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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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ein immer stärker beschleunigendes Raumschiff der Edirianer und an Bord eine platt gedrückte Mannschaft aus Leichen und einem Roboter enthielt. Sentenza wischte den Gedanken fort. Eine grimmige Entschlossenheit drang aus seinem Innern hervor. Er hatte einmal eine falsche Entscheidung getroffen und anschließend resigniert, das hatte sein Leben völlig aus der Bahn geworfen. Ein zweites Mal würde ihm das nicht passieren. Doch zurzeit war er an den Boden gefesselt und es gab nur noch eine Person, die an Bord dieses Schiffes Aktivitäten entfalten konnte.
    »Trooid«, presste Sentenza hervor. »Die Bordkönigin ... Codewort ...« Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen und nur mit großer Mühe konnte er das Bewusstsein wahren. Er erkannte, dass Anande längst das seine verloren hatte, nur Sonja DiMersi erwies sich als ähnlich gestählt wie er selbst. Die unwilligen Bewegungen des weißen Haarschopfes dokumentierten, dass sie vergeblich gegen die Gewalten des Andrucks ankämpfte. Sentenza wollte ihr zurufen, die Kräfte zu sparen, doch brachte schließlich nicht mehr als nur ein angestrengtes Würgen hervor. Seine Augäpfel wurden zusammengepresst und sein Blick verschwommen. Er spürte, wie sich seine Sinne vernebelten und er das Bewusstsein erneut zu verlieren drohte. Doch aus den verschwommenen Bildern, die seine in die Höhlen gepressten Augen noch aufnahmen, erkannte er, dass sich der Droide nach seinen gerade noch so hervorgebrachten Worten zu bewegen begonnen hatte.
    Trooid hatte die mühsamen Worte seines Captains verstanden und beugte sich zu der Bordkönigin hinab. Diese hatte den Vorgang mit stoischer Gelassenheit verfolgt und schien sich mit ihrem Schicksal weitgehend abgefunden zu haben.
    »Wir haben ein Problem, Exzellenz«, erklärte Trooid. Die Edirianerin bedachte ihn mit einem intensiven Blick aus ihren pupillenlosen Augen.
    »Das habe ich wohl gemerkt, Maschinenmann«, antwortete sie leise. Längst hatte sie erkannt, dass es sich bei Trooid nicht um eine natürliche Lebensform handelte, sonst hätte er diesen Gewalten nicht standhalten können.
    »Wir benötigen dringend das Codewort des Computers, um von unserem Schiff in die Steuerung eingreifen zu können!«, erklärte Trooid. »Auch ich kann in der Zentrale ohne das Codewort nichts ausrichten.«
    Die Bordkönigin blickte Trooid traurig an.
    »Ich kenne das Codewort nicht«, erklärte sie.
    »Wir vermuten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Euren Namen handelt, Exzellenz«, sagte Trooid mit einem behutsamen Unterton.
    Der Blick der Bordkönigin verschleierte sich. Für einen Augenblick sagte sie gar nichts, als würde sie um eine Antwort ringen, doch dann äußerte sie exakt das, was Thorpa vorausgesagt hatte.
    »Diesen darf ich nicht nennen. Eher lasse ich dem Schicksal seinen Lauf und beende mein Leben hier. Niemand darf den Namen kennen außer meinem Kapitän und mir. So ist es seit je her Brauch in unserem Volk. Ich kann mich auch in der Stunde der Not nicht darüber hinwegsetzen.«
    »Der Kapitän ist tot«, erwiderte Trooid mit einem bedauernden Unterton. Doch diese Nachricht löste nur eine traurige, resignierende Kopfbewegung bei seiner Gesprächspartnerin aus.
    »Dann sind wir es auch bald«, stellte die Edirianerin fest.
    Trooid hielt eine Sekunde inne.
    »Exzellenz, ich bin nur eine Maschine. Wenn Ihr Euren Namen einem Wartungsroboter nennt, ist dies ein Sakrileg?«
    Die Bordkönigin zögerte. Unter diesem Aspekt hatte sie die Sache offenbar noch gar nicht betrachtet. Schließlich raffte sie sich zu einer Antwort auf.
    »Keinesfalls«, meinte sie schließlich.
    »Dann bin ich doch nicht viel mehr als ein Wartungsroboter. Ich verspreche, das Wort nur für die Kommunikation mit dem Computer einzusetzen und anschließend aus meinem Speicher zu löschen.« Trooid hoffte, sie damit überzeugen zu können, denn die Zeit drängte. Er erkannte schnell, dass auch DiMersi und Sentenza ohnmächtig geworden waren. Nicht mehr lange, dann würde auch die Kraft der Energiezellen in der Trage nicht mehr ausreichen, um die Patientin in einer erträglichen Lage zu halten.
    »Welche Sicherheit habe ich?«, fragte die Verletzte.
    »Keine – außer der, dass wir alle überleben werden und ich von einem anständigen Intelligenzwesen programmiert wurde. Die Rettungsabteilung des Raumcorps wird zu jedem Zeitpunkt für eine entsprechende Untersuchung offen sein, das kann ich versprechen.« Bei sich hoffte der Droid, dass er in diesem
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