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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Autoren: Arthur Schurig
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waren alle neu erbaut und gehörten den Handelsleuten zu Akalan. Übrigens waren sämtliche Bewohner weggelaufen.
    Von da kam das Heer nach Azuzulin, das völlig verlassen war und auch keinerlei Lebensmittel bot. Man durchstreifte die Umgegend, um jemanden aufzutreiben, der den weiteren Weg nach Nito hätte zeigen können, aber man fand niemanden.
    Cortes war in großer Verlegenheit. Er mochte seinen Kompaß noch so oft zur Hand nehmen: die Nadel wies ihm keinen Weg weder durch das hohe Gebirge, das ihm von allen Seiten entgegenstarrte, noch durch die menschenleere Einöde. Da schickte das Glück einen jungen Indianer aus den Bergen her, der sofort festgenommen ward.
    Dieser Bursche führte das Heer in den nächsten beiden Tagen nach einer Ortschaft der Landschaft Tuniha, die Cortes auf seiner indianischen Karte eingezeichnet fand.
    Von hier aus diente ein altes Männchen als Führer, bei dem man vor dem Ausreißen sicher war. In wiederum zwei Tagemärschen kam man in eine Ortschaft, wo man vier Männer vorfand. Alle übrigen waren auf und davon. Diese Leute sagten aus, der Ort Nito, wo die Hispanier wären, sei nur zwei Tagemärsche weit. Es war keine gute Raststätte. Man starb fast des Hungers, denn es gab nichts zu essen als grüne Palmennüsse und Schweinefleisch, zu dem aber das Salz fehlte. Auch diese Nahrung war nur kärglich vorhanden.
Siebentes Kapitel
    Überzeugt, daß er nicht mehr fern von Nito war, sandte Cortes 15 Mann mit einem der vier Indianer ab, um zu versuchen, einen Hispanier oder sonstwen in die Hände zu bekommen. Er wollte Näheres über die Niederlassung, ihre Bewohner und die Anzahl der Hispanier daselbst in Erfahrung bringen.
    Dieser Trupp kam an einen großen Strom und bemächtigte sich dort einer indianischen Handelszille. In dieser blieben sie zwei Tage auf der Lauer. Schließlich bemerkte man vier Hispanier, die vom Fischfang zurückkehrten. Festgenommen, sagten selbige aus, in Nito befänden sich 60 Hispanier nebst 20 Frauen. Die meisten kränkelten. Sie ständen unter Gil Gonzalez. Den Befehl führe Diego Nieto. Christoval von Olid wäre nicht mehr am Leben. Franz von La Casas aber und Gil Gonzalezvon Avila, die ihm den Garaus gemacht hätten, seien auf der Reise nach Mexiko, und zwar über Guatemala, den Standort des Pedro von Alvarado.
    Cortes war hocherfreut über diese Nachrichten. Sogleich schrieb er dem Nieto und sagte ihm seine Ankunft an. Zugleich teilte er ihm mit, daß er ihn zu sprechen wünsche und daß er die nötigen Barken zum Übergang am Strom bereit halten solle. Darauf setzte er sich in Marsch.
    Drei volle Tage brauchte er für seine Person, bis er in Nito ankam. Das Heer legte den Weg in fünf Tagen zurück, weil der Stromübergang viel Zelt wegnahm, denn man hatte nur zwei oder drei Fahrzeuge dazu.
    Die Ankunft des Generalkapitäns war ein Freudenfest. Fast alle Bewohner waren krank. Auch hatten sie Mangel an Nahrungsmitteln. Es war daher die erste Sorge des Cortes, solche herbeizuschaffen. Er sandte nach allen Richtungen Mannschaften aus, aber ohne Erfolg. Es gab nur ein paar Schweine, sonst nichts als Wurzeln und Kräuter. Ohne Zweifel wäre die ganze Mannschaft am Hunger zugrunde gegangen, wenn nicht zufällig ein Schiff an diese Küste gekommen wäre, das – ungerechnet die Seeleute – 30 Hispanier, 13 Pferde, 65 Schweine, 12 Fässer Pökelfleisch und eine Menge Mais an Bord hatte. Cortes kaufte das Schiff samt der Ladung.
    Sodann ließ er eine Karavelle, die im Hafen lag, wieder instand setzen und baute aus den Trümmern eines anderen Schiffes eine Brigantine, so daß er, wenn er wollte, unter Segel gehen konnte. Man kann nicht genug staunen, wie tätig Cortes jederzeit war, und mit welchem Eifer er alles, was er einmal angriff, auch zuwege brachte.
    Erst seitdem sich Cortes in Nito befand, wagten sich die Ansiedler in das Innere des Landes. Cortes gewann nun sehr bald die Überzeugung, daß die Lage der Siedelung schlecht war. Er befahl daher, die drei Schiffe segelfertig zu machen, um nach der Andreas-Bai zu fahren. Zugleich erhielt Gonzalovon Sandoval den Auftrag, mit seiner Mannschaft und seinen Pferden mit Ausnahme von zweien nach Nako zu marschieren, um die Hispanier daselbst, die seit Olids Tod in einer Art herrenlosem Zustande waren, von neuem in Zucht und Ordnung zu bringen.
    Indes wollte Cortes nicht eher in See gehen, als bis er einen größeren Vorrat an Lebensmitteln besaß, um nicht Mangel zu leiden, wenn er länger auf dem Wasser bleiben
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