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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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doch auf mit diesem Unsinn. Ich werde dafür sorgen, daß man Sie zumindest nicht gleich abknallt. Und Vater wird keine Anzeige gegen Sie erstatten. Er ist viel zu beschäftigt, um sich mit solchem Gesindel wie Ihnen zu befassen.«
    Du Kane! Nun, jetzt wußte er, wen er vor sich hatte. Ganz raffiniert, das Mädchen - so auf die Gebrechlichkeit ihres Vaters zu spekulieren. Hellespont du Kane war Aufsichtsratsvorsitzender von Kurita-Kinoshita Ltd. Unter anderem stellte seine Firma die Antriebsaggregate für Interstellarschiffe her. Zu sagen, daß er ein wohlhabender Mann war, war gleichbedeutend mit der Feststellung, daß der Planet unter ihnen nicht gerade tropische Temperaturen aufwies. Kein Zweifel, das war ein Mann, von dem man sagen konnte, daß er wirklich aus Geld und nichts als Geld bestand.
    Guter Verkäufer, der er war, verschaffte Ethan sich schnell einen Überblick über die Lage, indem er die Personen der Handlung in Kategorien einteilte. Zwei Kidnapper, zwei Gekidnappte und ein zufällig hineingeratener unschuldiger Zuschauer. Er fragte sich, warum sie den kleinen Burschen nicht erschossen.
    Die Frage fing an, über das rein Akademische hinauszugehen, denn der Große mit dem verletzten Finger starrte ihn jetzt an. Ethan blickte in die Mündung des Strahlers und erkannte plötzlich, daß er etwas zuviel Zeit mit Mundaufreißen und etwas zuwenig Zeit mit Verschwinden verbracht hatte. Er trat einen Schritt zurück.
    »Ich wollte gerade in Gepäckraum drei. Entschuldigen Sie, daß ich.«
    »Bleiben Sie nur da.« Der Große wandte sich seinem Partner zu. »Was jetzt, Walther?«
    »Beim heiligen Rama, nicht schon wieder einer! Haben wir denn auf diesem Schiff bloß mit Nachtwandlern zu tun?« Wieder ein Blick auf die Armbanduhr. »Wir müssen hier weg! Nimm ihn mit. Whitting hat ausdrücklich gesagt, daß wir keine Spuren hinterlassen sollen, Kotabit.«
    Ethan schätzte es gar nicht, als ›Spuren‹ bezeichnet zu werden.
    Das klang regelrecht bedrohlich. Aber im Augenblick steckte er fest.
    »Da hinüber mit Ihnen«, befahl Walther und fuc titelte mit seinem Strahler in der allgemeinen Richtung auf die anderen Gefangenen.
    »Hören Sie, wirklich, ich kann nicht mitkommen. Ich habe in einer halben Stunde eine sehr wichtige Unterredung, und.«
    Walther schmolz ein kleines Loch in das Deck zwischen Ethans Füßen. Ethan setzte sich plötzlich ganz schnell in Bewegung und stellte sich neben den kleinen Mann zu du Kanes Linker. Der Mann schien sich gerade eine Kontaktlinse zurechtzuschieben.
    »Ist das wirklich eine Entführung?« flüsterte er, während die beiden Bewaffneten miteinander konferierten.
    »Ich fürchte schon, mein Freund.« Sein Akzent war weich und seine Worte präzise geformt. »Theoretisch sind wir jetzt Mittäter bei einem Kapitalverbrechen.« Seine Stimme klang wie die eines Lehrers, der seinen Schülern letzte Instruktionen vor einer Prüfung erteilt.
    »Ich fürchte, Sie bringen da einiges durcheinander«, verbesserte ihn Ethan. »Ein Mittäter ist jemand, der das Verbrechen unterstützt oder fördert. Sie und ich sind Opfer, keine Mittäter.«
    »Wissen Sie, das ist alles eine Frage des Standpunkts.«
    »Alle jetzt ins Boot!« schrie Walther, dem es offenbar inzwischen gleichgültig war, ob jemand ihn hörte.
    »Warum machen wir sie denn nicht alle kalt?« fragte Kotabit.
    »Du hast's doch gehört, Dicker - gefährlich. Besonders wenn es nach unten geht.«
    Colette du Kane starrte Ethan an. Vielleicht hatte dieser Name zu ihr gepaßt, als sie noch ein Kind war, aber jetzt. da wäre vielleicht etwas wie ›Hilda‹ angemessener gewesen. Diese bemerkenswerten Augen kühlten ihn sichtlich ab. Sie lächelte nicht.
    »Warum haben Sie denn nicht Hilfe geholt, wer auch immer Sie sein mögen.«
    »Ich kam gerade herein und war mir nicht gleich sicher, ob.« »Sicher waren Sie sich nicht? Schon gut.« Sie seufzte und hob resigniert den Blick. »Wahrscheinlich hätte ich nichts anderes erwarten dürfen.«
    Er hätte natürlich jetzt Einwände dagegen erheben können, aber das änderte nichts an der peinlichen Tatsache, daß sie völlig recht hatte. Er war wirklich zu langsam gewesen.
    »Warum sind Sie eigentlich nicht schön?« fragte er noch blödsinnigerweise. »Junge Damen in Gefahr sind doch meistens schön.« Er lächelte und meinte es sarkastisch, aber sie sah das anders. Ihre Augen durchbohrten ihn, und dann sackte ihr Körper förmlich hin und wirkte jetzt noch unförmiger.
    »Jetzt hört mal
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