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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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wurden vom Computer ausgeglichen, den Weenderveen hier auf eine große Toleranz eingestellt hatte, sodass die Katastrophe nicht unmittelbar eintreten würde.
    »Thorpa, bitte nimm auf dem Sitz von Chief DiMersi Platz«, erklärte Weenderveen mit ruhiger Stimme, die jedoch einen vibrierenden Unterton hatte, der Thorpa nicht verborgen blieb. Der Student tat wie ihm geheißen.
    »Fahre den Verbindungstunnel aus.«
    »Bestätige!«
    Weenderveen warf einen Blick auf das Bild der Außensensoren. Der Andocktunnel schwang sich langsam aus der Schiffshülle der Ikarus . Weenderveen drückte gegen den Steuerknüppel. Die Ikarus beschleunigte sanft. Der Computer erledigte die exakte Angleichung an die Geschwindigkeit der Entaxa . Weenderveen hätte das gesamte Dockmanöver gerne dem Computer überlassen, doch hier rächte sich die Tatsache, dass die Rettungsabteilung nur mit einem sehr engen Budget ausgestattet worden war. Der Computer war sozusagen das absolute Mindestmaß für ein Schiff dieser Größe und erfüllte daher auch nur absolute Mindestanforderungen. Komplexe Dockmanöver ohne die Beteiligung qualifizierten Personals in Notsituationen durchzuführen gehörte leider nicht dazu.
    Bald lagen beide Schiffe gleichauf.
    »Arretiere Tunnel«, befahl der unfreiwillige Pilot. Die Bestätigung kam prompt. Weenderveen begann, die Ikarus sanft rotieren zu lassen, um die Schleuse der Entaxa in die Nähe des Tunnels zu bringen. Die Tunnelmündung bewegte sich in Schleichfahrt auf das edirianische Schiff zu. Weenderveen wünschte sich, den Prozess beschleunigen zu können, da ihnen die Zeit davonlief. Er stieß den Steuerknüppel sanft an, um die Geschwindigkeit zu erhöhen, doch dies erwies sich prompt als Fehler. Er übersteuerte und der ausgefahrene Andockpuffer glitt rasch an der Öffnung vorbei, sodass er das gesamte Manöver wiederholen musste.
    »Wir haben nur noch etwa zwanzig Minuten«, stellte Thorpa lakonisch fest.
    Weenderveen stieß nur ein unwilliges Knurren aus. Er steuerte gegen. Die Ikarus rotierte langsamer. Er ließ das Schiff sich einmal um sich selbst drehen, dann gab er ganz sachte Gegenstöße. Der Tunnel glitt nun unendlich langsam, kaum merkbar auf eine Position gegenüber der Schleuse der Entaxa zu. Diesmal wollte er sich nicht nur die Umstände hetzen lassen, hatte der Techniker beschlossen. Er ignorierte die Uhr und konzentrierte sich hundertprozentig auf das schwierige Manöver. Weenderveen drückte einen Knopf. Der Computer stoppte die Rotationsbewegung auf Null.
    »Wir sind genau darüber«, stellte Weenderveen mit einem stolzen Unterton fest. »Jetzt wird es noch mal kompliziert!«
    Er nahm einige Schaltungen vor. Die Nervosität war von ihm abgefallen. Fast agierte er wie ein Raumschiffpilot mit jahrelanger Erfahrung. Er war konzentriert bis in die Haarspitzen. Der Erfolg hatte ihm sein Selbstbewusstsein zurückgegeben, doch er machte nicht den Fehler, übermütig zu werden. Damit konnte er immer noch alles vermasseln.
    Die Ikarus bekam einen Schub aus seitlichen Steuerdüsen. Sachte, kaum erkennbar, glitt der Tunnel näher an die Schleuse. Weenderveen stoppte das Schiff, als der Andockpuffer keine drei Meter mehr von der Entaxa entfernt war.
    »Jetzt fahre den Tunnel ganz aus!«, wies er Thorpa an. Auf den Schirmen war deutlich erkennbar, wie der Tunnel sich vorschob und schließlich die Schiffshülle der Entaxa berührte. Es gab nicht die geringste Erschütterung. Weenderveen hatte das Manöver perfekt durchgeführt. Arthur Trooid hätte es nicht besser machen können.
    »Baue Druck auf. Schleuse intakt. Verbindung hergestellt«, kommentierte Thorpa sachlich. Weenderveen musste sich eingestehen, dass der Pentakka seine Sache auch gut machte. Er hatte sich seiner sonst so wortreichen Kommentare enthalten und ganz seiner Aufgabe gewidmet. Weenderveen schoss der Gedanke durch den Kopf, dass wohl so jedes Besatzungsmitglied dieses Schiff seine verborgenen Qualitäten hatte. Seine eigenen hatte er gerade eben erst entdecken können.
    »Captain«, rief er durch den Funk. »Wir haben angedockt. Sie sollten sich auf den Weg machen. Wir sind keine fünfzehn Minuten vom Planeten entfernt.«
    »Ich bestätige!«, klang es aus den Lautsprechern. »Das war gute Arbeit, Weenderveen. Sie haben mich nicht enttäuscht!«
    Und für einen kurzen Moment spürte der Techniker, wie der Stolz ihm schier die Brust platzen lassen wollte. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht und für einen Augenblick gönnte
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