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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Autoren: Arthur Schurig
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da zerbrach die große Segelstange, und man mußte wieder umkehren. Um den Schaden auszubessern, brauchte man drei Tage. Danach lief das Schiff bei gutem Wind aufs neue aus. Als es in zwei Nächten und einem Tage 50 Stunden zurückgelegt hatte, brach ein starker Gegenwind aus, und der Fockmast ging entzwei. Nicht ohne Mühe erreichte man Truxillo wieder.
    Cortes vermeinte in der dreimal vereitelten Ausreise eine Weisung Gottes sehen zu müssen, und so glaubte er, dieses Land nicht mehr verlassen zu sollen. Er entschloß sich, mit dem Schiffe, auf dem ihm die Abreise nicht vergönnt war, einen seiner Diener namens Martin Dorantes nach Panuko zu schicken, mit Briefen an Getreue daselbst, zugleich mit einer Vollmacht für Franz von Las Casas, kraft deren er alles widerrufen sollte, was Cortes zugunsten anderer in der Statthalterschaft angeordnet hatte.
    Mit diesem Schiffe gingen auch mehrere Kavaliere und angesehene Leute ab, die der Versicherung des Boten, Cortes sei noch am Leben, Nachdruck verleihen sollten. Dorantes entledigte sich, nicht ohne Gefahr, seines Auftrages. Ungeachtet, daß Las Casas inzwischen nach Hispanlen abgesegelt war, brachte er es doch zuwege, daß man seiner Nachricht vollen Glauben beimaß.
Zehntes Kapitel
    Nachdem dieses Schiff unter Segel gegangen war, beauftragte Cortes den Hernando von Saavedra, einen Erkundungszug in das Innere des Landes zu unternehmen. Saavedra zog mit 30 Schützen und 30 Reitern 35 Wegstunden weit durch ein Tal, das eine überaus fruchtbare Sohle hatte und eine Menge Ortschaften enthielt, alle mit Nahrungsmitteln und Futter wohlversehen. Er gewann viele dieser Orte für einenfreundschaftlichen Verkehr mit den Hispaniern, so daß sich alsbald 20 Häuptlinge bei Cortes einstellten und ihm ihre Freundschaft anboten. Auch sandten sie täglich Eßwaren zum Verkauf und Tausch nach Truxillo. Nur die Häuptlinge von Papaika und Chapaxina verharrten in Widerspenstigkeit, wenngleich auch aus ihren Orten Leute nach dem Markte der Stadt kamen. Beide Orte wurden mit Gewalt unterworfen. Pizakura, der Häuptling von Papaika, sollte erst gehängt werden; aber schließlich ward er begnadigt.
    Um diese Zeit kamen Leute von Gonzalo von Sandoval aus Nako in Truxillo an und meldeten dem Cortes, daß ein Hauptmann des Franz Hernandez, des Stellvertreters des Pedrarias, daselbst eingetroffen sei auf dem Marsche nach der Andreas-Bai. Cortes möge an Franz Hernandez schreiben und ihn auffordern, unabhängig von Pedrarias für die Krone zu wirken. Die Leute des Sondertrupps fügten sich bereits nicht mehr, in der Meinung, Franz Hernandez sei selbständig. Obgleich derlei in den Kolonien gang und gäbe war, daß sich Unterfuhrer bei Gelegenheit selbständig machten, so schrieb Cortes doch im entgegengesetzten Sinne an Franz Hernandez und ermahnte ihn, seine Sache so lange noch im Namen des Pedrarias zu machen, bis eine Allerhöchste Entscheidung eingetroffen sei. Gleichwohl war dieser Briefwechsel eine der Ursachen, daß Pedrarias dem Franz Hernandez in der Folge den Kopf abschlagen ließ.
    Gleichzeitig trafen Leute ein aus der Landschaft Huistlato, die 35 Meilen (200 km) von Truxillo entfernt liegt, und brachten dem Cortes eine Beschwerde vor, daß ein Haufen Hispanier in ihr Land eingefallen sei und ihnen Weiber, Feldarbeiter und alles mögliche andere weggeschleppt hätte. Er möge ihnen doch Hilfe schicken. Der Generalkapitän, der bereits durch Saavedra von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt worden war, sandte einen Richter mit zweien von den Beschwerdeführern an Gabriel von Rojas, den erwähnten Hauptmann des Franz Hernandes,mit der schriftlichen Aufforderung, unverzüglich seine Leute aus dem Gebiete von Huistlato zurückzuziehen und die Verschleppten wieder in Freiheit zu setzen. Dies geschah, und Rojas marschierte wieder zu Franz Hernandez zurück, dem er sehr gelegen kam, denn er war mit zwei seiner Hauptleute nicht mehr ganz einig. Sie hatten seine Absicht, von Pedrarias abzufallen und sich selbständig zu machen, gemerkt und wollten ihm keine Folgschaft mehr leisten.
    Diese Uneinigkeit unter den Hispaniern in Nikaragua, dem so reichen Nachbarlande, bestimmte den Cortes, in Person einen Zug dahin zu unternehmen. Er traf die nötigen Vorkehrungen und ließ vor allem den Weg dorthin, der über ein wildes Gebirge führte, instandsetzen.
Elftes Kapitel
    Während Cortes hiermit beschäftigt war, langte der Franziskaner Diego von Altamira, ein Vetter von ihm, ein Mann von viel
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