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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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Papier eingedrungen ist. Es kann Wochen dauern, bis es uns gelingt, die Seiten zu trennen.«
    »Finden sich denn überhaupt keine Anhaltspunkte in Dads Notizen?«, fragte Max hoffnungsvoll.
    »Ich habe noch nichts Auffälliges entdeckt, die Notizen sind so unvollständig, dass ich mir noch keinen Reim darauf machen kann.« Farentino nippte an seinem Wein. »Aber der Ort, an dem der Buschmann sie abgeliefert hat, ist Hunderte Kilometer von der Stelle entfernt, an der dein Vater meiner Vermutung nach gearbeitet hat.«
    »Hat schon jemand nach ihm gesucht?«
    Farentino zuckte zusammen. Er wickelte eine seiner teuren Zigarren aus, drehte sie zwischen den Fingern und schnupperte daran. Max wartete. Farentino zögerte seine Antwort hinaus.
    »Angelo, sagen Sie es mir.«
    Offenbar überlegte Farentino, ob er Max reinen Wein einschenken sollte. Er schaute dem Jungen fest in die Augen und fasste dann einen Entschluss.
    »Niemand sucht ihn. Nicht wirklich. Ich habe alles unternommen, was in meiner Macht stand. Das Außenministerium hat die örtliche Polizei und die Wildhüter gebeten, die Augen offen zu halten.« Nervös befingerte er die Zigarre und steckte sie zwischen seine Lippen. Max war klar, dass das noch nicht alles gewesen war, und spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Vielleicht war die Pizza doch keine so gute Idee gewesen.
    Farentino schlug eine Mappe auf, die auf seinem Schreibtisch lag, und zeigte Max ein paar Berichte und Zeitungsausschnitte über ein international tätiges Forschungsunternehmen namens Shaka Spear Explorations . Auf allen Fotos war ein Mann abgebildet, der so groß und kräftig aussah wie ein Rugbyspieler. Er glich einem Maori, nur dass er den Schädel kahl geschoren hatte und oben einen Haarknoten trug wie die chinesischen Krieger, die Max aus Filmen kannte.
    »Das ist Shaka Chang«, sagte Farentino. »Sein Vater war ein Zulu, seine Mutter Chinesin. Er hat Verbindungen, da würde der Präsident der Vereinigten Staaten vor Neid erblassen. Als Geschäftsmann steht er in dem Ruf, Angst und Schrecken zu verbreiten, aber er hat auch ungeheuer viel für sozial Benachteiligte geleistet, deshalb ist er so gut wie unantastbar.«
    Max betrachtete den Mann, der in einem der größten Forschungsunternehmen der Welt die Zügel in der Hand hielt. Shaka Chang lächelte auf keinem der Fotos.
    »Namibia hat enorme Diamantenvorkommen im Boden. Hat Dad danach gesucht?«, fragte Max.
    »Nein. Dort soll ein Staudamm gebaut werden, und darüberist es zu großen Kontroversen gekommen. Nicht alle sind über dieses Vorhaben erfreut. Ökologen wollen den Staudamm verhindern. Er soll an riesige Wasserkraftanlagen gekoppelt werden und eine Menge Reichtum ins Land bringen. Das Projekt ist milliardenschwer. Shaka Chang ist der Drahtzieher.«
    »Wenn der Staudamm bereits geplant ist, was macht Dad dann dort?«
    »Das weiß ich auch nicht so genau«, erwiderte Farentino besorgt. »Mir ist bloß bekannt, dass bei einer Realisierung des Projektes nicht nur alte Grabstätten der Buschmänner über flutet, sondern auch das einzigartige Ökosystem Namibias zerstört werden. Deshalb hat dein Vater nach Aquiferen gesucht.«
    »Was ist das?«, sagte Max.
    »Du musst dir die tief in der Erde liegenden Gesteinsschichten vorstellen. Ein Aquifer ist so etwas Ähnliches wie ein Bienenstock aus Stein. Und in all den Furchen und Löchern lagert fossiles Wasser. Wasser kann in der Wildnis kostbarer sein als Diamanten, und wenn dein Dad unterirdische Flüsse oder Wasserdepots in der Erde gefunden haben sollte, könnte das Mr Chang gewaltige Kopfschmerzen bereiten.«
    »Daher wollte Dad, dass Sie die Notizen erhalten. Vielleicht denkt dieser Shaka Chang ja, Dad hätte mir auch was geschickt. Deshalb der Mordanschlag auf mich. Und auch die Durchsuchung meines Zimmers.«
    Farentino schüttelte den Kopf. »Möglich, aber wir haben nicht die leiseste Ahnung, wonach sie dort gesucht haben könnten, oder?«
    »Nein«, sagte Max.
    Farentino sah Max durchdringend an. »Max, hat dein Vater dir irgendwelche Hinweise gegeben, irgendetwas, woraus du schließen könntest, was er in Namibia gefunden hat?«
    Max überlegte, welche Informationen er hatte. Er sollte Farentino erzählen, dass er glaubte, Hinweise zu haben, die er bislang noch nicht entschlüsseln konnte. Warum also tat er es nicht? Eine innere Stimme riet ihm, seine Überlegungen für sich zu behalten. Vertrau niemandem. Nicht mal Farentino? Niemandem. Noch nicht.
    Max fühlte sich bei all
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