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Die Elfen von New York

Die Elfen von New York

Titel: Die Elfen von New York
Autoren: Martin Millar
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verkündete Heather, stolz darauf, daß er ein MacKintosh war. »Im entscheidenden Moment stiefelte er zu der unschlüssigen Preisrichterin, stellte sich höflich vor und fragte sie, ob sie nicht nur die bekannte Bildhauerin war, sondern auch die berühmte Linda, der Star des heißesten Dreiers der Stadt. Sie war begeistert, so berühmt zu sein, und völlig hingerissen, als Dinnie ihr versicherte, er sei ein großer Fan von ihr und sie um ein Autogramm bat. Danach war sie Wachs in seinen Händen und stimmte für dich.«
    »Jetzt hast du den Kunstpreis der 4. Straße gewonnen, wie du es verdient hast. Cal wird für den Rest seines Lebens bereuen, dir nie den Gitarrenbreak aus ›Bad Girl‹ beigebracht zu haben.«
    Morag mischte sich ein.
    »Draußen warten Horden von Männern auf ein Date mit dir«, sagte sie. »Allerdings würde ich mir an deiner Stelle erstmal alle Möglichkeiten offenhalten. Aber jetzt möchte ich dir meine Freunde vorstellen.«
    Sie wies auf die Feen und Elfen, mit denen sie gekommen war und die nun Kerry nacheinander höflich begrüßten.
    »Das hier ist Sheilagh MacPherson, das Agnes MacKintosh und das Jean MacLeod. Die drei sind die Oberhäupter unserer Clans und kennen sich in der Heilkunst bestens aus. Sie haben Flora MacGillvray mitgebracht, die in ganz Schottland berühmte Heilerin.
    Und dies hier ist Donal, ein Freund von Maeve. Er ist der Medizinmann des O’Brien-Stamms und in ganz Irland berühmt für seine Heilkünste. Und hier haben wir noch Cheng Tin-hung, Heiler der Chinesen, Lucretia, Heilerin der Italiener, und Aba, die Medizinfrau der Ghanesen. Alles anerkannte Kapazitäten.
    Vor dir steht der beste Feen-Ärztestab, den es je gegeben hat. Stör dich nicht an ihrer Whiskey-Fahne! Selbst in total besoffenem Zustand ist ein Feenheiler noch im Vollbesitz seiner Kräfte.
    Und noch eins möchten wir dir zum Schluß sagen, Kerry. Du bist gar nicht so schlimm dran, wie du vielleicht glaubst. Du bist talentiert, beliebt, hast ein angenehmes Wesen und bist sehr schön. Und trotz deines Kolostomiebeutels bist du den meisten Menschen meilenweit voraus. Aber wir wollen dir keine lange Predigt halten, sondern die Heiler an die Arbeit lassen.«
    »Sollte mich doch sehr wundern, wenn es acht mächtigen Feen nicht gelänge, Ordnung in deinen Eingeweiden zu schaffen«, fügte Heather hinzu. »Morag und ich hauen jetzt ab und organisieren die Willkommensparty für dich. Von den Engländern mußt du dich jetzt schon verabschieden, denn die wollen sofort nach Hause, um die Arbeitshäuser niederzureißen, ihre alte bequeme Lebensweise wieder aufzunehmen und sich unter den Büschen zu betrinken. Magenta ist putzzufrieden mit Joshua abgezogen, hochbeglückt, weil sie glaubt, er habe dafür gestimmt, sie als Generalfeldmarschall der griechischen Armee einzusetzen. Callum MacHardie repariert die MacPherson-Fiedel, und die Oberhäupter unserer Clans haben uns unsere kleinen Missetaten vergeben, weil sich zum Schluß alles zum Guten gewendet hat.«
    »Das ist uns neu«, erklärten die drei Clanoberhäupter.
    »Habt ihr uns denn nicht verziehen?«
    Die Oberhäupter meinten, das müßten sie sich nochmal gründlich überlegen. Morag und Heather hielten es für das klügste, sich derweil schnellstens aus dem Staub zu machen.
    »Was ist da los?« wollte Dinnie wissen, als sie im Wartesaal an ihm vorüberflatterten.
    »Drinnen in Kerrys Zimmer bewirken acht Feen ein medizinisches Wunder per Magie«, antwortete Heather. »Wir bereiten jetzt Kerrys Willkommensparty vor, zu der du auch kommen darfst, vorausgesetzt, du bringst ein entsprechend teures Geschenk mit. Wenn ich nicht irre, ist sie ganz scharf auf ein paar Silberarmringe aus dem Indienladen. Vielleicht kriegst du’s ja doch noch hin, daß sie wieder mit dir ausgeht. Du darfst dir halt in Zukunft keine Schnitzer mehr leisten, sondern mußt dir was einfallen lassen: ihr die schönsten Blumen für ihr Haar bringen, so tun, als ständest du auf Botticelli, und ihr teure Geschenke kaufen.
    So, und wir genehmigen uns jetzt ein paar Gläschen und widmen uns dann ernsthaft unserem Fiedelspiel. Wenn die Iren und alle andern sich einbilden, sie hätten das Beste gehört, was die schottische Musikszene zu bieten hat, nur weil Klein Maggie MacGowan es geschafft hat, sich ohne Fehler durch ein paar einfache Liedchen zu hangeln, haben die sich total geschnitten.
    Callum MacHardie hat versprochen, uns ein paar Verstärker zu bauen, und wenn unsere radikale keltische
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