton bist und das Recht hast, Ja oder Nein zu Heiraten innerhalb des Clans zu sagen!«
    »Gern«, antwortete Bruna, »aber du bist jung, und wenn du jetzt auch um Kennard weinst, wird doch ein Tag kommen, an dem du dich wieder nach einem Liebhaber oder Gatten umsehen wirst, und dann wirst du dich mit ihm verschwören, um mir die Domäne aus den Händen zu nehmen.«
    »Das soll niemals geschehen«, sagte Margali, »und ich will es dir beschwören, dass kein Mann auf der Welt unsere Eide trennen soll.«
    »Ist das so? Dann soll es geschehen, wie du willst«, antwortete Bruna, und zusammen reisten sie nach Hali, bevor irgendjemand sie daran hindern konnte, und dort banden sie sich an der heiligen Stätte vor den heiligen Gegenständen mit ihren Eiden. Margali schwor, sie werde keinen Mann zum Gatten nehmen, der nicht Lady Bruna als seinen Lord und den Regenten seiner Domäne anerkenne. »Denn ich weiß wohl«, sagte sie, »dass kein Mann der Welt auf diese Bedingung eingehen wird. Wenn ich schwöre, dass ich überhaupt nicht wieder heiraten will, kann man meinen Eid als den einer Witwe in Trauer für ungültig erklären, aber wenn ich schwöre, dass ich nur einen Mann heiraten will, der meine Bedingungen erfüllt, dann ist dieser Eid gesetzmäßig, und ich kann ihn bis zum Tod halten.«
    Und sie schwor. Und Bruna wiederum schwor, sie nehme Margali nach den Gebräuchen einer Freipartnerschaft unter ihren Schutz und werde Margalis Sohn als Erben von Alton aufziehen.
    Aber als bekannt wurde, dass Lady Bruna die Witwe ihres Bruders zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher