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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Autoren: Arthur Schurig
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deren Schiffe geschleppt würden, wie das häufig geschähe. Cortes versprach ihnen seinen festen Beistand. Damit waren die Unternehmungen eines Moreno und Juan Ruano gemeint, von denen in der Folge die Rede sein wird.
    Um diese Zeit sandte Cortes vier Schiffe – und zwar drei von denen, die er mitgebracht hatte, und eine Karavelle von den unlängst erwähnten – nach Neu-Hispanien, um die Kranken dorthin zu bringen. Sie nahmen auch ein Schreiben nach Mexiko mit, worin stand, daß der Generalkapitän genötigt sei, im Dienste des Kaisers noch eine Zeit in Honduras zu verweilen. Auch ermahnte er die Zurückgelassenen, gut Ordnung und Eintracht zu halten.
    Von diesen Schiffen stellte er eines unter den Befehl seinesVetters Juan von Avalos, mit dem Auftrage, 60 Hispanier unterwegs aufzunehmen, die ein gewisser Valenzuela, der an der Bai von Triunfo de la Cruz geplündert hatte, auf der Insel Kozumel hilflos zurückgelassen hatte. Avalos vollführte seinen Auftrag, aber er scheiterte dann mit seinem Schiffe am Vorgebirge Sankt Anton an der Küste Kubas, wobei er mit der Mehrzahl seiner Mannschaft ums Leben kam. Nur etwa 40 Mann retteten sich an das Land, aber auch von diesen starben alle bis auf 45 auf dem Marsche durch die Insel. Sich von Kräutern nährend, gelang es ihnen, nach Guaniguanigo zu kommen. So kostete eine einzige Fahrt 80 Hispaniern das Leben, die Indianer gar nicht gerechnet.
    Die Brigantine ward nach der Insel Hispaniola (Haiti) geschickt, mit dem Auftrag, der Königlichen Audiencia einen Bericht des Cortes über das Schicksal des Christoval von Olid und den Zug nach Honduras zu überbringen, zugleich auch ein Gesuch, man möge dem Moreno den Befehl erteilen, die in Papaika und Chapaxina weggeschleppten Indianer herauszugeben.
    Die beiden anderen Schiffe waren nach Jamaika und nach Trinidad (auf Kuba) beordert, um daselbst Pökelfleisch, Schiffsbrot und Kleidungsstücke zu holen. Sie hatten eine böse Fahrt, erreichten aber ihr Ziel.
Neuntes Kapitel
    Wie nun täglich neue Gerüchte kamen, Cortes wäre nicht mehr am Leben, da beschloß die Königliche Audiencia, sich hierüber Gewißheit zu verschaffen, und gab einem Schiffe, das mit mehreren Handelsleuten, 32 Pferden, Sattelzeug und vielen anderen Waren nach Neu-Hispanien ging, den Auftrag, sich genau zu erkundigen.
    Als dieses Schiff durch die Brigantine erfuhr, daß der Generalkapitän noch am Leben war und sich an der Küste vonHonduras aufhielt, änderte es seine Fahrtrichtung und fuhr nach Truxillo, wo es einen besseren Absatz seiner Ladung erhoffte. Durch diese Gelegenheit sandte der Rat Alonso Zuazo einen Brief an Cortes, worin er ihm die große Unordnung vermeldete, die in Mexiko vorging, und daß das Gerücht, er wäre tot, allgemein verbreitet und von gewissen Leuten mit Behagen aufgenommen worden sei. Alonso von Estrada und Rodrigö von Albornoz lägen im Gefängnis, Rodrigo von La Paz wäre gehängt worden. Sodann habe man andere Richter und Beamte eingesetzt, ihn selbst aber festgenommen und nach Kuba gebracht.
    Dieses Schreiben schlug den Cortes fast zu Boden. »So geht's, wenn der Bauer aufs Roß kommt!« rief er aus. »Es ist mir recht geschehen. Ich habe Leuten ohne Verdienst zu Ehren verholfen und andere übergangen, die ihr Leben lang nicht von mir gewichen sind!«
    Er zog sich in sein Gemach zurück, um sich die Sache zu überlegen und seinen Tränen freien Lauf zu lassen, vermochte aber zu keinem Entschluß zu kommen, indem er sich unklar war, ob er in Person nach Mexiko gehen oder jemanden hinschicken sollte. Er wollte das schöne Land, in dem er sich befand, nicht gern im Stiche lassen. Endlich entschied er sich aber dahin, daß die Erhaltung von Mexiko über alles andere gehe und daß er persönlich dort erscheinen müsse, um dem Unfug daselbst ein Ende zu machen.
    Nunmehr bestimmte er, daß sein Vetter Hernando von Saavedra mit 50 hispanischen Schützen und 35 Rettern in Truxillo zurückbleiben und Gonzalo von Sandoval mit seiner Mannschaft von Nako über Guatemala nach Neu-Hispanien marschieren solle. Er selbst begab sich an Bord des Schiffes, das die Unglücksbotschaft gebracht hatte, um nach Medellin zu segeln. Aber gerade als man den letzten Anker lichten wollte, schlug das Wetter plötzlich um, so daß man nicht unter Segel gehen konnte. Nach zwei Tagen ging Cortes abermals zu Schiff,worauf die Anker gelichtet wurden und die Abreise unter dem prächtigsten Wetter vonstatten ging. Man war aber noch keine zwei Stunden weit,
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