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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Autoren: Arthur Schurig
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Cortes es wünsche, wolle erihm einen Wegführer stellen, weil der Weg dorthin durch ein schlimmes Gebirge gehe. Überhaupt sei der Seeweg dahin vorzuziehen.
    Cortes dankte dem Fürsten für seine Auskunft und sein Angebot. Sodann legte er ihm dar, warum er auch weiterhin zu Lande marschieren wollte. Die Schiffe hierzulande seien zu klein, um so viele Pferde, Mannschaft und Gepäck zu befördern.
    Ferner erkundigte er sich, wie sein Heer am bequemsten über den See gelange. Kanek sagte, drei Stunden vom Lagerort gäbe es eine seichte Stelle. Zugleich bat er den Cortes, er möge mit ihm in die Stadt kommen, während das Heer nach dieser Stelle marschiere.
    Obgleich man ihm allgemein davon abriet, nahm Cortes die Einladung an und folgte dem Fürsten in dessen Stadt, nur begleitet von zwanzig Schützen. Es war in der Tat eine Verwegenheit sondergleichen, indes hatte sie keine schlimmen Folgen. Cortes ward von der Bevölkerung mit großem Jubel aufgenommen und blieb den ganzen Tag in der Stadt. Während seiner Anwesenheit sind eine Menge Götzenbilder verbrannt worden. Am Abend machte er sich, vom Wegführer geleitet, wieder auf und gelangte in das Lager, das inzwischen an die seichte Stelle des Sees verlegt worden war.
Sechstes Kapitel
    Tags darauf ging der Marsch durch gutes ebenes Land. Unterwegs wurden anderthalb Dutzend Damhirsche mit den Lanzen erlegt. Die Jagd hatte aber zwei der Pferde dermaßen angestrengt, daß sie umstanden. Auch stieß man auf einen Trupp Indianer, die einen toten Löwen trugen. Die Hispanier wunderten sich nicht wenig darüber, daß vier schwächliche Burschen ein solches Tier mit ihren Pfeilen erlegt hatten.
    Das Heer erreichte nun eine große Einbuchtung des Meeres. Der Ort, der das Ziel des Marsches war, lag gerade auf dementgegengesetzten Gestade, und es fehlte an Mitteln, um über das Wasser zu kommen. Man sah auch, wie drüben die Eingeborenen in Unordnung und Hast mit ihren Habseligkeiten in die Berge flüchteten. Es näherten sich jedoch den Hispaniern zwei Indianer in einem Kahne. Sie hatten ein Dutzend Truthühner mit, waren aber nicht zu bewegen, auf das Land zu kommen. Offenbar war es ihre Absicht, das Heer so lange aufzuhalten, bis sich die Einwohner mit ihren Sachen in Sicherheit gebracht hätten.
    Während sie sich vom Wasser her mit den Hispantern unterredeten, stieß einer dieser seinem Roß die Sporen in die Weichen und schwamm an den Kahn heran. Die Insassen vergaßen vor Schreck das Rudern. Alsbald kamen noch etliche Hispanier herbei, die gute Schwimmer waren, und so bemächtigte man sich des Kahnes. Die beiden Indianer mußten nun den Landweg zu ihrem Orte zeigen.
    Nach einem mühseligen Marsche von acht Stunden um die ganze Bucht herum gelangte man nach der Ortschaft. Die Bewohner waren alle fort; es fanden sich aber Nahrungsmittel in Menge vor. Hier rastete man vier Tage. Der Ort hieß Tlesean. Beim Abmarsch nahm man Unterhalt auf sechs Tage mit, da man nach Aussage der beiden Einheimischen so lange durch unbewohntes Land zu marschleren hatte. Nachtquartier fand das Heer sechs Wegstunden (33½ km) weiter in einem Hof, in dem die Handelsleute zu übernachten pflegten. Hier machten die Hispanier einen Rasttag, da das Muttergottesfest (Mariä Verkündigung, 25. März l525) war. Im Fluß fing man eine Menge Elsen. Dieser Fischfang war ebenso nützlich wie ergötzlich.
    Am folgenden Tage ging der Marsch neun Wegstunden (50 km) weiter, immer durch die Ebene, wobei sieben Stück Wild erlegt wurden. Danach gelangte man aber an einen schlimmen Gebirgspaß. Bei dem zweistündigen Marsch hinauf und hinunter verloren alle Pferde ihre Eisen, so daß man hinterher einen Tag rasten mußte, um die Tiere neu zu beschlagen.
    Am Tage darauf marschierte das Heer bis zu einer Meierei namens Axunkapuin, die dem Fürsten Kanek gehörte. Hier verblieb man zwei Tage.
    Das nächste Quartier war in Taxaitetl, einer Farm des Häuptlings von Tlesean, Amohan mit Namen. Hier gab es eine Menge Obst und grünen Mais. Auch bekam man Wegführer.
    Tags darauf zog man zunächst zwei Stunden lang bequem durch die Ebene, dann aber ging der Weg in wildes Gebirg hinein und lief darin acht Meilen (44½ km) weit fort, was dem Heere nicht weniger als acht Tagemärsche kostete. Es gingen dabei 68 Pferde zugrunde, die sich durch Sturz die Sehnen zerschnitten. Auch die übrigen Pferde, die davonkamen, befanden sich in einem kläglichen Zustande, so daß sie noch Monate lang kaum laufen konnten. Es regnete überdies
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