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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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schreitet eben voran«, sagte Risky. Sie musste offensichtlich hart mit sich ringen, um höflich zu bleiben. Aber genauso offensichtlich wollte sie nicht durch einen Streit mit Odin und den anderen aufgehalten werden. »Das ist das Geld, Odin. Ich lüge nicht.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Dietmar. »Sie sind böse, und böse Kreaturen schrecken vor Lügen nicht zurück.«
    Dieses Mal gefiel Mack Dietmars Direktheit. Denn Odin schien nicht überzeugt und Thor sah sich die ganze Zeit hektisch um, als warte er auf etwas oder jemanden.
    Schließlich fragte Thor: »Wo sind sie?«
    Ein ungeduldiges Knurren stieg aus Riskys makellosem weißen Hals. »Sie erwarten dich«, erklärte Risky aalglatt – zu aalglatt. »Sie freuen sich schon, dich zu treffen, Thor.«
    »Tun sie das?« Der Donnergott sah zufrieden aus.
    Mack roch, dass da etwas faul war. »Wer denn?«
    Thor grinste. »Led Zeppelin. Ich hab einen Gig mit Led Zeppelin.«
    Risky zog den Bluff einfach durch. »Ja, richtig, und die Band nimmt dich gleich mit, sobald ich diese kleine Angelegenheit hier geklärt habe.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Mack. »Die haben sich schon vor Jahren getrennt. Und der Schlagzeuger ist tot!«
    Risky griff an, schnell wie eine Kobra. Sie warf sich mit gebleckten Zähnen auf Mack. Bevor Mack sich rühren konnte, hatte sie ihn schon in ihren mächtigen Klauen. »Jetzt reicht’s!«
    »Wirf mich!«, rief eine piepsige Stimme.
    Eine kleine, aber oberkörperfreie, muskulöse Person flog durch die Luft. Stefan landete auf Riskys Gesicht, packte sich mit jeder winzigen Hand eine perfekt gebogene Augenbraue und trat Risky mit seinen niedlichen kleinen Füßen auf die Zähne.
    »Runter von mir!«, kreischte Risky.
    »Du hast mich angelogen!«, wütete Thor.
    » WEG HIER !«, rief Stefan. Aber es hörte sich eher an wie »Weg hier!«
    Mack wetzte los. Und die anderen hinterher. Sie rannten im Kreis durch den runden Raum.
    Risky packte Stefan und schleuderte ihn wie eine Stoffpuppe von sich. Er wirbelte durch die Luft, und Jarrah schrie: »Stefan!«
    Stefan landete mit einem Plupp im am weitesten entfernten Becken und verschwand.
    Jetzt gab es keine andere Möglichkeit. Mack musste hinterher. Er rannte, riss eine vor Schreck gelähmte Jarrah mit sich, schrie: »Spring!« und tauchte Stefan nach.
    Er glitt durch die Blasenmembran – dieses schöne Kompositum könnte man übrigens noch zu Blasembram zusammenziehen – und landete in einem Kreis aus hohen Steinen.
    Mack wusste sofort, wo er war. Er hatte schon Bilder davon gesehen.

32
    N iemand weiß genau, wofür Stonehenge gut ist. Aber es ist sicher nicht dafür errichtet worden, was nun dort geschah.
    Beim Thema Stonehenge unterbrechen wir kurz. Stonehenge ist eine Ansammlung von Steinen, die ein Henge bilden. Aber das ist nicht besonders hilfreich, denn niemand weiß, was ein Henge ist. Also noch mal von vorn.
    Vor ungefähr, sagen wir, fünftausend Jahren kamen ein paar primitive Bretonen auf die Idee, einen großen Steinkreis zu bauen. Warum? Das weiß niemand. Vielleicht wollten sie eine Art Kalender bauen. Heute stellen wir Kalender aus Papier und Justin-Bieber-Fotos her. Damals aber gab es keinen Justin Bieber, denn jeder, der so süß und rehgleich und verletzlich wie Justin Bieber aussah, wurde gleich gegrillt.
    Was, wenn man mal drüber nachdenkt, gar nicht so … na ja, lassen wir das.
    Jedenfalls haben sie einen großen kreisrunden Graben ausgehoben. Und dann haben sie wahrscheinlich getanzt und ihren heidnischen Göttern ein paar Bieber geopfert.
    Ein paar tausend Jahre weitergespult, also vor etwa dreitausend Jahren, entschied dann ein namenloser visionärer Heide: »Dieser alte Erdwall ist langweilig. Wir könnten doch einen viel besseren bauen. Das gefällt sicher auch den Mädels.«
    »Genial«, riefen die anderen Heiden.
    Und sie fingen an zu bauen. Sie nahmen richtig große Steine, wohl fünf Meter hoch. Oder, wie man damals sagte, zwei Nowitzki-Längen.
    Sie bauten einen hübschen Kreis aus riesigen Steinen und legten dann noch riesige horizontale Steine als Sturz drauf, wie bei einer Tür.
    Und wenn man einen Schritt zurücktrat und sich das Ganze anschaute, dachte man: »Also, wenn man jetzt noch ein Kuppeldach draufsetzt, sieht es aus wie das Jefferson Memorial in Washington. Oder wie –«
    Und dann opferten einen die Heiden, weil man den Unterschied zwischen neolithischer und neoklassizistischer Architektur nicht kannte.
    Gerade bei baugeschichtlicher Ignoranz
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