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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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ist er.?«
    »Passen Sie auf.« Sie beugte sich über ihn, und Ethan hörte, wie sie ihm ins Ohr flüsterte: »Da will einer einen zinslosen Kredit.«
    Eine Hand zuckte, dann ein Bein. Völlige Stille. Dann setzte sich der alte Mann auf, blinzelte und blickte zu seiner Tochter auf. Sie schob den Arm unter den seinen und war ihm beim Aufstehen behilflich.
    »Nun, meine Liebe, sind wir in Sicherheit oder tot?«
    »Darüber läßt sich zwar noch streiten, Vater, aber es läuft wohl eher auf das erstere hinaus.«
    Er seufzte. »Oh, nun gut. Schade.« Klick. »Und ich fragte mich schon, was für Blumen sie in der nächsten Welt haben.«
    »Nur Blumenseelen, das habe ich dir doch gesagt, Vater. Komm schon, beweg dich ein wenig. So ist's gut.« Und als Ethan sie mit offenem Munde anstarrte, erwiderte sie: »Automatische Schutztrance. Das ist bei ihm jedes Mal so, wenn sein System überladen wird. Das wäre nicht das erste Mal, daß ich ihm das Leben gerettet hätte.«
    Ein lautes Krachen ertönte, und die Türe erzitterte.
    »Wir sind hier offenbar nicht mehr willkommen«, meinte Ethan.
    September stand an der Tür und musterte sie stumm. Er hielt ein kleines, fest verschnürtes Bündel aus Vol-Leder in der Hand. Eine kurze Zündschnur hing daran, und er ließ das Bündel gleichgültig von der linken in die rechte Hand fallen und wieder zurück, hin - her - hin - her.
    »Beeilen wir uns vielleicht, Leute, wie?«
    Wieder krachte es, und die Tür wölbte sich beängstigend nach innen. Williams wurde soeben durch das zerbrochene Oberlicht gehievt. Hellespont du Kane war die halbe Leiter emporgeklettert, und Ethan wartete unten mit Colette.
    »Gehen wir«, sagte er schließlich.
    Sie blickte unsicher auf die schwankende Leiter. »Ich. ich weiß nicht. Ich bin für solche Übungen nicht gebaut.«
    »Sie wären wohl lieber wieder in dem Martini? Kommen Sie, gehen Sie jetzt. Ich helfe Ihnen.« Sie begann zu klettern. Er schob die Hand unter ihre riesige Sitzfläche - sie fühlte sich wie ein Mehlsack an - und versuchte, sie nach oben zu schieben. Dann bestieg er die Leiter selbst dicht hinter ihr. Hoffentlich fällt sie nicht auf mich, dachte er. Und während sie kletterte und stöhnte, kletterte er und betete. Hunnar war dicht hinter ihm.
    Jetzt ging September auf die unterste Leitersprosse zu. Das Splittern von Holz erfüllte den Raum, und die Tür barst nach innen. Ein Mob heulender Scholaren mit wehenden Umhängen drängte sich herein. Als sie September ganz ruhig unter der Leiter stehen sahen, kamen sie zum Stillstand.
    Ein paar trugen diesmal Messer, die sie sich wahrscheinlich aus der Klosterküche besorgt hatten. Die Brüder verloren mehr und mehr von ihrer intellektuellen Distanziertheit. September hielt die Zündschnur an die nächste Lampe. Er sah sie einen Augenblick lang an und warf sie dann mit leichter Hand.
    Sie landete vor den Füßen der reglosen Brüder. September beobachtete sie immer noch interessiert. Die Zündschnur wurde immer kürzer. Und dann drehte er sich in einer einzigen fließenden Bewegung herum, machte einen Satz und hing oben an der Leiter, ehe irgend jemand unter den Brüdern sich aus seiner Erstarrung lösen und die erste Keule schleudern konnte.
    Ethan spähte besorgt durch das zerbrochene Glas nach unten. Er streckte die Hand aus, und neben ihm tat Hunnar es ihm gleich. Gemeinsam zogen sie kräftig, und Ethan fiel nach hinten. September schoß aus der Öffnung, fiel auf das Dach, und eine Fontäne aus Staub und Glassplittern folgte ihm.
    »Ein ganz schöner Bums«, murmelte er und griff sich an die Seite, wo ihn offenbar ein Wurfgeschoß gestreift hatte. »Bin ich froh, daß ich mir das für den Schluß aufgehoben hatte.«
    Zum zweitenmal an diesem Tage mußte Ethan blindlings über Dächer rennen, Säulen und Mauervorsprüngen ausweichen und sich immer wieder ein Stockwerk tiefer fallen lassen. Offensichtlich waren die Brüder so desorganisiert oder so demoralisiert, daß sie an eine Verfolgung gar nicht dachten. Vielleicht hatte auch die letzte Bombe dem würdevollen Prior und einigen seiner famosen Stellvertreter das Lebenslichtlein ausgepustet.
    Jedenfalls stellte sich ihnen auf ihrer hastigen Flucht niemand entgegen.
    Zu ihrer Linken war die Wand geschwärzt; wie eine Wunde sah das aus. Die Überreste von dem Feuer, das Hunnar früher in derselben Nacht gelegt hatte. Eine ganze Anzahl Brüder sta nden mit den üblichen Keulen und Stäben bewaffnet vor dem verbrannten Eingangstor.
    Sie
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