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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht
Autoren: G. A. Aiken
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Kapitel 1
    »Der Leichnam wurde gestern Nacht entdeckt.«
    Mace Llewellyn schaute den Polizeiaktivitäten zu, die vor dem Haus seines Rudels vor sich gingen. Schon als er gesehen hatte, dass einer der Männer des Rudels auf dem Flughafen LaGuardia auf ihn wartete, hatte er gewusst, dass etwas nicht stimmte. Dennoch – zu hören, dass ein männliches Mitglied des Rudels mit weggepustetem Hinterkopf gefunden worden war, überraschte ihn. Aber nur einen Moment lang. Er zuckte die Achseln. »Und?«
    Shaw, einer der Neuzugänge des Rudels, lächelte. »Ich tue nur, was sie mir aufgetragen hat. Sie sagte, ich soll dich vom Flughafen abholen, und das habe ich gemacht.«
    Seufzend strich sich Mace mit der Hand über den Kopf. Verdammter Rudel-Mist. Er hatte keine Zeit für so etwas. Oder für sie . Seine Schwestern und Cousinen. Warteten in diesem Haus wie beschissene Königinnen der Serengeti. Sie hatten es immer noch nicht kapiert. Mace wollte das nicht mehr. An dem Tag, als er die Papiere unterschrieben hatte, die ihn zum Eigentum der United States Navy machten, hatte er aufgehört, zum Rudel zu gehören. Vierzehn Jahre im Dienst hatten ihn zu einem Mann mit einer Bestimmung gemacht.
    Im Moment hatte er zwei Ziele im Leben, und bei beiden ging es um seine Zukunft. Das erste würde ohne viele Probleme klappen. Er wollte ein eigenes Geschäft gründen. Die Finanzierung und einen Partner hatte er schon. Das zweite würde schwieriger werden. Er musste eine Frau finden. Nicht irgendeine Frau, sondern die Frau, die schon länger als er sich erinnern konnte seine Träume und Phantasien heimsuchte. Die Frau, die ihn vor mehr als zwanzig Jahren verlassen hatte. Klar, sie waren damals erst vierzehn gewesen, aber es ging verdammt noch mal ums Prinzip. Er würde sie finden. Er würde sie finden und für sich beanspruchen.
    Die Möglichkeit, dass sie verheiratet war und sechs Kinder hatte oder als Nonne in Istanbul lebte, kam ihm nie in den Katzensinn. Er wusste, was er wollte. Also würde er sie bekommen. Aber wie üblich waren ihm seine Schwestern im Weg.
    »Bin mir nicht sicher, warum mich das interessieren sollte.«
    »Ich auch nicht. Ich persönlich bin froh, dass Petrov weg ist.«
    Mace warf dem Mann einen Seitenblick zu; er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Hast du ihn umgebracht?«
    »Oh, bitte.« Shaw musterte seine Fingernägel. Dann fuhr er die Krallen aus und musterte sie ebenfalls. »Glaubst du wirklich, ich würde mir die Mühe machen, ihn umzubringen?« Er sah Mace an. »Ich meine … im Ernst?«
    Da war was dran.
    »Abgesehen davon wusste er, wie man feiert. Petrov hatte einen … exotischen Geschmack. Also könnte ihn jeder umgebracht haben.« Shaw zog seine Krallen wieder ein. »Und was hast du mit deinem Kopf angestellt?«
    Mace verdrehte die Augen. »Ich kann bei der US Navy ja wohl schlecht eine Mähne tragen, oder?«
    »Wohl nicht.« Shaw ließ die Wirbel seines kräftigen Halses knacken. »Sie will dich wahrscheinlich einfach nur sehen. Du bist ihr einziger Bruder.«
    Und das Alphamännchen der Llewellyn-Linie.
    Nein. Sie würden nicht schon wieder darüber sprechen. Über seine Pflicht dem Rudel und dem Namen Llewellyn gegenüber. Er hatte seine Pflicht für sein Land getan. Die Navy ließ ihn nur ungern gehen. Er hatte nicht vor, sich gleich wieder zu einem Dienst auf Lebenszeit zu verpflichten.
    Und er würde sich von ihnen ganz sicher nicht an ein anderes Rudel verkaufen lassen wie ein Werfer der New York Mets.
    Shaw dagegen genoss sein Leben eindeutig. Als ranghöchstes Männchen des Llewellyn-Rudels hätte er es nicht besser treffen können. Für manche war das Dasein als Rudelmann ein spitzenmäßiges Leben. Die Frauen fütterten einen, gebaren einem Junge und sorgten dafür, dass man ein bequemes Leben hatte. Im Gegenzug musste man ihnen nur bei der Fortpflanzung helfen, wenn sie so weit waren, und sie und ihren Nachwuchs vor anderen Rudelmännern schützen. Oberflächlich betrachtet hörte sich das toll an. Für manche war es das auch. Aber nicht für Mace. Er wollte mehr. Er wollte seine eigene Gefährtin. Genauer gesagt das Mädchen, das er vor so langer Zeit verloren hatte. Sie würde ihm ganz allein gehören. Er hatte ganz und gar nicht vor, den Rudelfrauen zu Diensten zu sein wie ein brünftiger Stier.
    »Ich komme nicht zurück.«
    »Mir egal. Interessiert mich nicht im Geringsten, was du tust. Allerdings wäre ich dir dankbar, wenn du jetzt aus meinem Auto aussteigst.«
    Mit einem
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