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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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Jack Ellerman, lebte irgendwo in Toronto. Max hörte diesen Namen zum ersten Mal. Er betrachtete den Umschlag mit dem Geld und der Kreditkarte. Wenn Dad allerdings pleite war, was sollte dann das alles? Auf einmal sah er das Symbol auf dem Umschlag. Eine kleine Zeichnung einer ägyptischen Hieroglyphe – die schakalköpfigeFigur des Anubis, Gott der Unterwelt. Die Unterwelt. Das Verborgene. Sein Dad wollte ihm sagen, dass er den Inhalt des Umschlags verstecken sollte. Max schob das Geld und die Kreditkarte unter seine Jacke, bevor er sich umwandte. Jackson stand direkt hinter ihm. Hatte er beobachtet, wie Max den Umschlag versteckte?
    »Alles in Ordnung, Max?«
    Max hielt den USB-Stick und den Brief in die Höhe. »Sieht ganz so aus, als ob Dad pleite wäre und mich nach Kanada schickt, wo ich gar nicht hinwill.«
    Mr Jackson legte Max tröstend einen Arm um die Schultern, während er den Brief las. »Verstehe. Gut, genau für so was gibt’s ja unseren Fonds. Davon können wir dein Flugticket bezahlen. Und in deinem eigenen Schulfond ist noch genug Geld, mit dem du für das restliche Schuljahr über die Runden kommst. Und dann setzen wir uns zusammen und überlegen uns was, Max. Viele Jungen hier bekommen ein Stipendium. Wir werden dich ganz sicher nicht wegschicken.«
    Max lächelte, schüttelte aber den Kopf. »Ich werde mir Dads Nachricht anhören und dann tun, was er für richtig hält.«
    Sie machten sich an den langen Aufstieg aus dem Gewölbe – aus der Unterwelt –, und Max fiel ein, dass Anubis auch der ägyptische Totengott war.
     
    Max verabschiedete sich von Sayid und dessen Mutter, dann fuhr ihn Mr Peterson zum Bahnhof. Drei Stunden später war Max in London. In dem mittelgroßen Rucksack, den er bei sich hatte, steckte alles, was er brauchte – kaum mehr als frische Sachen zum Wechseln. Er hatte sich die Aufnahme mit der Stimme seines Vaters drei- oder viermal angehört. Sie dauerte bloß zwanzig Minuten. Und sie enthielt keine Andeutungen,keinerlei Hinweise darauf, was sein Dad womöglich auf sich hatte zukommen sehen. Hauptsächlich sprach er von Mum und davon, wie sehr sie beide ihn geliebt hatten, und dass sein Dad hoffte, diese Schule wäre die richtige Entscheidung gewesen … und dass er Max sehr vermisste. Es war alles ein bisschen vage. Doch die geheime Botschaft auf dem Umschlag hatte Max’ Wachsamkeit geschärft.
     
    Als Max aus dem Intercity ausstieg, ging er zunächst in Richtung des Bahnsteigs, auf dem der Express zum Flughafen Heathrow abfuhr. An einem Imbiss machte er kurz halt, lief einmal um den Stand herum und ging dann zurück zu dem kurzen Tunnel, der zu einem Taxistand führte. Dort hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet, und Max blieb stehen, um sich unauffällig umzuschauen, ob ihm jemand gefolgt war. Dann marschierte er wieder eilig ins Bahnhofsgebäude hinein und nahm die Rolltreppe zur U-Bahn. Er hielt die Augen offen. Von den Gesichtern ringsum kam ihm keines bekannt vor. Doch dann fiel sein Blick auf einen Mann, etwa Mitte zwanzig, ein Student vielleicht, der ein bisschen abgerissen aussah, und iPod hörte. Seine schlecht geschnittenen Haare und seine abgetragenen Sachen passten gut zusammen, aber er trug, wie Max erkennen konnte, eine teuer aussehende Uhr, auf die er häufig blickte. Max ging auf, dass er den Mann bereits zuvor auf dem Bahnsteig gesehen hatte.
    Er quetschte sich in den U-Bahn-Waggon und der iPod-Mann stieg durch eine andere Tür in dasselbe Abteil ein.
    Mit geschärften Sinnen ließ Max den Blick jetzt in beide Richtungen durch den ganzen Wagen wandern. Er sah eine Frau mittleren Alters, ziemlich schick gekleidet, mit einer teuren Handtasche über der Schulter, und ihm fiel ein, dass er sieungefähr zehn Plätze vor sich in der Taxischlange gesehen hatte.
    Warum wurde er beschattet? Waren sie hinter irgendetwas her, was in seinem Besitz war? Aber was konnte das sein? Und warum hätten sie ihn umbringen wollen, wenn er etwas besaß, worauf sie scharf waren? Das ergab alles keinen Sinn. Jedenfalls noch nicht. Wichtig war jetzt, dafür zu sorgen, dass ihm niemand zu der Kontaktperson seines Vaters folgte.
    Der Zug hielt an der Station Charing Cross, wo das übliche Geschiebe und Gedränge herrschte, als weitere Passagiere in den Zug einstiegen. Max entging nichts. Der iPod-Mann bemühte sich, Max nicht aus den Augen zu verlieren, dabei wagte er es aber nur, ihn von der Seite anzuschauen, damit kein direkter Blickkontakt entstand. Die Frau mit
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