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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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war richtig überrascht, als Markos erschien, und das um so mehr, da sein Pflegevater offenbar gar nichts Besonderes dabei fand. Gavin kehrte mit Lenisa und Dame Jarmilla zurück, und bei ihnen war Alastair.
»Alastair! Ich freue mich, daß du aufstehen konntest«, sagte Conn.
Dame Jarmilla bemerkte ärgerlich: »Er sollte aber nicht aufstehen, er ist immer noch so schwach wie ein Kätzchen.«
Erminie erklärte schnell, was sie vorhatte: Sie wollte alle wilden Tiere, die sie finden konnte, so umwandeln, daß sie einer Armee glichen. »Es würde kein Sprichwort darüber geben, wenn das nicht einmal jemandem gelungen wäre«, sagte sie.
»Von diesem laran habe ich noch nie gehört«, gestand Gavin.
»In früheren Zeiten war es bekannter als heute«, erklärte Erminie. »Vom Gestaltwandeln handeln viele Legenden, aber ich habe es noch nie gemacht. In meiner Familie hat es Männer und Frauen gegeben, die sich, wie es heißt, willentlich verwandeln konnten – in einen Wolf oder Falken oder ich weiß nicht was. Doch für Menschen ist das gefährlich. Wenn sie die Gestalt zu lange beibehalten, übernehmen sie Eigenschaften des betreffenden Tiers. Ein Teil davon ist natürlich nichts als Illusion; die Tiere werden nicht so menschlich sein, wie sie aussehen. Sie werden nicht fähig sein, andere Waffen zu tragen als solche, die ihnen die Natur verliehen hat. Und im Fall eines Kaninchens ist das nicht viel. Trotzdem können sie uns nützlich sein.«
»Ich weiß überhaupt nichts darüber«, sagte Conn, »aber wir werden für alles dankbar sein, was du tun kannst, um uns zu helfen. Wie willst du die Tiere zu fassen bekommen?«
»Ich kann sie zu mir rufen«, antwortete Erminie. »Ich glaube, das bringst du auch fertig. Willst du es versuchen?«
Aber Conn war in seinem Innersten zu erschüttert, als daß er irgend etwas dieser Art hätte versuchen wollen. Dankbar überließ er die Aufgabe einer leronis, die erfahrener war als er.
»Bringt sie jetzt zu mir, und ich will tun, was ich tun muß«, sagte Erminie, und offenbar verstand Storn sie. Er nahm seinen Sternenstein, und als Conn wenig später aus dem Fenster sah, füllte sich die Lichtung um das Gebäude schnell mit den wilden Tieren des Waldes.
Da waren Kaninchen und Rabbithorns, Igel und Eichhörnchen, und da waren zwei oder drei kleinere Tiere, die nicht einmal der im Wald aufgewachsene Conn kannte. Aber er erblickte auch Bären.
Erminie musterte sie alle, tief in Gedanken versunken. Nach einer Weile stand sie auf, ging hinaus und trat zwischen die Tiere. Die anderen folgten ihr. »Wenn ich sie verwandle, verschafft uns das nur die Illusion der Armee, die wir brauchen«, erklärte sie ihnen. »Die Kaninchen werden immer noch Kaninchen sein und weglaufen statt zu kämpfen, wenn sie bedroht werden.«
Aber was war mit den Bären? dachte Conn. Er und Fiona standen noch in engem Rapport, und sie sagte leise: »Ich hoffe, wenn die von Scathfell die Illusion einer großen Armee sehen, werden sie sich zurückziehen, ohne daß es zum Kampf kommt. Mir graust vor der Aufgabe, einen Bären in menschlicher Gestalt zu kontrollieren!«
Davor grauste es Conn auch. »Ganz gleich, in welcher Gestalt!« stimmte er ihr zu. Inzwischen hatte sich Erminie dem nächsten der Tiere genähert. Sie besprengte es mit etwas Wasser und sagte mit leiser Stimme: »Verlasse die Gestalt, die du trägst, und nimmt die Gestalt eines Menschen an.«
Das Tier stöhnte protestierend, streckte sich – und da stand ein kleiner Mann, in Braun und Grau gekleidet. Er hatte vorstehende Zähne und war im wesentlichen – wie Erminie gesagt hatte – immer noch ein Kaninchen. Doch zumindest äußerlich sah er wie ein Mensch aus. Nun wußte Conn, was sie wirklich gemeint hatte, als sie versprach, die Bären und Kaninchen gegen Scathfell zu bewaffnen.
Erminie hatte ihre Arbeit beendet, und es war, als stehe eine Armee vor ihnen – nur war es bloß eine Armee aus Tieren, das war Conn klar. Auch Alastair begriff es und meinte: »Sie können nicht richtig für mich kämpfen, auch nicht in menschlicher Gestalt…«
»Wir wollen hoffen, daß sie nicht zu kämpfen brauchen«, erwiderte Erminie. »Ich kann dir jedoch eine Leibwächterin geben, die dich tatsächlich mit ihrem Leben verteidigen wird.« Sie rief Juwel zu sich. Die alte Hündin kam, und wie Erminie es in Thendara getan hatte, sah sie ihr lange in die Augen. Dann besprengte sie auch die Hündin mit Wasser und sagte: »Verlasse die Gestalt, die du trägst, und nimm
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