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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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Bartheke.
    Und schoß in die Höhe, der Decke zu, einen Arm ausgestreckt. Er verfehlte eine der schwebenden Pseudowolken um Haaresbreite. Dann folgte ein befriedigendes und inzwischen vertrautes Krachen von der anderen Seite der Bar. Plastikkrüge und unzerbrechliches Glas verbanden sich zu einer regenbogenfarbenen Fontäne und fielen zu Boden. Geld wechselte in der Menge die Besitzer.
    Nach kurzem Nachdenken beschloß der Erste Maat eine neue Taktik. Er würde es mit Vernunft versuchen. Außerdem war der Bursche bis jetzt noch nicht wieder aufgestanden. Vielleicht hatte er sich endlich das Genick gebrochen. Das würde allen eine Menge Ärger ersparen.
    Er winkte seinen Helfern und schlich auf Zehenspitzen auf die übel behandelte Bartheke zu und spähte vorsichtig darüber.
    Kein Glück.
    Zwar war der Bursche für den Augenblick bewegungslos, da er sich völlig in den inzwischen funktionsunfähigen Barroboter verwickelt hatte, aber er brummte und knurrte in einer Art und Weise vor sich, daß man annehmen mußte, seine Energien wären ungebrochen.
    »Sir, ich appelliere an Ihr Moralempfinden. Öffentliche Trunkenheit ist schlimm genug. Uns das Bargeschäft des ganzen Abends zunichte zu machen, ganz zu schweigen von den Schäden, die Sie der Einrichtung zugefügt haben, ist noch viel schlimmer. Aber Ihre Weigerung, den Ermahnungen der Schiffsmannschaft im Freien Raum Folge zu leisten, ist beleidigend. Was haben wir getan, um Ihren Unwillen zu erregen?«
    Nach einer kurzen Suche auf dem Boden schien der Mann seine Füße gefunden zu haben. Er rappelte sich auf, stand mehr oder weniger aufrecht da, stemmte seine zwei mächtigen Fäuste auf die Bar und beugte sich vor.
    »Meinen Unwillen erregen? MEINEN UNWILLEN ERREGEN!«
    Der Maat zuckte zurück und wandte taktvoll den Kopf zur Seite. Das war schiere Notwehr. Ja, sie durften den Mann wegschaffen! Er war offensichtlich betrunken und bildete eine echte Gefahr für das Schiff.
    Die Augen des Hünen drehten sich verloren, bis sie sich schließlich auf die Flasche konzentrierten, die er fest in einer Hand hielt. Er leerte sie zur Hälfte.
    »Meinen Unwillen erregen!« stieß er noch einmal hervor. »Hören Sie zu. Sie unerträgliche Navigationsgefahr, dieses Pinkeltopfschwein dort drüben...« - er deutete mit einem riesigen knolligen Finger in Richtung auf einen besonders selbstzufrieden wirkenden jungen Spieler - »dieses Stück Plith-Samen behauptet, er verstünde mehr von Posigravitation als ich. Als ich. ICH! Können Sie sich das vorstellen?«
    »Ich bin nicht sicher«, erwiderte der Maat. Es fiel ihm offenbar einigermaßen schwer, den Gedankengängen des anderen zu folgen. Vielleicht hatte die Atmosphäreveränderung damit etwas zu tun. Die beiden Hilfsingenieure arbeiteten sich jetzt vorsichtig auf der anderen Seite der Bar an ihn heran. Wenn es ihm gelang, dieses Geschöpf beim Reden zu halten...
    »Genau«, sagte der Mann und rülpste. »Also begannen wir ein wissenschaftliches Experiment, um die Angelegenheit ein für allemal zu klären. Sie sind doch nicht einer von diesen Antiempirikern, oder?«
    »Du lieber Gott, nein«, gab der Maat der Wahrheit entsprechend zu.
    »Yeah. Nun, wir haben uns das Schiffsfeld ausgerechnet, kapiert? Und nach meinen Berechnungen sollte es mir möglich sein, die Decke dort zu berühren.«
    »Die über uns?«
    »Yeah, genau die. Sie sind gar nicht so dumm, wie Sie aussehen, Kumpel. Jetzt kapieren Se, was ich mache, hm?«
    »Natürlich.« Die Hilfsingenieure hatten noch nicht ganz die richtige Position erreicht. »Andererseits, ich bin zwar sicher, daß Sie Ihre Berechnungen begreifen, muß ich Ihnen sagen, daß der junge Bursche, den Sie mir gezeigt haben, der Sohn eines bekannten Yachtsportlers ist und selbst so etwas wie ein interplanetarischer Sprinter. Vielleicht weiß er wirklich, wovon er redet.«
    Er starrte die weiße Haarmähne an, die aussah wie die Korona einer Sonne; die mächtige Hakennase, die schwarzen Augen unter wulstigen Brauen und den goldenen Ring im rechten Ohr. Allerdings war das Haar auf den nackten Armen des Mannes blond. Und in dem gebräunten Gesicht waren weniger Runzeln, als man vielleicht auf den ersten Blick glaubte. Aber die Runzeln, die vorhanden waren, waren wirklich echte Schluchten. Aber ohne Zweifel war diese Nase das erste gewesen, was an ihm das Licht der Welt erblickt hatte, wie bei Bergerac. Und das Gesicht war darumherum konstruiert worden, mit einzelnen Stücken und Splittern, die man einfach
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