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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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angenäht hatte.
    »Andererseits bin ich nicht so sicher«, fuhr der Maat fort, »wer Sie sind.« Und das Gericht wird das auch wissen wollen, dachte er.
    Einen Augenblick lang fürchtete er schon, der andere könnte einen Herzanfall bekommen. Immer noch die Flasche mit einer Hand festhaltend, schüttelte der Mann seine mächtige Faust drohend vor dem Ersten Maat und dem ganzen Salon im allgemeinen.
    »Bei den himmlischen Heerscharen und dem ganzen Pferdekopfnebel, ich bin Skua September, wer denn sonst! In diesem Teil des Spiralarms gibt es keinen Menschen und auch kein anderes Lebewesen, mit dem ich's nicht im Trinken, Kämpfen, Fliegen, Schlafen, Essen, Huren, Laufen, Reden, Schreien und Lieben aufnehme!«
    September schien durchaus bereit, diesen Katalog zweifelhafter Fähigkeiten endlos fortzusetzen, aber da wurde seine Tirade von einem Rülpsen von derart brontosaurischen Ausmaßen unterbrochen, daß alle im Salon Anwesenden erstarrten.
    In diesem Augenblick hatten es die beiden unteren Dienstgrade geschafft, ihn gleichzeitig zu attackieren, und das resultierende menage a trois ging vor der Bar zu Boden. Einer von ihnen schnappte sich eine Flasche voll irgend etwas Alkoholischem und hob sie über seinen Schädel. Aber der Erste Maat hielt ihn fest.
    »Nicht notwendig, Evers. Er ist weg.«
    Zum erstenmal seit geraumer Zeit herrschte Schweigen. Dann wurde es von einem einzelnen Händepaar durchbrochen, das höflich applaudierte. Der Mann wandte sich dem Sohn des Yachtsmannes zu, der ihnen allen applaudierte - ob respektvoll oder ironisch, konnte er nicht sagen.
    »Bravo«, flötete der Playboy.
     
    Kein Wesen regte sich, nicht einmal ein mus musculus.
    Die Stimmung war angemessen, ganz im Gegensatz zum Gegenstand, dachte Ethan Frome Fortune, als er sich langsam auf die hintere Seite der Passagierkuppel zubewegte. Mäuse und Ratten waren nicht imstande gewesen, die Fährnisse des interstellaren Reisens zu ertragen. Oh, sie konnten sich natürlich in Tender einschleichen und von dort aus in Schiffe, und anfangs hatte das Probleme aufgeworfen.
    Dann kam jemand auf die kluge Idee, in den Passagierabteilungen eine halbe Stunde lang das Posigravfeld abzuschalten. Ein Mann mit einem Netz schwamm herum und sammelte das völlig verwirrte Ungeziefer ein, und das genügte bis zum nächsten Hafen.
    Das war auch gut so, sinnierte Ethan. Wenn es den besagten Nagetieren gelungen wäre, sich anzupassen, dann hätte ihm die Gesellschaft vielleicht Mausefallen zum Verhökern mi tgegeben.
    Als durchschnittlich erfolgreicher Verkäufer für Luxusgüter für das Haus Malaika bestand sein Angebot mehr aus juwelenbesetztem Tand, Parfüm und höchst sorgfältig gearbeiteten, sündteuren mechanischen Gerätschaften. Juwelenbesetzte Mausefallen würden sicher keinen Rekordumsatz einbringen.
    Er ging an einer kleinen Aussichtsluke vorbei und blieb stehen, um einen Blick auf den Planeten zu werfen, der sich träge unter ihnen drehte. In diesem hinteren Teil der Passagierabteilung waren solche Aussichtsluken seltener, aber das galt schließlich auch für Passagiere. Er war das dumme leere Geschwätz leid, und mit dem Volk hier waren keine größeren Abschlüsse zu machen.
    Der größte Teil von Tran-ky-ky lag noch in Dunkelheit. Vermutlich war es ein Zufall, daß sie gerade über der Nachtseite des Planeten schwebten, während im Schiff auch Schlafenszeit war. Ethan schien mit Ausnahme der Mannschaft der einzige zu sein, der auf den Beinen war.
    Morgen würde er, so gering auch die Geschäftschancen nach seinen Unterlage n zu sein schienen, den Tender nach unten nehmen.
    Natürlich bedeutete das, daß er das übliche Gequatsche der Touristen würde ertragen müssen.
    Tran-ky-ky war so etwas wie eine Bedarfshaltestelle auf der Route der Antares. Der riesige interstellare Liner würde ein oder zwei Tage im Orbit um den Planeten bleiben. Der größte Teil der Zeit würde darauf verwendet werden, Ladung für den einzigen menschlichen Außenposten auf der abweisenden Planetenoberfläche umzuschlagen.
    Die Tatsache, daß der Außenposten einen Na men in Terranglo trug, bedeutete keineswegs, daß die Welt von Menschen entdeckt worden war. Ebenso gut hätte es auch eine gemischte Mannschaft oder eine, die nur aus Thranx bestand, sein können. Ersteres schien jedoch wahrscheinlicher. Ein Thranx mit seine m auf Ordnung und Harmonie ausgerichteten Verstand würde bestimmt einen Außenposten des Commonwealth nicht Brass Monkey nennen. Außerdem würden
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