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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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Augenblick nicht zu viel versprach.
    Die Bordkönigin verhielt erneut einen Augenblick, dann flüsterte sie ein Wort.
    Trooid erhob sich und stellte eine Verbindung zu Weenderveen her.
    »Ich benötige ein direktes Comlink zum Computer der Entaxa «, verlangte er hastig. Weenderveen verband ihn rasch, ohne weitere Fragen zu stellen. Er wusste, dass es jetzt um jede Sekunde ging. Der Roboter sandte das Codewort und eine Befehlskette ab.
    Erneut ruckte das Schiff. Die Erschütterung schleuderte Trooid durch die Kabine. Dann fühlte er, dass die Rotation sich verringerte. Die Düsen feuerten nun in entgegengesetzter Richtung. Auch das Zittern des Schiffskörpers war abgeklungen, die Triebwerke abgeschaltet. Die Situation normalisierte sich. Aus einer Ecke ertönte ein leises Stöhnen, das von der Chefingenieurin ausgestoßen wurde, die langsam wieder zu sich kam. Sekunden später fielen Sentenza und Anande in das Stöhnkonzert ein. Als der Captain den ersten Fluch ausstieß, wusste Trooid, dass die Krise überstanden schien.
    Gerade hatte sich Sentenza vorsichtig auf wackelige Beine erhoben und sich über den immer noch geschwächten Anande gebeugt, als Weenderveens Stimme in seinem Helm erklang.
    »Ich will Sie ja nicht unnötig beunruhigen, Captain, aber die Eigengeschwindigkeit der Entaxa ist immer noch relativ hoch, wenngleich sie nicht mehr beschleunigt. Und das Schiff erreicht in etwa 30 Minuten das Schwerefeld eines sonnennahen Planeten. Ich befürchte, dass das Schiff dort abstürzen wird.«
    »Wir sind so schnell wie möglich bei der Schleuse!«, erwiderte Sentenza und half dem schwankenden Anande auf, der begonnen hatte, auf ein eilig verabreichtes Aufputschmittel zu reagieren.
    »Ähm, das ist ja sehr schön«, erklang es von der Ikarus her. »Aber das Raumboot ist abgerissen und ...«
    »... das heißt, Sie müssen die Ikarus an die Entaxa heransteuern, einen Tunnel ausfahren und uns rüberholen. Die Antigravtrage ist definitiv nicht raumtauglich!«, brüllte Sentenza ärgerlich. Diese Mission schien ihn in allen Einzelheiten an einem ersten Erfolg hindern zu wollen. So langsam hatte er die Nase voll ...
    Weenderveen schluckte hörbar.
    »Aber ich habe nicht mehr als die obligatorischen 100 Flugstunden absolviert ... davon die meisten im Simulator ... und mit wenig berauschendem Erfolg!«
    Den Einwand ließ der Captain nicht gelten.
    »Thorpa wird Ihnen helfen«, erklärte Sentenza.
    »Sir, ich kam bisher leider nicht dazu, die genannten Stunden zu absolvieren«, erklang Thorpas Stimme. »Ich verspreche Ihnen jedoch, gleich nach unserer Rückkehr sofort und mit großem Enthusiasmus ...«
    Sentenza schaltete ab. Er schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn.
    »Von was für einer Rückkehr faselt er da ...«, knurrte er schließlich. Ihr Überleben hing von den Pilotenkünsten zweier absoluter Amateure statt und erneut ging es um einen kurzen Zeitraum. Sentenza war sich sicher, in den letzten Stunden mindestens zwei Jahre seiner durchschnittlichen Lebenserwartung verloren zu haben.
    Mit einem resignierten Unterton begann er, Weenderveen über Funk Anweisungen zu geben.

     
    Weenderveen saß schwitzend hinter der Steuerkonsole. Der Pentakka wuselte dauernd mit seinen Zweigen in der Gegend herum und trug zur allgemeinen Verwirrung bei. Der Techniker hatte nicht untertrieben: Die Flugstunden, die jedes Besatzungsmitglied im Notfalltraining absolvieren musste, waren an ihm weitgehend vorübergegangen. Er hatte die entsprechende Prüfung mit einer Mischung aus Glück und Nachsicht der Prüfer bestanden und war froh, dass fast jedes andere Mitglied der Ikarus -Besatzung besser abgeschnitten hatte – den Pentakka ausgeschlossen. Dass ausgerechnet sie beide nun an Bord der Ikarus das Notfallteam bildeten, zeugte von der Tatsache, dass auch Captain Sentenza erst noch lernen musste, die Gruppe entsprechend ihrer Fähigkeiten einzuteilen. Dass dieser Lernprozess jedoch mit einer offenbar recht verhängnisvollen Fehlentscheidung eingeleitet wurde, sprach nicht für gute Aussichten, ihn zu einem Ende bringen zu können.
    Mit feuchten Händen griff Weenderveen an den Steuerknüppel, der das Schiff relativ zum künstlichen Horizont bewegte, der auf der Basis der eigenen Schwerkraftgenerierung funktionierte. Die Steuerdüsen des großen Schiffes sprachen auf jede feine Bewegung an. Glücklicherweise war die Steuerung computerunterstützt, was sich nun als Segen herausstellte. Unregelmäßigkeiten und Ausrutscher
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